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Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition)

Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Frech
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Kepplinger fest, dass die genannte Kreuzung nur wenige Fahrzeuglängen entfernt lag. »Kannst du die Stelle genauer beschreiben?«, erkundigte sich Moritz bei der Technik.
    »Das Signal ist zu schwach. Fakt ist, das Handy ist nicht in Bewegung. Also liegt es irgendwo, oder die Person, die es bei sich hat, verharrt auf der Stelle.« Kepplinger stieg aus dem Wagen und sah sich um. Salvatore und Lea taten es ihm nach.
    »Kann es sein, dass es sich in einem Gebäude befindet?«
    »Wenn eins direkt an der Einmündung steht, dann schon.« Moritz gab die Information an seine beiden Kollegen weiter. »Aber hier gibt es kein Bauwerk, die sind alle wenigstens zwanzig Meter weg von der Straße gebaut«, rief Salvatore so laut, dass Ackermann ihn am Telefon hörte.
    »Dann müsst ihr das Gelände absuchen.«
    »In Ordnung«, sagte Kepplinger.
    »Aber, Moritz, denkt dran, ihr müsst nur im Umkreis von zehn bis fünfzehn Metern suchen. Und seid vorsichtig!«
    »Geht klar.«
    Zu dritt durchkämmten sie einen kleinen Vorgarten und eine Hecke, die an die Straße angrenzte. Lea hob einen Schachtdeckel an und zog einen Gitterkorb nach draußen, in dem sich aller möglicher Unrat, aber kein Mobiltelefon befand. Moritz ging zurück ins Fahrzeug.
    »Hier ist nichts«, informierte Kepplinger Markus Ackermann und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Im Wagen herrschten bestimmt fünfzig Grad.
    »Das ist unmöglich.«
    »Wenn ich es dir doch sage«, grollte Kepplinger. »Wir sind doch nicht blöd.«
    »Ich glaub dir ja«, lenkte Markus Ackermann ein. »Aber was sollen wir jetzt tun?«
    Kepplinger dachte angestrengt nach.
    »Können wir eine Fehlpeilung wirklich ausschließen?«, erkundigte er sich.
    »Ja«, hörte Moritz die Stimme des Technikers. »Zu 99 Prozent.«
    »Dann bleibt uns nichts anderes, als sie anzurufen, was meinst du?«
    »Ich klär das mit dem Chef ab, warte.«
    Abermals verstrichen endlose Sekunden, die Moritz beinahe nicht aushalten konnte. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Nervös griff er nach einer Wasserflasche und trank einen hastigen Schluck. In dem Moment als er den Deckel wieder zuschraubte, erklang die Stimme seines Kollegen aus dem Ohrstecker.
    »Gut, dann wählen wir jetzt den Apparat an und hoffen, dass das Mädchen keine Stummschaltung aktiviert hat. Moritz, du sagst mir, wenn es bei euch ruhig ist.«
    Er informierte Lea und Salvatore. Anschließend positionierten sie sich in gleichmäßigem Abstand um die vermeintliche Stelle, an der sich das Handy befinden sollte.
    Kepplinger wartete, bis sich die Verkehrsgeräusche beruhigt hatten.
    »Jetzt«, sagte er. Wieder hörte er die Wählgeräusche der Anlage und überlegte, ob er den Ohrstecker seines Funkgeräts herausnehmen sollte. Das Freizeichen erklang. Er gab den anderen einen Wink und beobachtete, wie Salvatore seine Pistole entsicherte. Dabei fiel ihm ein, dass Lea weder eine Waffe noch eine Schutzweste trug. Wenn es zu einer brenzligen Situation kommen würde, wäre sie völlig ungeschützt. Doch jetzt war es zu spät, den Einsatz abzubrechen.
    »Und?«, wollte Ackermann wissen.
    »Nichts«, antwortete Kepplinger flüsternd.
    Angestrengt lauschte Lea in die Stille hinein. Außer ein paar Verkehrsgeräuschen in der Ferne und leisem Vogelgezwitscher war nichts zu hören.
    Sie stand direkt neben dem Wagen. War es Einbildung? Für einen kurzen Moment meinte sie, ein leises Brummen aus dem Wageninneren zu hören. Konnte es sein, dass …? Da war das Geräusch erneut. Sie näherte sich dem Fahrzeug. Dann wurde ihr der Zusammenhang klar. Frustriert schlug sie mit der Faust auf das Autodach des Dienstwagens. »So ein Mist!«
    Kepplinger und Falcone näherten sich mit fragenden Blicken.
    »Was ist?«
    Niedergeschlagen deutete Lea in den Kofferraum des Wagens, den sie in der Zwischenzeit geöffnet hatte.
    »Die Tasche. Das Handy ist in der Sporttasche.«
    Die Enttäuschung stand allen ins Gesicht geschrieben. Kepplinger saß auf einem Bordstein. Er ärgerte sich über sich selbst. Sie hatten dem Hinweis einen zu hohen Stellenwert beigemessen. Jetzt war ihm auch klar, warum das letzte Telefonat am Donnerstagabend geführt worden war. Vor der Abfahrt hatte er mit Markus Ackermann den Verbindungsnachweis überflogen. Sie hatten allerlei Vermutungen angestellt, aber auf diese Möglichkeit waren sie natürlich nicht gekommen. Außerdem fiel ihm ein, dass er es versäumt hatte, den Mitschülern von Manuela zu verbieten, die Nummer anzurufen.
    Er musste an seinen

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