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Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition)

Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Frech
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darum, die gesamten Ermittlungsergebnisse von Beginn an durchzusprechen.
    »Vielleicht haben wir etwas Wichtiges übersehen.«
    Nach drei Stunden kamen sie zu einem zermürbenden Ergebnis. Es gab so gut wie keine neuen Erkenntnisse. Die Mehrheit war der Meinung, Lars Kaufmann habe, wenngleich nicht alleine, etwas mit dem Mord zu tun. Kepplinger wollte sich dieser Theorie noch nicht anschließen.
    »Mir scheinen die Puzzlestücke nicht sauber zusammenzupassen«, meinte er.
    Die überwiegende Meinung seiner Kollegen kam ihm wie ein gewaltsames Ineinanderpressen scheinbar passender Formen gleich. Aber er behielt den Gedanken für sich und erinnerte sich an die Vernehmung von Kaufmann.
    »Ich traue Kaufmann durchaus zu, jemanden damit beauftragt zu haben, das Kuvert bei der Polizei einzuwerfen, um den Verdacht von sich abzulenken. Aber in Bezug auf Manuela Jessen haben wir mit Ausnahme seiner pädophilen Neigungen nichts gegen ihn in der Hand.«
    Wolfgang Herder war im Begriff zu widersprechen.
    »Außerdem«, fiel Kepplinger ihm ins Wort, »hätten die Stuttgarter Kollegen längst entsprechendes Beweismaterial gefunden.«
    Die Fahnder der Landeshauptstadt waren zwar sicher, dass er alle möglichen Vorbereitungen getroffen, aber seine grausigen Pläne noch nicht in die Tat umgesetzt hatte. Herder verschränkte die Arme und suchte den Blickkontakt zu Brandstätter. Kepplinger hatte die Reaktion aus dem Augenwinkel beobachtet. Er würde mich am liebsten loswerden und selbst die Verantwortung übernehmen, dachte er.
    Salvatore stellte eine Theorie auf, in der Kaufmann eine Gruppe von Menschenhändlern beauftragt haben könnte, gezielt Kinder zu entführen, und Manuela bei einer solchen Aktion ungeplant getötet worden war.
    Markus Ackermann widersprach. »Es gibt zwar einige solcher Fälle in Deutschland. Aber bei den Opfern handelte es sich bislang meist um junge Frauen, die aus Osteuropa nach Deutschland entführt und zur Prostitution gezwungen werden sollten.«
    »Ich stimme Markus zu. Einen vergleichbaren Fall mit Kindern gab es in der Bundesrepublik bislang nicht«, brachte sich Anja Kober in die Diskussion ein.
    »Bene, schon gut – man wird doch wohl noch etwas sagen dürfen«, brummelte Salvatore sichtlich verärgert.
    Das anfängliche Klima im Besprechungsraum war spürbar am Kippen. Kepplinger öffnete ein Fenster und versuchte zu schlichten.
    »Wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen und entscheiden, welchen Überlegungen wir auf den Grund gehen«, sagte er. »Was wir bislang nicht weiterverfolgt haben, ist, dass es sich um eine Zufallstat handeln könnte.«
    »Das ist doch Blödsinn«, widersprach Wolfgang Herder prompt. »Wie kommst du denn da drauf?«
    »Vieles spricht dafür«, hielt Markus Ackermann sofort dagegen. »Wie es scheint, können wir eine Beziehungstat ausschließen. Das Mädchen ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem Schulweg verschwunden. Sie wusste, dass ihre Mutter zu Hause auf sie wartet, es gibt keine brauchbaren Spuren. Die Hunde haben ihren Geruch auf einem Parkplatz vor der Schule verloren. Daraus schließen wir, dass sie in ein Fahrzeug gestiegen ist oder hineingezerrt wurde. Es könnte durchaus sein, dass jemand sie zufällig ausgewählt, in seine Gewalt gebracht und getötet hat. Anschließend hat er die Leiche im Wald versteckt.«
    Wolfgang Herder zuckte mit den Schultern. »Alles richtig. Ich glaube trotzdem nicht an den großen Unbekannten. Denkt ihr, was ihr wollt.«
    »Es ist einfach zu viel Zeit vergangen zwischen der Tat und der Meldung bei der Polizei. Es wäre leichter gewesen, wenn wir bereits am Freitagmittag davon erfahren hätten«, sagte Manfred Brandstätter.
    Die Stimmung im Besprechungsraum sank immer weiter auf einen beklemmenden Tiefpunkt zu.
    Kepplinger blickte auf die Uhr. Er spürte, dass sie so nicht weiterkamen.
    »Wie sollen wir weitermachen?«, fragte er in die Runde. »Wo seht ihr einen vernünftigen Ansatz?«
    Anja Kober schlug vor, das Umfeld der Familie noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
    »Irgendwo muss es einen Hinweis geben, den wir bisher übersehen haben.«
    Der Vorschlag erhielt allgemeine Zustimmung, und sie beratschlagten, wie sie nun weiter vorgehen wollten. Kepplinger fiel das Bild der Radarfalle wieder ein. Er las den Namen des Mannes vor und reichte das Foto herum. Niemand kannte den Smart-Fahrer oder konnte etwas mit dessen Namen anfangen.
    »Wo wohnt er?«, erkundigte sich Markus Ackermann.
    »In

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