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Hochzeit im Herrenhaus

Hochzeit im Herrenhaus

Titel: Hochzeit im Herrenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley
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Kriegsdiensts eine andere Haltung einnehmen – zumindest, was die zweibeinige Kategorie betrifft. Da werden Sie Ihre Schießkünste mehrmals erprobt haben. Aber fanden Sie es richtig, dieses Prinzip auch bei Viscount Greythorpe anzuwenden?”
    Erschrocken schnappte er nach Luft, und Annis fuhr in entschiedenem Ton fort: “Bitte versuchen Sie nicht, meine Intelligenz zu beleidigen, indem Sie es abstreiten. Sicher würden Sie nicht den Wunsch hegen, dem guten Wilks ihr Herz auszuschütten, wenn Sie einen Groll gegen den Herrn hegten, den er anbetet. Nein, natürlich nicht. Viel wahrscheinlicher kommt mir die Tatsache vor, dass man alte Gewohnheiten nur schwer ablegt. Nach Ihren Jahren bei der Army fällt es Ihnen schwer, einen Befehl zu missachten. Was ich allerdings nicht weiß”, fügte sie hinzu, während er sie in eisigem Schweigen anstarrte, “wer hat Ihnen befohlen, auf Lord Greythorpe zu schießen?”
    Nach einer langen Pause antwortete er: “Master Charles Fanhope, Ma’am.”
    Hätte er Lord Fanhope erwähnt, wäre sie nicht so verblüfft gewesen. Zumindest hätte sie verstanden, warum der Baron Rache an Deverel üben wollte. Aber was mochte den Sohn gegen den Viscount einnehmen? “Hasst er Lord Greythorpe?”
    “O nein, da irren Sie sich, Miss – Master Charles mag ihn sogar recht gern.”
    “Was?” Annis blinzelte entgeistert. “Und warum hat er Ihnen dann befohlen, auf Lord Greythorpe zu schießen?”
    “Weil er sich eingebildet hat, das würde Seine Lordschaft etwas schneller zu einem Entschluss veranlassen.” Wie Fletcher ihrer Miene entnahm, hatte sie kein einziges Wort verstanden, und so erklärte er grinsend: “Also, Master Charles glaubte, wenn Lord Greythorpe einige Zeit in Fanhope Hall verbringen würde, in Miss Carolines zärtlicher Obhut, würde er sich dankbar zeigen und ein Hochzeitsdatum festlegen.”
    “Um Himmels willen! Und war Miss Caroline an diesem idiotischen Plan beteiligt?”
    “Nicht dass ich wüsste, Ma’am. Ich glaube, das war einzig und allein Master Charles’ Idee.”
    “Unglaublich! Wie konnte er bloß erwarten, damit würde er das angestrebte Ziel erreichen?”
    “Jedenfalls hat er darauf gehofft. Ich sollte den Viscount verwunden. Danach wollte Master Charles ihn zusammen mit seiner Schwester auf der Straße finden, nach Fanhope Hall bringen, und Miss Caroline würde den Patienten liebevoll pflegen. Aber er schärfte mir ein, Lord Greythorpe nicht ernsthaft zu verletzen. Natürlich hätte ich mich nicht darauf einlassen dürfen. Im Krieg sah ich zu viele vermeintlich leichte Wunden, die sich infizierten und zum Tod führten. Und seien Sie versichert, Miss – ich wäre bei Seiner Lordschaft geblieben, als das Pferd ihn abgeworfen hatte. Da hörte ich Ihren Wagen heranfahren und konnte gerade noch rechtzeitig in Colonel Hasties Wald fliehen. In meiner maßlosen Erleichterung beobachtete ich, wie Sie sich um den Viscount kümmerten. Etwa fünf Minuten, nachdem Sie mit ihm Greythorpe Manor angesteuert hatten, tauchten Master Charles und seine Schwester auf. Ich berichtete, der Viscount sei angeschossen worden und eine fremde Dame habe ihn in ihren Wagen verfrachten lassen. Da geriet mein Herr in helle Wut. Letzten Endes war es vielleicht meine gerechte Strafe, dass ich die Stellung verlor. Aber darüber beklage ich mich nicht.”
    Lächelnd schaute sie auf den Spaniel hinab, der inzwischen zu ihr zurückgekehrt war. Nachdem sie während ihres Aufenthalts im Greythorpe Manor bereits ein heimatloses Wesen zu sich genommen hatte, würde es keinen großen Unterschied machen, auch für ein zweites zu sorgen. Noch dazu, wenn sie bis zu einem gewissen Grad für seine derzeitige Notlage verantwortlich war.
    Sie betrachtete sein ungekämmtes Haar, die zerknitterte Kleidung. “So, wie Sie aussehen, haben Sie seit Ihrer Entlassung einige Unannehmlichkeiten erduldet, Mr. Fletcher.”
    “Wenigstens hat’s nicht geregnet. Da hinten im Wald hatte ich einen trockenen Schlafplatz. Und jetzt muss ich nicht mehr hierbleiben, nachdem ich mit Ihnen geredet habe.”
    “Hätten Sie etwas dagegen, für eine Frau zu arbeiten? Das meine ich ernst, Mr. Fletcher”, betonte Annis, als er sie halb überrascht, halb belustigt musterte. “Aber ich möchte Sie warnen – Sie müssten mir nach Bath folgen und mehrere Pflichten erfüllen. Falls Ihnen eine drastische Veränderung Ihres Lebensstils widerstrebt, sollten Sie mir das sofort sagen.”
    Obwohl ihm seine Zunge plötzlich den

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