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Hochzeit in Glenrae

Hochzeit in Glenrae

Titel: Hochzeit in Glenrae Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Kemp
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eine Sache, die nur ihn und Sharon beträfe.”
    “Hat er sie geliebt?”, fragte Jenna impulsiv.
    “Das weiß ich nicht. Sie schienen sich sehr gut zu verstehen. Aber Sharon war verheiratet. Ich glaube, das hat Stuart respektiert. Er mag seine Fehler haben, doch für einen Ehebrecher halte ich ihn nicht.”
    “Duncan Fergusson sieht das möglicherweise anders”, gab Jenna zu bedenken.
    Louise schüttelte den Kopf. “Die Männer mit ihrem dummen Stolz können nun mal nicht über ihren eigenen Schatten springen. Wenn es darum geht, einem Kind ein harmloses Vergnügen zu gönnen …”
    “Ach, übrigens”, unterbrach Jenna sie, “wo ist Suzie eigentlich? Sie hat sich die Teilnahme an dem Fest in den Kopf gesetzt und war einfach nicht zur Vernunft zu bringen, als ich versuchte, ihr das mit der Panne zu erklären. Kennst du nicht jemanden, der den Wagen wieder in Gang bringen könnte?”
    “Trink deinen Tee, dann sehen wir weiter”, erwiderte Louise. “Das Fest beginnt ja erst nach dem Mittagessen, da bleibt uns noch genug Zeit.”
    Wie sich dann herausstellte, waren zwei Stallburschen mit Stuart zu einer Pferdeauktion gefahren. Der dritte hatte frei. Jenna rief die Werkstatt im Ort an, aber niemand nahm ab. Vermutlich sind die Leute bereits auf dem Weg zum Fest, überlegte Jenna. Es sah so aus, als würde sie Suzie nun doch enttäuschen müssen.
    Flüchtig spielte Jenna mit dem Gedanken, Duncan anzurufen und ihn zu bitten, sie abzuholen, doch ihr Stolz wehrte sich dagegen, erst recht, nachdem sie seine Einladung so schroff abgelehnt hatte. Er würde die Bitte als zweifachen Sieg verbuchen.
    Jenna machte sich auf die Suche nach Suzie, aber die war nirgends zu finden. Vermutlich hatte sie sich schmollend in einen Schlupfwinkel verkrochen.
    Eine Stunde später war Suzie immer noch verschwunden. Sicherlich wird sie bald auftauchen, hoffte Jenna. Nachdem die Kleine in ihrer Enttäuschung das Frühstück verweigert hatte, würde sie bestimmt zum Mittagessen erscheinen. Trotz ihres zarten Körperbaus äße sie wie ein Scheunendrescher, hatte Stuart belustigt festgestellt und Suzie geneckt, ob sie ein Loch im Bauch habe.
    Doch als ihre Schwester auch dem Mittagessen fernblieb, begann Jenna, sich Sorgen zu machen. Sie suchte überall im Haus, in den Gartenanlagen und den Ställen, doch von Suzie entdeckte sie keine Spur.
    Dienstags und samstags kam Monica, ein Mädchen aus dem Ort, immer in die Reitschule, um zu helfen. Laut Suzie war sie mit Alex, dem Stallburschen, verlobt. Sie striegelte gerade eines der Pferde, als Jenna atemlos herankam.
    “Haben Sie Suzie gesehen?”
    Monica schüttelte den Kopf. “Schon eine ganze Weile nicht. Sie war am Vormittag dort drinnen bei Cherry.” Sie deutete auf eine der Boxen.
    Selbst aus der Entfernung konnte Jenna erkennen, dass die Box leer war. “Wäre es möglich, dass Suzie allein ausgeritten ist?”, fragte Jenna in aufkommender Panik.
    Monica dachte nach. “So weit ist sie eigentlich noch nicht.”
    “Das weiß ich”, erwiderte Jenna. “Ist sie schon einmal allein losgeritten?”
    “Nicht, dass ich wüsste. Ich glaube nicht, dass sie sich weit von hier entfernt hat”, setzte Monica beruhigend hinzu.
    Hm … Konnte es sein, dass Suzie sich mit Cherry auf den Weg zu Duncan gemacht hatte? Nein, so etwas Törichtes würde sie doch sicherlich nicht einmal aus Trotz tun. Andererseits war der kleine Wildfang in letzter Zeit erstaunlich selbstständig geworden und begann, eigene Wege zu gehen. Jenna blickte Monica an. “Falls Sie sie sehen, sagen Sie ihr, dass ich sie gesucht habe. Sie soll sofort ins Haus kommen.”
    “Ist gut.” Das Mädchen wandte sich ab und fuhr mit dem Striegeln fort.
    Als Jenna den Stall verließ, kam Alex zum zweiten Mal an diesem Tag, vermutlich um Monica zu besuchen.
    Jenna eilte ihm entgegen. “Hören Sie, Alex, Suzie ist verschwunden. Haben Sie sie vielleicht gesehen?”
    Der Stallbursche grinste. “Ich habe ihr gleich gesagt, dass Ihnen das nicht recht sein würde.”
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus. “Was würde mir nicht recht sein?”
    “Dass sie allein zu uns rüberreitet. Aber sie wollte nicht auf mich hören.” Als Alex Jennas entsetztes Gesicht sah, fuhr er rasch fort: “Auf der guten alten Cherry kann ihr nichts passieren, und sie macht sich schon recht gut im Sattel. Aber ich dachte, ich schaue lieber vorbei und gebe Bescheid, dass sie auf dem Weg zu uns ist.”
    Jenna blickte sich hastig im Stall um. “Könnten Sie mir

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