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Hochzeit in Hardingsholm

Hochzeit in Hardingsholm

Titel: Hochzeit in Hardingsholm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindstroem
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Torberg ist ein interessanter und sehr attraktiver Mann.«
    Lara entspannte sich sichtlich. »Dann ist es ja gut«, sagte sie.
    Gar nichts ist gut, dachte Hellen. Überhaupt gar nichts …

– 34 –
    E r hatte kaum eine Erinnerung daran, wie er es nach Hause und ins Bett geschafft hatte. Irgendwann war er in einen unruhigen Schlaf gefallen, aus dem er jetzt erwachte. Sein Körper war schweißgebadet, die Zunge in seinem trockenen Mund schien um das Doppelte angeschwollen zu sein. Er musste etwas trinken.
    Sein Haus war nicht besonders groß, es bestand aus Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Bad im Erdgeschoss und oben noch einer Art Studio, in dem er sein Büro eingerichtet hatte.
    Die wenigen Meter zur Wasserflasche in der Küche schienen ihm in seiner Verfassung unendlich weit. Er schaffte es kaum, die Beine über die Bettkante zu heben, dann war ihm schwindelig, und er musste sich minutenlang erholen. Sein Blick fiel auf seine Hose, die neben dem Bett auf dem Boden lag. Das Handy!
    Mit viel Mühe angelte er nach der Hose, bis es ihm schließlich gelang, das Telefon aus der Hosentasche zu ziehen. Seine Finger wanderten zitternd über die Tastatur, und er war zutiefst erschöpft, als er endlich Ulrikas Nummer im Speicher fand. Sie meldete sich nach wenigen Signalen, ihre Stimme klang fröhlich.
    »Ich habe gerade an dich gedacht«, behauptete sie. »Ich freue mich so auf unsere Fahrt nach Göteborg.«
    »Ich bin krank«, krächzte er in den Hörer.
    Eine Weile blieb es still am anderen Ende. »Oh« war alles, was sie dann sagte.
    »Ich … ich brauche Hilfe«, stammelte er.
    »Ich würde mich so gerne um dich kümmern«, säuselte sie, »aber leider bin ich hier gerade unabkömmlich.«
    »Ulrika, ich …«
    »Ich rufe dich wieder an«, unterbrach sie ihn. »Gute Besserung.«
    Er nahm das Handy vom Ohr und starrte fassungslos darauf. Ulrika hatte einfach aufgelegt.

– 35 –
    E rik hatte sich gefreut, als sein Bruder zu ihm ins Boot gestiegen war, um ihn in die Firma zu begleiten. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Lars überhaupt Interesse für das Unternehmen zeigen würde.
    Sie hatten während der Fahrt viel über Geschäftliches gesprochen, und nun stand Lars am Anleger, während Erik das Boot vertäute.
    »Mich würde ja mal interessieren, wie du das machst, Bruder«, sagte Lars ernst. »Deine Hochzeit ist gerade geplatzt, deine Braut liegt mit einer Salmonellenvergiftung im Bett, aber du fährst einfach zur Arbeit, als wäre gar nichts.«
    Erik hob den Blick. Im ersten Moment überkam ihn ein schlechtes Gewissen, aber Lars schien seine Worte nicht als Vorwurf gemeint zu haben. Seine Miene spiegelte vielmehr ehrliches Interesse wider. Erik trat zu ihm auf den Steg.
    »Um Linn kümmert sich Edda. Ich wäre da vollkommen überflüssig«, erwiderte er, fragte sich dabei aber selbst, ob er im Grunde nicht sogar froh war, dass er verschwinden und sich den Krankheitsfällen zu Hause entziehen konnte. Steckte möglicherweise sogar noch mehr dahinter? Müsste es ihm nicht eigentlich ein Bedürfnis sein, bei seiner zukünftigen Frau zu sein, ihr Mut zuzusprechen, sie zu trösten und versorgen, bis es ihr wieder besser ging?
    Stattdessen war er erleichtert, weil Edda ihm das abnahm, stellte er jetzt für sich fest. Sein Gewissen meldete sich, und er konnte es nicht abstellen, obwohl Linns Zustand nicht kritisch war, wie Dr. Lund ihm versichert hatte. Es bestand keine Notwendigkeit, bei ihr zu bleiben, aber er fühlte sich, als würde er Linn im Stich lassen.
    Er hob hilflos die Schultern. »Was soll ich denn zu Hause machen?«, fragte er, und in dem Versuch, sich vor sich selbst zu rechtfertigen, fügte er schnell hinzu: »Ich würde nur rumsitzen, bekäme davon schlechte Laune, und das hilft auch Linn nicht weiter.«
    »Trotzdem …« Lars schüttelte den Kopf. »Eigentlich hättest du heute Nachmittag neben deiner Braut vor dem Traualtar stehen sollen!«
    Erik musste sich eingestehen, dass ihm der verschobene Hochzeitstermin weitaus weniger ausmachte, als es eigentlich sein sollte. Er verspürte sogar so etwas wie … Erleichterung? War das das richtige Wort, um seine Verfassung zu beschreiben?
    Sein Bruder schien auf eine Antwort zu warten.
    »Jetzt stehst du eben neben mir«, rettete Erik sich aus der Affäre. »Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich mich freue, dass du da bist.«
    Zumindest in dem Punkt konnte er uneingeschränkt ehrlich sein. Wie sehr er Lars vermisst hatte, wurde ihm in aller Deutlichkeit

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