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Hochzeit in Hardingsholm

Hochzeit in Hardingsholm

Titel: Hochzeit in Hardingsholm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindstroem
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wirklich verseuchtes Holz verarbeiten, zieht das nicht nur ein Strafverfahren wegen des Einsatzes schwer gesundheitsgefährdender Substanzen nach sich. Ihr Unternehmen würde in diesem Fall auch geschlossen.«
    Schwer gesundheitsgefährdende Substanzen! Strafverfahren! Unternehmen geschlossen!
    Erik sah die Konsequenzen bildlich vor sich. Nein, das konnte doch nicht wahr sein! Hier musste es sich doch um ein Missverständnis handeln, eine andere Möglichkeit gab es nicht. Erik spürte, wie Wut in ihm wuchs. Er hatte noch nie giftige Materialien verarbeitet und würde es auch niemals tun. Das Holz auf dem Hof war in Ordnung, daran gab es keinen Zweifel. Was bildete dieser Kommissar sich ein, ihn hier zu verleumden?
    »So läuft das nicht«, sagte er scharf. »Ich schalte meinen Anwalt ein. Sie hören von mir.«
    Diesmal nahm der Kommissar seine Hände aus der Tasche und hob sie, als wolle er andeuten, dass ihn das nicht besonders interessiere.
    Nein, erledige du bloß deinen Job, dachte Erik, und kümmere dich nicht um die Konsequenzen. Wenn dabei Existenzen auf der Strecke bleiben, ist das ja nicht deine Schuld. Er verkniff sich eine Antwort.
    Kommissar Stenlund erkundigte sich bei seinen Mitarbeitern, ob sie mit der Entnahme der Proben fertig waren. Er erhielt eine zustimmende Antwort und setzte sich daraufhin grußlos in Richtung der Polizeiautos in Bewegung. Erik widerstand dem Impuls, ihm eine Bemerkung hinterherzurufen, und wandte sich stattdessen erst einmal an Nils. Vorrangig musste er seinen Kunden beruhigen, danach konnte er sich um alles andere kümmern.
    »Fahr nach Hause, Nils«, sagte er so ruhig wie möglich. »Hier können wir im Moment nichts mehr machen.«
    »Fahr nach Hause … fahr nach Hause«, echote Nils aufgeregt. »Mann, du hast gut reden. Ich habe unsere Wohnung in Norrtälje schon gekündigt, und der Eigentümer hat sie weitervermietet. Wenn wir hier nicht rechtzeitig einziehen können, stehe ich mit meiner Familie auf der Straße.«
    »Du wirst nicht auf der Straße stehen«, sagte Erik mit fester Stimme. »Ich gebe dir mein Wort. Und jetzt fahr.«
    Nils wirkte nicht restlos überzeugt, nickte aber und machte sich zu Eriks Erleichterung wirklich auf den Heimweg.
    Erik wartete, bis Nils außer Hörweite war, bevor er sich an Kalle wandte: »Wer macht so etwas? Wer zeigt uns fälschlicherweise an?«
    Kalle zuckte mit den Schultern. »Was machen wir denn jetzt?«
    Erik schüttelte den Kopf. Er war fassungslos und fühlte sich so unendlich hilflos.
    Kalle klopfte ihm auf die Schulter. »Komm, wir fahren erst einmal zurück zur Firma. Du rufst deinen Anwalt an, und dann sehen wir weiter«, sagte er leise.
    Genau, er hatte seinen Anwalt anrufen wollen. Erik war froh, dass Kalle an seiner Seite war. »Ich bin froh, dass du da bist«, sagte er dankbar.
    Eigentlich war es doch Lars, der jetzt hier sein und als zweiter Inhaber die Situation mit ihm durchstehen müsste. Erik verspürte einen Stich und ging mit großen Schritten in Richtung Auto.

– 43 –
    D as Zimmer roch nach ihm. Nach diesem sanftherben Aftershave, das er früher schon immer benutzt hatte.
    Linn hatte es auf der Terrasse nicht mehr ausgehalten. Je besser es ihr ging, umso mehr langweilte sie sich, und Herumliegen war noch nie ihre Stärke gewesen. Außerdem war sie, wie sie sich eingestehen musste, auf der Flucht vor ihren nimmermüden Gedanken.
    Linn war ganz allein im Haus. Ihre Mutter war nach Norrtälje gefahren, die Hausmädchen hatten Feierabend, und Lars, so hatte sie erfahren, hatte am Morgen mit dem Rucksack das Haus verlassen und würde erst in ein paar Tagen zurückkommen. Linn war auf der Suche nach Ablenkung eine Weile durchs Haus gestrichen und hatte der Versuchung schließlich nicht widerstehen können, Lars’ Zimmer zu betreten.
    Was sie hier machte, war nicht richtig. Sie hatte kein Recht, in seinen Sachen herumzuschnüffeln.
    Aber eigentlich mache ich das ja auch nicht, rechtfertigte sie sich vor sich selbst. Ich will hier einfach nur …
    Ja, was wollte sie hier eigentlich? Ihm nahe sein, wenn schon nicht körperlich, so doch zumindest in dem Zimmer, das er bewohnte? Hier spürte sie seine Gegenwart jedenfalls besonders stark.
    Erinnerungen zulassen, die schmerzhaft schön waren?
    Linn wusste nur zu gut, dass sie sich selbst quälte mit diesen Gedanken und Gefühlen, die sie so gerne verbannt hätte, weil sie nach wie vor fest entschlossen war, Erik zu heiraten.
    Erik war gut für sie! Erik war treu und

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