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Hochzeit in Hardingsholm

Hochzeit in Hardingsholm

Titel: Hochzeit in Hardingsholm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindstroem
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aufziehen wollte.
    »Ein Mann und eine schöne Frau in der Wildnis«, fuhr er fort. »Ich könnte mir durchaus schlimmere Situationen vorstellen.«
    »Dieser besagte Mann wird in ein paar Minuten ganz allein in der Wildnis sein«, gab sie trocken zurück. »Genau so, wie er es geplant hat.«
    »Was meine Planung betrifft, bin ich eigentlich ziemlich flexibel.« Lars’ Augen strahlten sie an, um seine Mundwinkel zuckte es verdächtig.
    Hellen schüttelte den Kopf. »Ich aber nicht«, gab sie ebenso lächelnd zurück.
    »Du bist vergeben?« Er stöhnte laut auf. »Immer bin ich es, der so ein Pech hat. Aber gut, das muss ich wohl so akzeptieren. Ich hoffe, der Glückliche weiß, was er an dir hat.«
    »Das lass mal meine Sorgen sein.« Hellen war mit einem Mal gar nicht mehr so amüsiert. Sie wusste selbst nicht, warum es sie störte, an Torsten erinnert zu werden. Seit sie bei Lara war, war er so weit weg von ihr, als lebten sie auf unterschiedlichen Planeten. Oder war das vorher schon so gewesen, und sie hatte es nur nicht bemerkt?
    »Soll ich dich eigentlich auch wieder abholen?«, fragte sie.
    »In vier Tagen.« Er nickte und öffnete die Tür auf seiner Seite, kletterte auf die Kufen und stieg vorsichtig hinunter ins Wasser, das ihm bis über die Knie reichte – höher, als er seine engen Jeans hatte krempeln können. Aber das schien ihn nicht zu stören.
    Hellen reichte ihm den Rucksack aus der offenen Tür. »Ich bin dann am Donnerstag wieder da. Gleiche Zeit wie heute?«
    Lars warf sich den Rucksack über die Schulter und zeigte den gestreckten Daumen als Zeichen seines Einverständnisses. Dann marschierte er los in Richtung Strand. Erst als er aus dem Wasser stieg, startete Hellen das Flugzeug, zog über das Wasser, hob ab und flog einen Bogen. Sie sah ihn unten am Strand stehen und zu ihr aufblicken. Er winkte, und wirkte dabei sehr einsam. Dann wandte sie den Blick ab und flog zurück Richtung Zivilisation.

– 41 –
    L inn schleppte sich schließlich doch nach draußen, getrieben von dem dringenden Bedürfnis, das Bett zu verlassen. Sie war noch sehr schwach und ließ sich schwer auf eine der Liegen auf der Terrasse fallen. Eines der Hausmädchen brachte ihr auf ihre Bitte hin ein Kissen und eine Decke.
    Linn verachtete sich selbst wegen ihrer Schwäche. Nichts brachte sie gerade auf die Reihe! Eine geplatzte Hochzeit, ein chaotisches Gefühlsleben, und zu allem Überfluss gelang es ihr noch nicht einmal, die Gedanken in ihrem Kopf richtig zu ordnen, weil ihr dummes Herz ihr bei allem, was gut und vernünftig war, einen Strich durch die Rechnung machte. Weil es im falschen Moment unverhältnismäßig schnell schlug und dann, wenn es ihren Pulsschlag ein wenig beschleunigen dürfte, einfach in gemäßigtem Tempo und völlig unaufgeregt weiterschlug. So wie jetzt, als Erik die Stufen zur Terrasse heraufkam, in der Hand einen riesigen Blumenstrauß.
    »Hej, Schatz, wie geht es dir?«, fragte er ernst. Er beugte sich über sie, küsste sie sanft auf den Mund und schaute ihr danach prüfend ins Gesicht. »Auf jeden Fall siehst du schon viel besser aus.«
    Linn horchte in sich hinein. Sie verspürte kein Kribbeln, und auch ihren Herzschlag konnte sie kaum spüren, so normal war er, und wenn sie jetzt stehen würde, hätte sie höchstens wegen der ausgestandenen Krankheit noch weiche Knie.
    Sie strich mit einem Finger sanft über eine der Blüten in dem Strauß. »Wie schön! Vielen Dank.«
    Erik holte eine Vase aus dem Haus und stellte den Strauß hinein.
    »Es tut mir leid, dass ich alles durcheinandergebracht habe«, sagte Linn schuldbewusst. »Ich hätte mich einfach zusammenreißen sollen. Wenigstens für eine halbe Stunde. Pfarrer Munthe hätte uns ja auch schnell und ohne große Zeremonie trauen können.«
    All die Gedanken, die durch ihren Kopf kreisten, dieses komische Gefühl im Bauch, das immer entstand, sobald sie Lars sah, wäre dann hinfällig. Hätte die Hochzeit stattgefunden, könnte sie endlich aufhören zu grübeln.
    »Ohne Gäste? Ohne Fest?« Erik schaute sie ungläubig an und schüttelte den Kopf. »Das wäre schade, du hast dir doch immer eine große Hochzeit gewünscht. Wir suchen einfach einen neuen Termin, und dann feiern wir das Fest, so wie du es dir vorgestellt hast. Mach dir keine Gedanken, alles wird gut.«
    Wie lieb und fürsorglich er war! Er hatte es verdient, von ganzem Herzen geliebt zu werden. Mehr jedenfalls, als sie es im Moment konnte. Aber es würde ihr wieder gelingen,

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