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Hochzeit in St. George (German Edition)

Hochzeit in St. George (German Edition)

Titel: Hochzeit in St. George (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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unglaubliche Geschichte, Catharine. Doch denke ich nicht, daß dieser Franzose länger eine Bedrohung darstellt. Die Heiratsurkunde ist der eindeutige Beweis, daß Sie Gervais de la Falaise geheiratet haben und nicht ihn.«
    »Richtig«, bestätigte Richard. »Du bist ein kluger Kopf, Hugh. Am besten, du gibst mir die Heirateurkunde, Catharine…«
    »Das ist ja das Problem«, wandte Catharine ein. »Ich habe sie nicht. Eine Urkunde wurde Roger übergeben, der trägt sie sicher nicht bei sich. Und die zweite Urkunde bekam mein Vater. Wahrscheinlich ist sie jetzt in Händen meines Bruders oder besser meiner Schwägerin.«
    »Dann mußt du nach London fahren und die Herausgabe der Urkunde verlangen«, forderte Hetty.
    »Ich glaube nicht, daß das etwas nützt. Sicher machen Esther und Roger wieder gemeinsame Sache. Sie war es nämlich auch, die ihm meinen derzeitigen Aufenthalteort verraten hat.«
    »Dann mußt du mit deiner Schwägerin ein ernstes Wort reden, Richard«, sagte Hugh.
    Dieser lächelte leicht verlegen. »Ich glaube nicht, daß das eine gute Idee ist, Hugh. Man wird mich gar nicht vorlassen. Ich habe Mylady erst kürzlich aus dem Haus geworfen.«
    »Du hast was?« rief der sonst so unerschütterliche Hugh fassungslos.
    »Was, die auch?« fragte George amüsiert. »Mir scheint, mein lieber Bruder, das wird langsam eine Marotte von dir. Zuerst die Herzogin, jetzt der französische Marquis. Wohin soll das noch führen?«
    »In den Abgrund«, prohezeite Hugh bitter.
    »Aber ich habe da noch Jeannettes Brief«, meldete sich Catharine zu Wort. Sie kramte in ihrem Retikül und förderte das leicht verknitterte Schreiben zutage. »Hier.« Sie legte es vor sich auf den Tisch. »Jeannette schreibt, daß sie nicht zu Roger zurückkehren will. Lest selbst. Ist dieses Schreiben nicht genug Beweis dafür, daß Roger mit ihr verheiratet ist?«
    Die anderen steckten ihre Köpfe zusammen, um den Brief zu studieren.
    »Was ich nicht verstehe, ist, warum dieser Franzose auf einmal unbedingtmit Catharine verheiratet sein will«, stellte George fest »Vor fünf Jahren hat er ganz andere Absichten gehabt.«
    »Vielleicht hat er sich doch in Catharine verliebte« mutmaßte Hetty. »Und jetzt vermißt er sie und will sie zurückgewinnen.«
    »Unsinn!« fuhr Richard auf. »Oder denkst du, daß das wahr ist, Catharine? Du liebst ihn doch nicht mehr, oder?«
    »Natürlich nicht«, beruhigte ihn Catharine. »Und Roger liebt mich auch nicht. Ich glaube, er hat in seinem Leben nur einen geliebt, und das ist er selbst.«
    »Warum also taucht er jetzt hier auf?« wollte George wissen.
    »Catharine hat von ihrem Mann, von Gervais de la Falaise, ein beträchtliches Vermögen geerbt«, erklärte ihm sein Bruder. »Roger hat Gervais’ Testament angefochten und ein anderes vorgelegt, das ihn selbst zum Erben einsetzte. Wie gesagt: Er konnte Gervais’ Schrift sehr gut nachahmen.«
    George ließ einen leisen Pfiff hören. »Das ist aber ein netter Zeitgenosse«, sagte er.
    »Das Gericht hat erst kürzlich das Erbe mir zugesprochen«, erklärte Catharine. »Dank Lord Christlemaine und seinen Bankiers wurde alles bereits in die Wege geleitet, damit das Geld nach England transferiert wird. Ich habe die Anwälte beauftragt, einige Fahrzeuge und Pferde zu verkaufen. Das Witwenhaus und den dazugehörigen Landbesitz möchte ich Jeannette überschreiben, Rogers armer Ehefrau. Sie war in den Jahren in Frankreich der einzige Lichtblick für mich.«
    »Klar, daß dieser Roger das verhindern will. Wenn er Ihr Mann wäre, Catharine, dann könnte er über das gesamte Vermögen verfügen. Was für ein schlauer und gleichzeitig infamer Plan.«
    »Ein gescheiterter Plan«, sagte Richard trocken. »Catharine hat sich geweigert, die Eheschließung mit ihm anzuerkennen und mit ihm nach Frankreich zu gehen. Was will er also unternehmen?«
    »Vielleicht hat er vor, Catharine zu entführen!« warf Hetty ein.
    »Du hast zu viele Romane gelesen«, tadelte sie ihr ältester Bruder streng. »Aber wie dem auch sei, dieser Roger ist nicht zu unterschätzen. Ich werde Catharine nicht aus den Augen lassen.«
    Es klopfte an der Tür, und Mrs. Mellvin trat ein. »Der Inspektor und sein Assistent sind da, Mylord. Ich habe sie ins Eßzimmer geführt. Sie scheinen nun zur Ansicht gekommen zu sein, der Mörder sei vonaußen in das Haus eingedrungen. Sie möchten sich nun die Glastür und den Garten näher ansehen. Ich Wollte Sie davon in Kenntnis setzen.«

XX.
    Der nächste

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