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Hochzeit mit Hindernissen

Hochzeit mit Hindernissen

Titel: Hochzeit mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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möglicherweise gleich wieder mit zurückbringen.
    Doch ein paar Stunden später kehrte er allein zurück, und sein Gesicht verriet absolut nichts darüber, wie es in ihm aussah. Heathers zaghaften Versuch, ihn zur Rede zu stellen, wies er freundlich, aber bestimmt zurück. Nachdem er kurz mit Baptista gesprochen hatte, setzte er sich wieder in sein Auto und fuhr davon.
    “Was ist bloß in Bernardo gefahren?”, fragte Heather Renato um Rat.
    “Das wüsste ich auch gern”, erwiderte er. “Noch vor wenigen Tagen konnte er es kaum erwarten, Angie zu heiraten. Er hat mich sogar schon gefragt, ob ich einverstanden sei. Diese Geschichte scheint ihn völlig aus der Bahn geworfen zu haben.”
    “Willst du nicht noch mal mit ihm reden?”, bat Heather eindringlich.
    Renato zuckte die Schultern. “Er hört ja doch nicht auf mich.”
    “Das lässt du dir doch sonst auch nicht bieten!”, platzte Heather wütend heraus.
    “Offensichtlich sind selbst meine Möglichkeiten begrenzt.” Renato warf ihr einen provozierenden Blick zu. “Jedenfalls sobald es um Herzensangelegenheiten geht.”
    “Wundert dich das?”, fragte Heather gereizt. “Dir hat noch keine Frau so viel bedeutet, dass du ihretwegen auch nur eine einzige Träne vergossen hättest.”
    “Das kann ich nicht abstreiten”, erwiderte Renato. “Und wenn ich mir meine Brüder ansehe, bin ich froh und glücklich darüber.”
    “Vielleicht sollte ich mir ein Beispiel an dir nehmen.” Seine Worte hatten sie sehr nachdenklich gemacht. “Man erspart sich viel Kummer, wenn man die Dinge nicht so nah an sich heranlässt. Und keiner beherrscht das so perfekt wie du.”
    “Wenn es jemand mit mir aufnehmen kann, dann bist das du.” Seine Antwort kam mehr als überraschend. “In den vergangenen Tagen warst du stärker als wir alle zusammen. Allerdings wäre es mir lieber, wenn du deinen Gefühlen freien Lauf lässt, anstatt sie mit Gewalt zu unterdrücken. Nicht dass du mir noch daran erstickst.”
    Plötzlich spürte Heather seine Hand auf ihrem Arm. Unwillkürlich musste sie an den Vorfall auf der
Santa Maria
und an die erotischen Träume zurückdenken, die er ausgelöst hatte. Doch anders als damals empfand sie nun bei Renatos Berührung nicht das Geringste. In ihr herrschte eine einzige große Leere, die alles verschlang.
    “Ich muss zugeben, dass ich dich um deine Fähigkeit, dir sämtliche Gefühle vom Hals zu halten, fast beneide”, sagte sie teilnahmslos.
    “Täusch dich nicht”, erwiderte Renato, und Heather spürte, wie er ihren Arm umklammerte. “So empfindungslos, wie du meinst, bin ich nicht. Im Gegenteil, manchmal wünsche ich mir …”
    Unvermittelt ließ er Heather los, als fürchtete er, ihr wehzutun. “Egal”, sagte er kurz angebunden, “ich werde mit Bernardo reden. Nur versprich dir nicht zu viel davon.”
    Am Tag nach ihrer Rückkehr aus dem Krankenhaus ließ Baptista Heather und Renato zu sich rufen.
    Als ihr das Hausmädchen die Nachricht überbrachte, war Heather drauf und dran, sich entschuldigen zu lassen. Sie war in einer eigentümlichen Stimmung. Mehrere Nächte hatte sie denkbar schlecht geschlafen, und allmählich begann die Mauer, hinter der sie sich verschanzt hatte, zu bröckeln. Instinktiv ahnte sie, dass eine Winzigkeit reichte, und die Gefühle, die sich in ihr angestaut hatten, würden sich unkontrolliert Bahn brechen.
    Dass dieser Moment kurz bevorstand, wusste sie deshalb so genau, weil in den letzten Tagen ihre Verzweiflung immer öfter in blanke Hysterie umzuschlagen und sie in ein ungehemmtes Lachen auszubrechen drohte, das zu unterdrücken sie schier unmenschliche Anstrengungen kostete.
    Allein die tiefe Zuneigung zu Baptista brachte sie schließlich dazu, ihr Zimmer zu verlassen und in den Salon zu gehen. Baptista lag auf dem Sofa, und sie und Renato schienen bereits auf Heather gewartet zu haben.
    “Wir müssen dringend etwas unternehmen”, sagte sie streng. “Mit der Schande, die über unser Haus und unsere Familie gekommen ist, kann und will ich mich nicht abfinden.”
    “Vielleicht solltest du das lieber Lorenzo sagen”, wandte Renato ein.
    “Ach, Lorenzo.” Baptista winkte entrüstet ab. “Die Vergangenheit interessiert mich nicht. Die Zukunft bereitet mir Kopfzerbrechen.”
    “Was mich angeht, sehe ich sie klar und deutlich vor mir”, erklärte Heather. “Sobald die Schenkung von
Bella Rosaria
rückgängig gemacht ist …”
    “Nicht so stürmisch”, unterbrach Baptista sie. “Als Erstes

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