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Hochzeit nach Plan B (German Edition)

Hochzeit nach Plan B (German Edition)

Titel: Hochzeit nach Plan B (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milena Mayfeldt
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zu.
    Ich wollte etwas sagen, alles erklären, aber es ging nicht. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Obwohl die Frau vor mir nicht viel größer war als ein Gartenzwerg, hatte ich Angst vor ihr. Wahrscheinlich würde sie mir die Augen auskratzen, wenn sie erfuhr, wie schändlich ich ihren Sohn belogen hatte.
    Doch stattdessen fiel sie mir um den Hals. Zuerst dachte ich, sie wollte mich erwürgen, aber dann begriff ich, dass es tatsächlich eine liebevolle Umarmung werden sollte.
    Überrascht riss ich die Augen auf. Das Männchen mit den Kneifzangen-Zehen bemerkte es.
    »Jetzt lass mal gut sein, Evelyn«, murmelte es und zog sie sanft am Arm zurück. »Du erdrückst sie sonst noch.«
    Als Bens Mutter mich losließ, stellte ich mit Erstaunen fest, dass sie Tränen in den Augen hatte.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte sie und schniefte leise. »Aber ich freue mich ja so, dich endlich kennenzulernen. Ich war ja schon so gespannt, nachdem Ben so ein großes Geheimnis um dich gemacht hat. Und als ich dann eben noch gehört habe, dass du meinem Ben das Leben gerettet hast ... Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin dir so dankbar.«
    Sie strahlte mich an. Weiter hinten im Raum hörte ich Schwester Petra hemmungslos schluchzen. Sie hatte ein Taschentuch vor die Nase gepresst und genoss das Schauspiel wie eine Herzschmerzschnulze im Fernsehen.
    »Ich freue mich auch, Sie kennenzulernen«, stammelte ich verlegen.
    »Ach Schätzchen, Du brauchst mich doch nicht zu siezen«, fiel mir Bens Mutter ins Wort. »Du gehörst doch quasi schon zur Familie. Ich bin Evelyn, und das« – sie wies auf den Mann, der Ben so ähnlich sah – »ist mein Mann Erwin. Das da« – Kneifzange – »ist mein Bruder Eberhard, und der Große an der Tür ist Daniel, Bens jüngerer Bruder.«
    Ich blickte einen nach dem anderen an und hoffte inständig, dass mein Gesicht zu einem Lächeln verzogen war und nicht zu einem Zähnefletschen. Es fühlte sich jedenfalls an wie eine Gipsmaske.
    Ich nickte allen zu. Um etwas zu sagen, war ich viel zu überfordert.
    Ein älterer Arzt, der in diesem Moment ins Zimmer platzte, rettete mich aus der surrealen Situation.
    »Was ist denn hier los?«, polterte er, als er die Versammlung erblickte.
    An der Art, wie Schwester Petra sich unsichtbar zu machen versuchte und aus dem Zimmer schlich, erkannte ich, dass er über eine beträchtliche Autorität verfügen musste. So schnell kuschte das vorlaute Nilpferd bestimmt nicht.
    Der Arzt blickte alle Anwesenden über den Rand seiner Lesebrille streng an.
    »So geht das nicht«, verkündete er in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. »Der Patient braucht Ruhe. Außerdem stehen noch ein paar Untersuchungen an. Ich muss Sie alle bitten, jetzt zu gehen.«
    Evelyn störte sich nicht an seinem herrischen Gehabe. Mit einer für ihr Alter erstaunlich eleganten Bewegung umrundete sie den Arzt und setzte sich auf den Rand von Bens Bett. Lächelnd nahm sie seine Hand.
    »Du hast es ja gehört, wir müssen jetzt los«, sagte sie in sanftem Tonfall. »Ruh dich aus, damit du ganz schnell wieder fit wirst, ja? Versprichst du mir das?«
    »Ich schwöre«, gab Ben feierlich zurück und hob grinsend zwei Finger. Dann blickte er nachdenklich in meine Richtung.
    »Bitte kümmert euch um Hannah«, hörte ich ihn zu meinem Erstaunen sagen. »Sie kann jetzt bestimmt ein bisschen Unterstützung gebrauchen. Immerhin hat sie den Unfall ja auch nicht ganz unverletzt überstanden.«
     

Kapitel 8
     
    Eine Stunde später saß ich immer noch völlig perplex neben Daniel auf der Rückbank des Kombis der Familie Baumgartner. Hinter uns fuhr Kneifzangen-Eberhard in meinem roten Zweisitzer-Cabrio.
    Trotz des kühlen Wetters hatte er es sich nicht nehmen lassen, das Dach zu öffnen. Als ich mich umdrehte, konnte ich deutlich sein breites Grinsen sehen. Er wirkte wie ein Schimpanse auf einer Bananenstaude. Wie er es schaffte, die Reifen in jeder Kurve zum Quietschen zu bringen, war mir allerdings ein Rätsel.
    Nachdem Bens Eltern im Krankenhaus noch kurz mit dem Arzt gesprochen hatten, war ich fest entschlossen gewesen, mich gleich von ihnen zu verabschieden und mir ein Zimmer zu suchen, diesmal in angenehmer Umgebung. Aber ich hatte die Durchsetzungskraft von Evelyn gewaltig unterschätzt.
    »Kommt gar nicht infrage, dass du die Nacht allein verbringst. Du kommst mit zu uns.« Das war keine Aufforderung, sondern eine Feststellung gewesen. Immerhin hatte sie dann noch erklärend

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