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Hochzeit nach Plan B (German Edition)

Hochzeit nach Plan B (German Edition)

Titel: Hochzeit nach Plan B (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milena Mayfeldt
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uns. Ich meine, da lerne ich endlich mal eine Frau kennen, die mir wirklich wichtig ist, will sie sogar heiraten, und kann mich nicht mal an unsere erste Begegnung erinnern.«
    Er sah mich erwartungsvoll an, aber ich konnte einfach nichts sagen. Die Wahrheit kam in so einem Moment nicht infrage, aber anlügen konnte und wollte ich ihn in diesem Augenblick auch nicht. Also hielt ich meinen Mund.
    Ben gelang ein kleines Grinsen. »Naja, wie immer unser erstes Zusammentreffen auch war, das Schicksal muss da wohl gerade einen guten Tag erwischt haben.«
    Diesmal fiel es mir nicht schwer, die richtigen Worte zu finden. »Das hat es. Einen verdammt guten sogar«, antwortete ich.
    Und ich war froh, endlich mal die Wahrheit sagen zu können.
     

Kapitel 16
     
    Am nächsten Tag wurde Ben endlich aus dem Krankenhaus entlassen. Außer mir war die ganze Familie zu diesem freudigen Ereignis angerückt.
    Natürlich hatten Bens Eltern uns angeboten, dass Ben ebenfalls für die nächsten Tage bei ihnen einziehen konnte, aber er hatte dankend abgelehnt. Er wollte lieber direkt in seine Wohnung zurück – und selbstverständlich sollte ich mit.
    Als wir nun seine letzten Sachen zusammenpackten, wurde mir ganz schummrig vor Aufregung. Meinen angeblichen Verlobten ab und zu im Krankenhaus zu besuchen, war die eine Sache, aber mit ihm richtig zusammenzuwohnen, eine ganz andere. Zudem ich die Wohnung, in der ich Ben früher ja angeblich immer über das Wochenende besucht hatte, noch nie gesehen, geschweige denn betreten hatte.
    »Vielleicht wäre es doch besser gewesen, ihr wärt erstmal bei uns geblieben«, meinte Evelyn, während sie Bens Rasierzeug einpackte. »Da hätte ich mich doch viel besser um dich kümmern können.«
    »Mama, ich bin doch kein Pflegefall«, gab ihr Sohn leicht gereizt zurück. Dann lächelte er mir zu. »Außerdem habe ich doch meine eigene Krankenschwester, die ich herumscheuchen kann.«
    Ich schüttelte vehement den Kopf. »Vergiss es. Ich bin schließlich seit ein paar Tagen eine vielbeschäftigte Karrierefrau. Und ganz nebenbei gesagt bin ich ja auch unfallgeschädigt.« Ich griff mir theatralisch an meine Stirn und stöhnte laut auf. Meine Beule war zwar inzwischen fast vollständig abgeschwollen, aber das Farbenspiel des Blutergusses war immer noch recht imposant.
    Eberhard grinste schelmisch. »Wenn es hier einen Wettbewerb gibt, wer am schlechtesten dran ist: Ich hätte da noch ein böse entzündetes Hühnerauge beizusteuern. Wollt ihr es sehen?« Er hob einen Fuß an und wackelte auf einem Bein herum.
    »Untersteh dich, deinen Schuh auszuziehen!«, wies Evelyn ihren Bruder in scharfem Ton zurecht. »Du hattest schon als Kind unerträgliche Stinkefüße, und ich glaube kaum, dass sich daran etwas geändert hat.«
    Eberhard murmelte in beleidigtem Tonfall etwas von »deine duften auch nicht gerade nach Lavendel«, aber gleichzeitig zwinkerte er mir belustigt zu.
    Ich seufzte leise. Ich würde die Abende bei den Baumgartners wirklich vermissen. Andererseits – ein paar ungestörte Stunden mit Ben, ganz ohne Herberts braune Zähne und Schwester Petras Gehabe, waren ja auch keine schlechte Aussicht.
    »Können wir jetzt endlich los?«, stöhnte Daniel, der an der Tür gewartet hatte. »Ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe heute auch noch was anderes vor.«
    Nachdem wir uns erfolgreich vor einer tränenreichen Verabschiedung von Schwester Petra gedrückt hatten – seitdem Ben ihr erzählt hatte, Christian sei mein lang verschollener Bruder, war sie wieder völlig hingerissen von uns gewesen – fuhren wir in zwei Autos zu Bens Wohnung.
    Ich hatte Eberhard wieder meinen roten Flitzer überlassen, und da mein Koffer-Monstrum nicht mehr auf meinem Beifahrersitz saß, sondern problemlos im Kombi der Baumgartners verstaut worden war, hatte sich Daniel für den Platz neben seinem Onkel entschieden.
    Dass ich nicht selbst fahren musste, hatte zwei Vorteile: Zum einen brauchte ich nicht zuzugeben, dass ich keine Ahnung hatte, wo sich Bens Wohnung befand. Und zum anderen konnte ich gemütlich neben Ben auf der Rückbank des Kombis sitzen, anstatt mich mit dem nicht ganz so gemütlichen Hamburger Feierabendverkehr herumschlagen zu müssen.
    Und es dauerte nicht lange, da erwischte es uns voll. Wir standen im Stau. Alle drei Spuren waren verstopft, und es ging so langsam vorwärts, dass uns wahrscheinlich selbst die Jogginggruppe der über Hundertjährigen aus dem Seniorenstift überholt hätte.
    Während die

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