Hochzeit zu verschenken
gehe zu Crate and Barrel, okay?«
»Okay. Und übrigens hat meine Mutter uns zu einem Drink in ihrer Wohnung eingeladen, und ich habe zugesagt. Heute Abend, halb sieben.«
»Oh«, sage ich und verziehe das Gesicht. »Okay. Dann sehen wir uns heute Abend. Soll ich dich anrufen, wenn ich bei Crate and Barrel war und dir erzählen, was ich auf unseren Tisch gepackt habe?«
»Becky«, sagt Luke trocken. »Wenn du mich noch einmal während meiner Arbeitszeit wegen irgendwelchem Hochzeitskram anrufst, könnte es durchaus sein, dass gar keine Hochzeit stattfinden wird.«
»Prima!«, sage ich. »Klasse! Wenn dich das sowieso alles nicht interessiert, wie wär‘s dann, wenn ich einfach alles organisiere und wir uns dann vorm Altar sehen? Wäre das in deinem Sinne, ja?«
Darauf folgt erst einmal Schweigen, und ich weiß genau, dass Luke innerlich lacht.
»Willst du darauf eine ehrliche Antwort oder eine, die mir im Cosmopolitan-Test >Liebt Ihr Mann Sie wirklich?< die volle Punktzahl einbringen würde?«
»Die für die volle Punktzahl«, sage ich nach kurzem Nachdenken.
»Ich möchte an jeder winzigen Kleinigkeit, die mit unserer Hochzeit zu tun hat, teilhaben«, sagt Luke bierernst. »Mir ist klar, dass jedes Anzeichen mangelnden Interesses zu jedwedem Zeitpunkt ein Hinweis darauf ist, dass ich dich als Frau und als gut aussehende, liebevolle und insgesamt einmalige Person nicht ausreichend achte und dich darum im Grunde überhaupt nicht verdient habe.«
»Ja, das war ziemlich gut«, räume ich ein wenig widerwillig ein. »Und jetzt die ehrliche Antwort.«
»Wir sehen uns vorm Altar.«
»Ha, ha, ha! Also, da kann ich nur sagen: Es wird dir schon noch Leid tun, wenn ich dich erst in einen pinkfarbenen Smoking stecke!«
»Stimmt«, antwortet Luke. »Das wird es. Und jetzt muss ich auflegen. Bis später.«
»Bye.«
Ich lege auf und schnappe mir meinen Mantel und meine Tasche. Als ich den Reißverschluss zuziehe, fällt mein Blick auf den Zettel von vorhin, und mich beschleicht schon wieder das schlechte Gewissen. Vielleicht sollte ich doch besser hier bleiben, weiter nachdenken und endlich zu einer Entscheidung kommen.
Aber andererseits... Ist doch ganz egal, ob wir nun in England oder in Amerika heiraten - eine Geschenkliste brauchen wir doch so oder so! Also ist es im Grunde genommen nur vernünftig, das mit dem Hochzeitstisch jetzt gleich in Angriff zu nehmen. In welchem Land wir heiraten werden, kann ich später immer noch entscheiden.
Genau.
Erst, als ich bei Crate and Barrel hereinspaziere, geht mir auf, dass ich gar keine Ahnung habe, wie das mit dem Hochzeitstisch eigentlich funktioniert. Und überhaupt weiß ich im Grunde auch gar nichts über Hochzeitstische. Als Tom und Lucy geheiratet haben, habe ich mich geschenktechnisch einfach mit Mum und Dad zusammengetan, und Mum hat alles organisiert. Die einzige andere Hochzeit, bei der ich war, war Suzes, und Tarquin und sie hatten keinen Hochzeitstisch.
Ich sehe mich etwas verloren in dem Laden um und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Hier glänzt und schimmert es überall, hier und da stehen wie für ein Abendessen gedeckte, farbenfrohe Tische herum, und in den Auslagen glitzern massenweise Gläser, Messer und rostfreie Töpfe und Pfannen.
Ich schlendere auf eine Pyramide aus glänzenden Kochtöpfen zu, als mir plötzlich eine junge Frau mit Pferdeschwanz auffällt, die kreuz und quer durch den Laden läuft und irgendwelche Sachen auf einem Formular ankreuzt. Ich pirsche mich an sie heran, um einen Blick auf das Papier zu erhaschen und kann tatsächlich die Überschrift ausmachen: »Crate and Barrel Hochzeitsformular«. Die Frau stellt auch einen Hochzeitstisch zusammen! Gut, dann kann ich ja einfach zusehen, was sie macht.
»Hey«, sagt sie und sieht auf. »Kennen Sie sich mit Kochgeschirr aus? Wissen Sie, was das hier ist?«
Sie hält eine Pfanne hoch, und ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. Also wirklich. Die Leute in Manhattan haben einfach keine Ahnung. Wahrscheinlich hat die Gute in ihrem Leben noch nie gekocht!
»Das ist eine Bratpfanne«, erläutere ich zuvorkommend. »Darin brät man Sachen.«
»Okay. Und das hier?«
Sie hält noch eine Pfanne hoch, aber diese hat eine geriffelte Oberfläche und zwei gebogene Griffe. Na, so was. Was könnte das denn sein?
»Ich... öm... Ich glaube, das ist eine... Omelette... Pfannkuchen... Bratpfanne... Pfanne.«
»Aha.« Leicht befremdet betrachtet sie die Pfanne, und ich ziehe mich ganz
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