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Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Titel: Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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ertragen.“
    „Gott sei gedankt.“ Er stand auf und stellte das kaum angerührte Glas fort. „Aber eigentlich tat ich nur wenig. Ihnen gebührt der Dank. Dass Sie die ganze Zeit über bei ihr blieben – Ihre Unterstützung, Ihre anfeuernden Worte, wenn sie aufgeben wollte –, dafür kann ich Ihnen nicht genug danken, Jo.“
    „Aber das war doch selbstverständlich. Ellen ist meine Freundin, ich habe sie gern, anders hätte ich gar nicht handeln können. Ich wäre zutiefst unglücklich, wenn sie hätte sterben müssen.“
    „Der Arzt sagte, dass es eine Weile auf Messers Schneide stand. Allein und ohne Hilfe hätte sie es nicht geschafft.“
    „Ja“, sagte Jo erstickt. „Eigentlich hätte ihr Ehemann, ihre Familie bei ihr sein müssen …“ Den Tränen nahe brach sie ab und fand sich plötzlich in Hals Armen wieder. Er versuchte nicht, sie zu küssen oder zärtlich zu sein, sondern hielt sie, die den Kopf an seine Schulter lehnte, nur fest und tröstend umfangen. „Ich hatte solche Angst um sie …“
    „Ruhig, liebe Jo“, murmelte Hal, sanft ihren Scheitel küssend. „Sie waren sehr beherzt, und nun ist ja alles gut. Der Doktor sagt, sie wird sich erholen, doch sie braucht sehr viel Ruhe; er meint, sie sollte besser keine Kinder mehr bekommen.“
    Jo löste sich von ihm und trocknete sich die Augen. „Wie dumm ich bin, Sie so mit Tränen zu überschwemmen, aber ich bin so sehr erleichtert. Verzeihen Sie, Hal. Dass sie keine Kinder mehr haben soll, wird sie vielleicht nicht so sehr schmerzen. Ich denke, sie wird kaum noch einmal heiraten. Sie liebte Matt so sehr.“
    „Ja, das stimmt wohl. Die beiden liebten sich sehr. Solch ein Glück ist nicht jedem beschert.“
    „Das stimmt gewiss.“ Sie sah ihn an. „Ich bin schrecklich müde, ich werde eine Weile ruhen.“
    „Dann will ich jetzt auch gehen. Ich habe eine lange Fahrt hinter mir. Wenn ich darf, komme ich morgen wieder, um zu sehen, wie es Ellen geht.“
    „Sie wissen, Hal, Sie sind stets willkommen“, sagte Jo und ging, ehe er antworten konnte, hinaus und in ihr Zimmer. Sie fühlte sich so erschöpft, dass sie sich, ohne sich auszukleiden, auf ihr Bett legte. Sie war müde, so müde, dass sie sich nicht fragte, warum ihr das Herz wehtat; obwohl es vielleicht an dem Blick lag, mit dem Hal sie angesehen hatte, als er sagte, wie gesegnet sein Bruder und Ellen waren, wahre Liebe erfahren zu dürfen.
    „Ach, wie kann Agatha nur so etwas schreiben!“, rief Mrs. Horne. Ärgerlich zerdrückte sie den Brief von Lady Wainwright in der Hand. „Sie ist so boshaft! Kein Wunder, dass Jo es mit ihr nicht aushalten konnte und lieber mit ihrer Freundin abreiste. Ich hätte sie gar nicht mit meiner Schwester fahren lassen sollen! Sie verstanden sich noch nie.“
    Lady Edgeworthy nahm das Blatt, glättete es und las. „Ja, was sie da sagt, ist wirklich derb – und ganz unangebracht, vor allem, da Jo in dem Brief, den sie uns schickte, die Sache erklärt.“
    Die beiden Damen saßen im Salon von Sawlebridge House beim Tee, und da Lucy anderweitig beschäftigt war, nutzten sie den Moment, unter vier Augen über diese leidige Angelegenheit zu sprechen. Als Jo schrieb, dass sie noch eine Zeitlang fortbleiben würde, hatten sie sich gesorgt.
    „Gut, dass wir ihre Nachricht zuerst bekamen“, sagte Mrs. Horne. „Meine Schwester hielt es offensichtlich nicht für nötig, noch aus Bath zu schreiben. Sie muss schon zwei Wochen wieder zu Hause gewesen sein, als sie diesen Brief abschickte.“
    „Pflichtvergessen nenne ich das“, meinte Lady Edgeworthy. „Lass dir ihre Worte nicht nahegehen, Cynthia. Sie verdient nicht einmal eine Antwort.“
    „Oh, verdient hätte sie eine, Bertha, und sie hätte längst von mir einige scharfe Worte gehört, wenn da nicht Lord Wainwright wäre, der sich uns gegenüber stets so großzügig und gütig zeigte und mit dem ich mich um nichts in der Welt zerstreiten möchte. Ich glaube, sie macht ihm das Leben recht schwer.“
    „Das denke ich auch. Aber sag, du sorgst dich doch nicht um Jo?“
    Mrs. Horne gestand, dass sie sich Gedanken machte. „Letzte Nacht konnte ich kaum schlafen, mir war, als sei sie in Not und brauche mich, aber bestimmt war ich nur überreizt.“
    „Dass du dich unter diesen Umständen sorgst, ist nur natürlich: Doch Jo ist so vernünftig und so tüchtig, deshalb wird ihr schon nichts geschehen sein. Allerdings scheint sie in Bath einigen Tratsch verursacht zu haben, aber das wird sich bestimmt bald

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