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Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Titel: Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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du wieder zu den Rennen? Junge, ich will dir keine Vorschriften machen, nur werde ich nicht jünger, und du weißt, wie es um meine Gesundheit steht. Ehe ich sterbe, möchte ich wissen, dass sich unsere Linie fortsetzt.“
    „Ja, ich weiß, Vater, vielleicht geschieht es schneller, als Sie denken, Sir.“
    „Was?“ Lord Beverley fuhr auf. „Gibt es da irgendwo einen Bastard von dir? Das würde mich sehr grämen! Als dein Bruder sich einfach davonmachte … lassen wir das; er ist tot. Ich verlasse mich jetzt darauf, dass du unseren Namen erhältst.“
    Einen Augenblick erwog Hal, seinem Vater die Wahrheit zu sagen, doch dann fürchtete er, das könnte für den alten Mann zu viel sein. Und sicher würde er Ellen eher anerkennen, wenn sie ihm erst den ersehnten Erben präsentierte. Schließlich sagte er: „Ich werde nach Ihren Wünschen handeln, Sir.“
    „Das hoffe ich.“ Rau fügte er hinzu: „Ich will nicht zu streng mit dir sein, Junge, aber wenn du mich gern hast, heirate bald und die Richtige.“
    „Ja, Vater“, sagte Hal, doch er wandte sich ab und sah aus dem Fenster, wo sich der Park und dahinter der See, umgeben von alten Baumriesen, erstreckte. Auch wenn er das Gefühl nicht teilte, verstand er doch, warum sein Vater so besessen davon war, den Besitz und den Namen weiterzugeben. „Nur möchte ich gern eine Frau erwählen, die nicht nur dir, sondern auch mir zusagt.“
    „Wie angenehm es für November noch ist“, sagte Ellen, als sie sich einige Tage später im Garten ergingen. „Es weht zwar ein scharfer Wind, doch die Sonne wärmt noch sehr schön.“
    „Ja, an dieser geschützten Stelle ist es herrlich“, stimmte Jo zu. Besorgt betrachtete sie die Freundin, die sich seufzend eine Hand in den Rücken stemmte. „Hast du Schmerzen, Ellen?“
    „Ja, heute ist es besonders arg. Ach, ich fühle mich so grässlich plump. Ich werde froh sein, wenn ich endlich mein Kind im Arm halten kann.“
    „Ich glaube, du wirst es nicht mehr lange aushalten müssen. Mrs. Stowe meint, es müsste jetzt jeden Tag losgehen, und sie weiß, wovon sie redet. Wir können von Glück sagen, dass sie hier ist.“
    „Ja, aber auch, dass du bei mir bist, Jo. Du munterst mich so sehr auf, und du läufst los, kaum dass ich einen Wunsch geäußert habe. Ich muss dir eine rechte Last sein.“
    „Unsinn, ich mache es gern. Weißt du, ich bin so zufrieden hier mit dir, ganz anders als in Bath. Meine Tante …“
    „Meiner Erfahrung nach sind derartig mürrische, mäkelige Leute meistens sehr unglücklich. Wie mein Vater …“
    „Hattest du es sehr schwer zu Hause?“
    „Ja. Meine Mutter liebt mich, doch aus Furcht vor meinem Vater wagte sie es nie, es zu zeigen. Er konnte nie vergessen, dass sie ihm nicht den ersehnten Sohn schenkte. Sie tut mir leid …“ Sie brach ab und griff sich aufkeuchend an den Leib. „Ah, dieser Schmerz … Ich glaube, es ist so weit. Viel früher, als ich dachte …“
    Rasch legte Jo den Arm um sie und führte sie behutsam ins Haus. Abermals stöhnte Ellen laut, ihre Finger krallten sich in Jos stützenden Arm.
    Mit Mrs. Stowes Unterstützung brachte sie die junge Frau in ihr Zimmer und half ihr in bequemere Kleidung.
    „Es tut so weh“, ächzte Ellen, die Zähne zusammenbeißend. „Ich wünschte, Matt wäre da … er gäbe mir Kraft …“ Immer wieder von schmerzhaften Wehen unterbrochen, erzählte sie von ihrem geliebten Gatten, mit dem sie nur so kurze Zeit hatte zusammen sein dürfen.
    Mitfühlend sagte Jo: „Dass du seinetwegen dein altes Leben aufgabst, zeigt, wie sehr du ihn geliebt hast.“
    „Ja, so sehr, dass ich nach seinem Tod auch nicht weiterleben wollte … aber jetzt will ich leben … für mein Kind, Jo … Ich will nicht sterben …“
    „Du wirst nicht sterben!“, sagte Jo beruhigend. „Mrs. Stowe und ich helfen dir. Wir schicken gleich nach dem Arzt, aber ich bin sicher, wir werden zurechtkommen. Du bist jung und kräftig, Ellen, du schaffst das. Ganz bestimmt.“
    „Ja.“ Ellen lächelte schwach. „Jo, ich weiß, du hast mich gern, bitte, versprich mir, dass du bei mir bleibst, wenn das Kind da ist. Ich weiß natürlich, dir fehlt deine Familie, aber …“
    „Pscht“, sagte Jo, die Ellens Erregung sah, „mach dir keine Sorgen, ich werde meiner Mutter schreiben, dass ich noch bleibe. Sie wird keine Einwände haben, solange sie weiß, mir geht es gut. Und nun quäl dich nicht mehr damit. Denk an das Baby, bald wirst du es im Arm halten.“
    „Eigentlich

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