Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe
Fahrt hierher ist lang und beschwerlich. Also warten wir besser ab, ob er nicht wünscht, dass wir auf Beverley House den Bund schließen.“
„Natürlich“, stimmte Mrs. Horne zu. „Überlassen wir Ihrem Vater die Entscheidung, so gern wir Sie, Mr. Beverley, auch hier sehen.“
„Wollen Sie mir nicht die Freude machen, mich Hal zu nennen, Madam? Ich gehöre doch nun zur Familie“, bat er und fuhr fort: „Wahrscheinlich würde mein Vater der Hochzeit in seinem Haus den Vorzug geben, aber natürlich möchte ich Jos Wünsche berücksichtigen.“
„Mir ist einzig wichtig, dass wir heiraten, Liebster“, sagte Jo mit vor Liebe leuchtenden Augen. „Tante Bertha ist rüstig genug, um zu reisen, und Mama und Lucy sowieso, deshalb sollte deinem Vater keine unnötige Fahrt aufgebürdet werden.“
Warm entgegnete Hal: „Du bist so rücksichtsvoll, mein Herz, kein Wunder, dass ich dich liebe! Du bist mein größtes Glück.“
Jo merkte, wie müde er war, und schlug besorgt vor: „Meine Großtante und Mama werden dich sicher beim Dinner entschuldigen, Liebster. Willst du dich nicht zurückziehen? Ich lasse dir einen Imbiss aufs Zimmer bringen.“
„Danke, doch wenn ich mich umgezogen und einen Moment geruht habe, werde ich zu Tisch kommen können.“
„Dein Zimmer wartet auf dich, Hal, ich zeige es dir gleich“, sagte Mrs. Horne. „Und du, Jo, willst du rasch dein Kleid wechseln?“
Während Jo hinausging, wandte Mrs. Horne sich an Hal: „Dann ist alles so weit geklärt. Ich muss sagen, jede Mutter könnte stolz auf Jo sein. Ich glaubte schon, sie würde ihr Herz nie verschenken; nun ist es doch geschehen, und sie hat klug gewählt.“
„Sie sind ebenso großherzig wir Ihre Tochter, Madam. Ich weiß nicht, ob ich dieses Kompliment verdiene. Eines versichere ich jedoch: Ich liebe Jo und werde alles tun, um sie glücklich zu machen.“
„Dann bin ich zufrieden. Hal, du weißt, sollten die Festlichkeiten deinem Vater zu anstrengend sein, seid ihr jederzeit hier willkommen.“
„Ja, Madam. Allerdings glaube ich, dass mein Vater seine Lektion gelernt hat, und ich bin sicher, er wird Jo in sein Herz schließen, kaum dass er sie besser kennt.“
„Dann bleibt mir nur noch, dir Glück zu wünschen. Und nun wollen wir hinaufgehen.“
„Das, schätze ich, gehört dir, Hal“, sagte Captain Manton und legte einen goldenen Siegelring auf den Tisch. Sie saßen in einem kleinen Salon, den Lady Edgeworthy ihnen für ein Gespräch unter vier Augen zur Verfügung gestellt hatte. „Als ich in einem Gasthaus nahe Truro Nachforschungen anstellte, legte der Wirt ihn mir vor. Ein Mann, auf den Carstairs Beschreibung passt, hatte damit seine Rechnung beglichen.“
„Dass er der niederträchtige Schütze war, habe ich befürchtet.“ Hal runzelte finster die Stirn. „Weiß der Himmel, warum er mich nicht endgültig erledigt hat. Außer er hielt mich schon für tot.“
„Vielleicht wollte er das dem Wetter überlassen, immerhin war es eisig kalt. Oder er wurde gestört … wie auch immer. Das werden wir erst erfahren, wenn wir ihn aufgespürt haben.“
„Er hat den Mord an meinem Bruder zugegeben“, sagte Hal wütend. „Brüstete sich vor mir damit! Allein dafür werde ich ihn vor den Richter bringen.“
„Möglicherweise genügt deine Aussage nicht. Du weißt, schon damals in Spanien, als ich wegen Matts Sturz Nachforschungen anstellte, weil mir die Sache nicht geheuer vorkam, konnte ich keine schlüssigen Beweise vorlegen – allerdings wäre der Anschlag auf dich jetzt Grund genug, ihn zu hängen.“
„Ich kann nicht schwören, dass er es war. Aber ich sagte dir ja, was mir sonst noch geraubt wurde – der Anhänger an meiner Uhrkette ist einzigartig, ich ließ ihn speziell anfertigen. Wenn man den bei Carstairs fände, wäre das wohl Beweis genug.“ Er steckte sich den Ring an den Finger. „Danke, dass du den Ring ausgelöst hast, er ist mir teuer, denn mein Bruder schenkte ihn mir zu meinem achtzehnten Geburtstag. Natürlich werde ich dir deine Auslagen erstatten, sobald ich Kontakt zu meiner Bank aufnehmen kann. Übrigens muss ich dich um einen weiteren Gefallen bitten. Willst du so freundlich sein und Mr. Reed und seiner Familie eine Belohnung von hundert Guineen überreichen? Diese wackeren Leute haben es mehr als reichlich verdient.“
Jack versprach das und fügte hinzu: „Was Carstairs betrifft, sei getrost, Hal, wir kriegen ihn. Ich setzte meine besten Männer darauf an.“
„Hoffentlich
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