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Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Titel: Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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die Gäste im Nebenraum beim Brautstehlen aufgehalten hatten, war im Saal ein großes kaltes Buffet aufgebaut worden. Viele schauten uns neugierig an, als wir gemeinsam den Saal betraten.
    Alex gratulierte dem Brautpaar und drückte Benjamin einen Schein in die Hand.
    Dann setzten wir uns an den Tisch. Einige der Gäste waren schon gegangen. So auch meine Tischnachbarin, die nach dem Brautstehlen so einen sitzen gehabt hatte, dass sie nach Hause gebracht werden musste.
    »Darf ich vorstellen: Das ist Alexander!«
    »Freut mich sehr«, begrüßte Tante Luise ihn und reichte ihm die Hand.
    »Gleichfalls.«
    »Wir kennen uns schon«, sagte Max und schien nicht sonderlich begeistert über den Neuzugang am Tisch zu sein.
    »Allerdings.«
    Jetzt bekam ich Zweifel. Ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war, Alex mit hierher zu nehmen?
    »Das Buffet ist eröffnet!«, rief der Bräutigamvater laut. »Leute, greift nach Herzenslust zu!«
    Die Stimmung beim Essen war nicht gerade euphorisch, aber Tante Luise schien Gefallen an Alex zu finden.
    »Haben Sie sich auf das Heiratsinserat gemeldet?«, fragte sie neugierig.
    Alex nickte höflich.
    »Ach. Ich finde, ihr beide wärt ein schönes Paar.«
    Das fand ich auch.
    »Luise!«, mahnte ihr Mann. »Misch dich da nicht ein!«
    »Aber es stimmt doch, oder?«, wandte sich Tante Luise an mich.
    »Entschuldigt. Mir ist der Appetit vergangen.« Max stand auf und ging mit wütendem Blick hinaus.
    »Sie müssen es meinem Sohn nachsehen, Alexander. Er hofft darauf, dass Hanna nicht heiraten wird. Eine ziemlich dumme Sache ist das alles, die mir gar nicht gefällt.« Sie seufzte. An ihren roten Bäckchen konnte ich erkennen, dass sie wohl auch schon ein Gläschen mehr als üblich intus hatte.
    Die Unterhaltung verlief danach sehr stockend, und ich bereute inzwischen, dass ich Alex mitgenommen hatte. Viel schöner wäre es gewesen, wenn wir den Abend in einem netten kleinen Lokal alleine verbracht hätten. Gott sei Dank begann nach dem Essen die Band wieder zu spielen.
    Seitdem Alex neben mir am Tisch saß, hatte mich kein anderer Mann mehr zum Tanz aufgefordert.
    Während die meisten Leute jetzt auf der Tanzfläche waren oder an der Bar schnapselten, saßen Alex und ich alleine am Tisch.
    »Ich freue mich sehr, dass du gekommen bist«, rutschte es mir plötzlich heraus.
    Er schaute mich an. »Ja? Wirklich?«
    Ich nickte. »Wirklich.«
    »Ich bin nicht gerade in Übung, aber wenn du Lust hast …?«, fragte er plötzlich.
    »Oh ja!«
    Wir gingen auf die Tanzfläche.
    Die Musiker spielten gerade Unchained Melody. Sofort musste ich an den Film Ghost – Nachricht von Sam denken. Das war einer meiner Lieblingsfilme, den ich bestimmt schon zwanzig Mal gesehen hatte. Und jedes Mal heulte ich, wenn Sam sich endgültig von seiner Molly verabschiedete.
    Als Alex seine Hand an meine Hüften legte, war es, als ob ein leichter Stromstoß durch meinen Körper rauschen würde. Ich hob den Kopf und schaute ihn an. Er erwiderte meinen Blick.
    »Du siehst phantastisch aus.«
    Ich konnte nicht antworten, sondern lächelte nur. Und freute mich. Während des Liedes schwiegen wir beide. Doch in meinem Kopf ging es alles andere als ruhig zu. Ich hatte mich in diesen Mann verliebt. Und ich wollte ihn heiraten. Am besten natürlich noch innerhalb der Frist.
    Da ich nicht mehr alle Zeit der Welt hatte, und Alex sehr zurückhaltend war, musste ich die Sache jetzt wohl selbst in die Hand nehmen. Inzwischen wunderte es mich nicht mehr, dass er noch keine Frau hatte, obwohl er wirklich ein außergewöhnliches Exemplar von einem Mann war. Womöglich kam er aus einem sehr kleinen Dorf und hatte auf seinem Bauernhof nicht gelernt, wie man mit einer Frau flirtete. Dem musste ich jetzt dringend irgendwie nachhelfen! Die erste Maßnahme, die mir in den Sinn kam, war einfach. Ich drückte mich näher an ihn. Und seufzte innerlich. Es fühlte sich so gut an. Ach, am liebsten hätte ich die ganze Nacht hindurch so getanzt. Wenn nur … Ja, wenn nur die Schuhe nicht so mörderisch gedrückt hätten. Jetzt bekam ich zu spüren, dass meine Füße, was richtige High Heels anging, vor diesem Tag noch jungfräulich gewesen waren. Ich biss die Zähne zusammen. Diese roten Folterwerkzeuge würden mir diesen Augenblick nicht kaputtmachen!
    Ich spürte, dass Alex mir ganz sanft über den Rücken streichelte, und schloss die Augen.
    Langsam klang das Lied aus, und ich hoffte auf einen weiteren kuscheligen Song.
    Doch die Musiker

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