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Höchstgebot

Höchstgebot

Titel: Höchstgebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hoeps/Toes
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vom LKA in Düsseldorf überprüft. Sie sollen sich dort auch melden.« Sie schob Robert eine Visitenkarte über den Tisch.
    »Dezernat 12 – Wirtschaftskriminalität, Sachgebiet Kunst/ Hehlerei, KOK Katja Hellriegel«, las er. Ein Lächeln huschte unvermittelt über sein Gesicht. Kampmann und Roeder sahen ihn erstaunt an. Nur Debriek schien nichts bemerkt zu haben.
    »Herr Roeder steht für Sie also außerhalb jedes Verdachts?«, fragte er.
    »Wir waren Studienfreunde. Das ist gut fünfundzwanzig Jahre her.« Robert hob die Schultern. »Nach meiner Einschätzung hat er sich mit dem Verkauf des Bildes abgefunden. Er wollte nur vermeiden, dass seine Schwester übers Ohr gehauen wird, darum hat er mich eingeschaltet.« Robert sah jetzt Ingrid Roeder an. »Offensichtlich mag er Sie mehr als Sie ihn.«
    Nur an ihren Augenbrauen war abzulesen, welche Mühe es sie kostete, sich zu beherrschen. »Sie können jetzt gehen«, sagte sie. »Wir werden das LKA über unsere Einschätzung Ihrer Darstellung informieren. Es versteht sich von selbst, dass ich von jeder weiteren Honorarzahlung absehe, bis Ihre Rolle in diesem Raub geklärt ist.«
    Ehe Robert nachfragen konnte, schloss sich Kampmann an. »Herr von Dornberg ist über die Mitteilung seiner Transporteure wenig erfreut gewesen, dass Sie den Konvoi in Maastricht aufgelöst und den Sprinter alleine haben vorfahren lassen. Wir werden prüfen, ob wir Sie in Regress nehmen können. Unabhängig davon betrachtet die Firma Von Dornberg den mit Ihnen geschlossenen Vertrag von Ihrer Seite aus als nicht erfüllt. Demzufolge besteht keinerlei Verpflichtung zu einer Honorierung Ihrer Dienste.«
    Robert fühlte sich, als hätte der Ellenbogenkommissar wieder zugeschlagen. Als Jean Debriek seinen Stuhl zurückschob und aufstand, erhob Robert sich und folgte ihm wie in Trance.
    »Es wird sich schon alles aufklären. Meine Menschenkenntnis hat mich selten getäuscht, Herr Patati. Sie wirken auf mich sehr vertrauenswürdig«, sagte der Unternehmer auf dem Flur.
    Robert nickte. Wenigstens einer hatte heute offenbar nicht den Verstand verloren.
    »Ich würde Ihnen gerne noch einen besonderen Raum zeigen.« Debriek bog in einen schmalen Gang ab, an dessen Ende sich eine code- und retinagesicherte Tür befand.
    »Nur sehr wenige erhalten hier Zugang. Aber Sie sollen mich und meine Motive besser verstehen.« Debriek lächelte ihn wieder an und Robert drehte sich weg, ehe er darum gebeten wurde.
    Er hörte, wie der Unternehmer den Code eintippte. Jetzt würde er wohl in die Kamera für die Augenerkennung schauen. Die Tür öffnete sich mit einem Summen.
    »Treten Sie ein«, sagte Debriek und schaltete das Licht an. Robert stand in einem Saal mit abgedunkelten Fenstern. An den Wänden hingen etwa fünfzehn großformatige und ebenso viele kleinere Gemälde des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts, während in der Mitte des Saals auf einer Phalanx von weißen Sockeln Skulpturen aufgestellt waren. Eine ziemlich exquisite Privatsammlung.
    »Ich bin nicht wirklich ein Kunstexperte. Natürlich habe ich Berater, die mir dabei helfen, nur gute Qualität zu vernünftigen Preisen zu erwerben«, sagte Debriek. »Aber die Entscheidung, welche Werke gekauft werden, treffe ich ganz allein nach meinem persönlichen Erkenntnisinteresse.«
    »Und das wäre?«, fragte Robert.
    »Ich bin mit Leib und Seele Ingenieur. Ich habe jahrelang als Chefentwickler bei Philips-Usfa gearbeitet. Dann habe ich diese Firma hier aufgebaut, um endlich alle meine Ideen in der Robotik zu verwirklichen. Und seitdem frage ich mich, ob es einen Punkt gibt, an dem Mensch und Maschine miteinander verschmelzen. Entsteht dann etwas Neues? Ab welchem Anteil Maschine hört der Mensch auf, Mensch zu sein? Kann die Maschine menschlich werden oder gibt es eine unüberwindbare Grenze?«
    »Faszinierend, dass Sie solche Fragen mithilfe der Kunst zu beantworten versuchen.«
    »Oh, das ist nur eines von vielen Gebieten, auf denen ich mich damit beschäftige. Ein sehr schönes allerdings.«
    »Darum hat Sie also der Magritte so gereizt. Man sieht so gut wie nichts von dem Gesicht der Scheherazade, aber es reicht doch aus, den Menschen zu erkennen. Und was sagen Ihre Berater zum Kaufpreis?«
    »Das will ich gar nicht wissen. Es hat mich selbst schockiert, wie weit ich getrieben wurde. Ich wüsste allzu gerne, wer das war.«
    »Den Magritte nicht zu bekommen, wäre für Sie eine unerträgliche Niederlage gewesen«, tippte Robert.
    »Nein, auf

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