Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
Vom Netzwerk:
den Mann über Stock und Stein tragen mussten.
    Vanita nahm ihr den Gedanken ab, den sie gerade wälzte. „Dix und Virgin haben überlegt, allein loszugehen. Aber Nash ist nach wie vor dagegen.“
    „Aber …“
    „Er meint, auch wenn sie es schaffen, Guantánamo zu erreichen und ihren Teamleiter Max zu informieren, sind wir noch immer nicht aus dem Schlamassel heraus. Die Amerikaner haben wenig bis gar keinen Einfluss auf die Kubaner. Also wird niemand hier mit einem Begrüßungscocktail auftauchen und uns abholen, um uns ins nächste Fünfsterneresort zu bringen.“ Vanita schob ihr ein weiteres Apfelstück an die Lippen. „Er meint sogar, dass wir festgenommen und als Druckmittel für irgendwas benutzt werden könnten. Dann wird es Monate dauern, bis wir hier rauskommen.“
    „Gütiger Himmel. So hinterwäldlerisch können die Kubaner doch nicht sein, oder?“
    „Nach außen hin vielleicht nicht, aber wer weiß, was sich alles im Verborgenen abspielt. Sie werden sich passende Ausreden zurechtlegen. Vielleicht behaupten sie auch, sie hätten uns nicht gefunden.“ Van richtete sich auf. „Ich denke, Nash hat recht . Es ist zu gefährlich, wenn wir uns trennen.“
    Ein Lächeln zuckte um Quinns Mundwinkel. „Er hat recht, er hat recht“, neckte sie ihre Freundin.
    Van grinste und entblößte ihre Zahnlücke.
    „Tut es noch weh?“
    „Ich sollte weniger grinsen und die Klappe halten, was?“ Van schüttelte den Kopf. „Nein, es ist okay. Ich mache mir mehr Sorgen um dich.“
    „Ich glaube, es ist nur ein schlimmer Bluterguss. Ich habe nicht vor, schon jetzt den Löffel abzugeben.“
    „Virge hat gefragt, ob er zu dir kommen darf.“
    Quinn verschluckte sich an einem Apfelbissen.
    Die Gedanken an ihn hatte sie vehement aus ihrem Kopf verbannt. Jetzt überschlugen sich abrupt die aufgestauten Fragen und ihr Gewissen meldete Zweifel an. Hatte sie wirklich einen Grund, sauer auf Virge zu sein oder tat sie ihm unrecht? Bevor sie das nicht für sich geklärt hatte, wollte sie ihm eigentlich weitestmöglich aus dem Weg gehen. Er verschwieg ihr zu viel. Er vertraute ihr nicht. Und sie ihm nicht.
    Aber sein Kuss im Flugzeug … die Berührungen hatten sich extrem gut angefühlt. Und er war nicht zu weit gegangen, hatte nichts getan, was sie nicht wollte. Einfühlsam, zärtlich, es hatte sich alles richtig angefühlt. Konnte sich ihr Herz derart täuschen?
    „Ich frag dich später noch mal“, sagte Van. „Möchtest du ein bisschen schlafen? Du hast noch gut zwei Stunden.“
    Quinn nickte und schloss die Augen. Sie hörte, wie Vanita ein Streichholz anzündete. Ein Hauch des Geruchs von verbranntem Wachs streifte ihre Nase, als leise knisternd der Docht einer Kerze entflammte.
    Sie versuchte, ihren Kopf leer zu bekommen, musste sich jedoch schon Minuten später ihr klägliches Scheitern eingestehen.
    Obwohl sie Virge mit ihrer Missachtung hatte strafen wollen, fühlte sie sich unwohl dabei, ihn gänzlich zu ignorieren. Es war unfair, ihm nicht die Möglichkeit zu geben, sich ihr mitzuteilen. Da war etwas in seinen Augen, das wie ein stummes Versprechen wirkte. Nur wie sollte sie diesem Eindruck Glauben schenken? Zu Vertrauen gehörte Ehrlichkeit. Selbst wenn er Gründe sah, ihr nicht die ganze Wahrheit anzuvertrauen, konnte sie sein Verhalten nicht nachvollziehen. Es verletzte sie, dabei wäre Virgin genau der Richtige gewesen, den sie gern näher kennengelernt hätte. Jetzt bohrte neben dem Schmerz die Ungewissheit in ihrem Inneren, ob sie dazu jemals noch die Gelegenheit bekommen würde.
    „Du solltest nicht so hart mit dir ins Gericht gehen“, sagte Van und griff unter der Decke nach ihrer Hand. „Und mit ihm auch nicht.“
    „Ich weiß. Aber ich bin so verdammt wütend.“
    „Ich verstehe dich ja. Zuerst konnte ich ihn absolut nicht ab.“
    Quinn schlug die Augen auf und suchte Vanitas Blick, aber das Kerzenlicht brannte auf dem Nachttischchen, sodass das Gesicht ihrer Freundin im Schatten lag und draußen war es bereits zu dunkel. Es fiel nicht mehr genug Licht durch das winzige Fenster, um den Gesichtsau s druck ihrer Freundin entschlüsseln zu können. „Und das hat sich geändert?“
    Vanita setzte sich auf und legte den Kopf auf ihre angezogenen Knie. Ihr langes Haar fiel zottelig an den Seiten hinab. Eine Welle Zuneigung spülte durch Quinns Adern. Wenn sie sich überlegte, dass Vanita etwas Furchtbareres zugestoßen wäre als ein abgebrochener Schneidezahn … undenkbar.
    „Zuerst mochte

Weitere Kostenlose Bücher