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Hoehenflug

Hoehenflug

Titel: Hoehenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Dobmeyer
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versicherte er mir.  
    Ich atmete erleichtert aus.  
    Andreas fand es ziemlich komisch. „Es sei denn du willst das ich euch begleite.“
    „Nein!“, stieß ich hervor.  
    Er wollte mich auf die Palme bringen.  
    Andreas lachte noch mehr. Doch dann wurde er wieder ernst.
    „Ich wollte mit dir über etwas reden Lauren.“, teilte er mir vorsichtig mit.  
    Ich sah ihn nur an, fragte mich was nun kommen würde.
    „Ich möchte dir einen Deal anbieten.“, verriet er mir.  
    Ich sah mit gerunzelter Stirn zu ihm nach oben. „Ein Deal?“, echote ich.
    „Wenn du Ende dieses Schuljahres immer noch von hier weg willst werde ich alle Hebel in Bewegung setzten das du nicht mehr bei uns leben musst. Du wirst dann zwar nicht in eine Pflegefamilie oder ein Waisenhaus kommen. Aber in ein Internat , das weit weg von uns ist. So wie du es willst.“  
    Das klang zu einfach, da musste es einen Hacken geben. Und damit hatte ich recht.
    „Allerdings musst du dem hier auch wirklich eine Chance geben.“, fuhr er fort „Du schottest dich nicht ab sondern triffst dich mit Freunden, hast einfach Spaß. Und du gehst weiterhin zu Dr. Eisenheim. Von mir aus kannst du auch was anstellen Hauptsache du fängst an dein Leben zu leben.“
    „Wieso verlangst du das von mir?“, wisperte ich.  
    Dem hier eine Chance zu geben und dann weg gehen, würde mich am Ende umbringen. Denn auch wenn ich mir hier ein Leben aufbauen würde, würde ich gehen. Ich musste von alleine gehen bevor sie mich weg schicken würde.  
    Er lächelte mich sanft an „Weil du uns brauchst.“  
    Ich setzte schon zum Protest an als er weitersprach.
    „Vielleicht willst du dir das jetzt noch nicht eingestehen. Deine Mutter und ich können dich verstehen. Wir haben dich im Stich gelassen obwohl wir für dich hätte da sein sollen aber das waren wir nicht.“, sagte er. Ich hörte Schmerz aus seiner Stimme heraus. Und das Gefühl, das Verlangen meine Hand auszustrecken und ihm seinen Schmerz zu nehmen war weitaus größer als ich gedacht hätte. Doch ich wehrte mich mit aller Kraft dagegen.
    „Aber in Zukunft wird sich das ändern. Wir sind für dich da, selbst dann, wenn du entscheidest weg zu gehen. Wir sind für dich da egal was passiert oder wann du uns brauchst. Aber ich bitte dich uns wenigstens eine Chance zu geben. Wir wissen, wir werden niemals gut machen können wie sehr wir dich im Stich gelassen haben, wie sehr wir dich verletzt haben. Aber wir werden jeden Tag versuchen es wieder gut zu machen. Du musst nicht mehr alleine sein, niemals wieder. Wir sind hier und werden dich nicht mehr weg geben, auch wenn du das von uns erwartest.“  
    Am liebsten wäre ich aus dem Fahren Auto gesprungen und wäre davon gerannt, denn das was er in dem Moment sagte wollte ich nicht hören. Aber ich hatte keine Wahl.
    „Das was du im Moment durch machen musst, musst du nicht alleine durchmachen. Wir sind für dich da. Wir sind deine Familie, ob es dir passt oder nicht.“  
    Ich sah nach draußen, biss auf meine Lippen und versuchte mich wieder unter Kontrolle zu bringen.
    „Bis zum Ende des Schuljahres.“, hauchte ich schließlich.
    „Wir haben also ein Deal?“  
    Ich atmete zitternd aus „So richtig eine Wahl habe ich sowieso nicht oder?“  
    Er sagte daraufhin nichts, denn er wusste das ich recht hatte.  
    Ich hatte in dieser Sache einfach keine Wahl.  
    Kurze Zeit später waren wir auch schon da. Andreas parkte auf den Parkplatz gegenüber des Rathauses. Wir liefen neben einander auf den Marktplatz.
    „Ich wünsche dir viel Spaß Lauren.“, teilte er mir lächelnd mit.
    „ Und wenn du nach Hause möchtest rufst du einfach an. Ich hol dich dann ab. Lass es nicht zu spät werden, immerhin ist morgen Schule.“  
    Ich nickte nur.  
    Nachdem er mir noch mal ein Lächeln geschenkt hatte stieg er die Treppe zum Eingang des Rathauses empor. Erst dann lief ich zu dem kleinen Spielplatz daneben und setzte mich auf eine der Holzbänke.  
    Als die Kirchenuhr halb acht schlug bekam ich Zweifel dass er überhaupt kommen würde. Vielleicht hatte er mich bloß verarscht.  
    Als ich gerade auf den Absatz kehr machen wollte sah ich ihn wie er zu Fuß den Weg entlang kam, direkt auf mich zu.  
    Er lächelte mich an. Direkt vor mir blieb er stehen.
    „Hey.“, hauchte ich schüchtern.
    „Ich wusste das du kommen würdest.“, sagte er, wirkte dabei regelrecht arrogant.
    „Ich bin vielleicht nur gekommen um dich abblitzen zu lassen.“, gab ich zurück.

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