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Hoehepunkte der Antike

Titel: Hoehepunkte der Antike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Brodersen
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die Verarmung des Bauerstandes die Grundlage der militärischen Stärke Roms gefährdete. Nachdem die beiden Befürworter
     einer umfassenden Landreform, Tiberius und Gaius Gracchus, ihre politischen Ziele kompromisslos gegen die traditionellen Regeln
     der Entscheidungsfindung durchzusetzen versucht und dies, Tiberius 133 v. Chr. und Gaius 123 v. Chr., mit ihrem Leben bezahlt
     hatten, war die ehemals geschlossene Führungsschicht, die im Senat versammelt war, in sich bekämpfende Gruppen zerfallen.
     Die unterschiedlichen Interessen und Ansichten führten den Senat in einen permanenten inneren Konflikt.
    Dabei lag man nicht nur wegen der Agrarreform im Streit. Ein weiteres Problem bestand in der ungeklärten Stellung der Generäle,
     die für Rom Krieg führten. Seitdem die Kriege über Jahre andauerten und die Versorgung der Soldaten mehr und mehr davon abhing,
     ob ihr Feldherr später in Rom ihre Ansprüche auf Landzuteilungen würde durchsetzen können, verbanden sich militärische und
     politische Aspekt auf unheilvolle Weise. Wollten die Feldherren eine neue Befehlsgewalt erhalten oder die Versorgung ihrer
     Veteranen sicherstellen, so mussten sie sich politisch in Rom durchsetzen. Dabei hielten sie in Gestalt der ihnen |167| verpflichteten Legionen ein Machtmittel in den Händen, das sich notfalls auch gegen Rom und den Senat verwenden ließ. Für
     die Soldaten, die viele Jahre außerhalb Italiens zugebracht hatten, war der Feldherr, von dem sie sich die Auszahlung ihrer
     Abfindungen und eine Landzuteilung erhofften, längst zu einer wichtigeren Autorität geworden als der römische Senat, der seinerseits
     jedoch die neuartige Führungsstellung einzelner aristokratischer Feldherren nicht einfach hinnehmen konnte.
    So beruhte die Krise der römischen Republik, die mit den Gracchen einsetzte und bis zu Caesar und Augustus andauerte, auf
     dem immensen äußeren Machtzuwachs, der mit der Expansion des Reiches gewonnen worden war, der sich aber innenpolitisch kaum
     noch kanalisieren ließ. Folglich ist diese Epoche der römischen Geschichte von dem Verlust des inneren Konsenses im Hinblick
     auf die im Bereich der Innenpolitik zulässigen Mittel gekennzeichnet. Die Protagonisten des politischen Kampfes waren nicht
     nur zu Kompetenzüberschreitungen und Gesetzesbrüchen bereit, sondern auch zur Anwendung von Gewalt. Straßenkämpfe und politischer
     Mord, die Ächtung des Gegners bis hin zu den Proskriptionen, denen Tausende zum Opfer fielen, die Diktaturen, die Sulla und
     Caesar innehatten, die Heeresmärsche, die Sulla, Cinna oder Caesar gegen Rom durchführten, und die Bürgerkriege zwischen Sulla
     und Cinna, Pompeius und Caesar, Octavian und Antonius machen deutlich, dass der römische Staat, die
res publica,
keine verbindlichen Normen mehr kannte.
    60 v. Chr. hatten sich mit Caesar, Pompeius und Crassus die drei mächtigsten Männer der Republik zu einem politischen Bündnis
     zusammengefunden, gegen das der Senat machtlos war. Ihr Triumvirat ermöglichte es Pompeius, die Versorgungsansprüche seiner
     Veteranen zu erfüllen, während Caesar, nachdem er 60 v. Chr. das Konsulat bekleidet hatte, 59 v. Chr. einen außerordentlichen
     Befehl über die im Norden Italiens gelegene Provinz Gallia Cisalpina erhielt. Von hier aus betrieb Caesar in den folgenden
     Jahren die Eroberung des freien Galliens, durch die er sich nicht nur große Reichtümer, sondern auch ein treu ergebenes Heer
     erwarb. Für den Senat, der zu einer eigenen Politik nicht mehr in der Lage war, konnte es nur noch um die Frage gehen, ob
     und wie man das Triumvirat würde aufspalten können, und tatsächlich ließ sich Pompeius vom Senat gegen Caesar vereinnahmen.
     Die Gefahr, nach Ablauf seiner Befehlsgewalt von seinen politischen Gegnern in Rom als |168| Privatmann vor Gericht gestellt zu werden, veranlasste Caesar, 48 v. Chr. mit dem Rubikon die Grenze seiner Provinz zum eigentlichen
     Italien zu überschreiten und damit den Bürgerkrieg gegen Pompeius und dessen senatorischen Anhang zu beginnen. Zwei Jahre
     später fiel Pompeius in der Entscheidungsschlacht von Philippi in Makedonien.
    Caesar hat dann im Jahr 47 v. Chr. die Diktatur und 46 v. Chr. das Konsulat bekleidet. Im gleichen Jahr ließ er sich die Diktatur
     für zehn Jahre übertragen, und ein Jahr später sogar die Diktatur auf Lebenszeit. Außerdem sollte er die kommenden zehn Jahre
     lang das Konsulat innehaben. Wenn die Nachricht, dass Caesar nach der Königswürde

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