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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Blicke. Leandra ließ den Hochmeister sein Werk beginnen.
    Alina suchte nach Worten. »Diese Drakken... sie sind tatsächlich Fremde, die nicht von dieser Welt stammen.« Sie erzählte die ganze Geschichte über die fremden Wesen, die einst einen Pakt mit der Bruderschaft geschlossen hatten, sprach von Sardin, der Gründung der Bruderschaft, berichtete über das Dunkle Zeitalter bis hin zu Chast und dessen Versuch, die Macht im Land zu übernehmen. Alina gab preis, was sie innerhalb der Bruderschaft darüber erfahren hatte, und Leandra untermauerte ihre Worte mit dem, was sie selbst erlebt hatte und was sich wie eine erstaunliche Reihe von Beweisen in die Geschichte einfügte.
    Jockum ging unruhig im Raum auf und ab. »Aber... wo sollen sie denn herkommen, diese Drakken?«
    »Wie Alina schon sagte, Hochmeister«, antwortete Leandra, »sie sind nicht von dieser Welt. Lebten sie hier, auf Og, in Maldoor oder Chjant, wären wir ihnen doch längst schon begegnet, nicht wahr? Sie müssen aus... aus dem Weltenall stammen.« Leandra deutete umständlich, mit einem Deckenzipfel in der Hand, in die Höhe. »Sie müssen mit irgendeinem riesigen Ding hierher gekommen sein, einem Schiff, das durchs All fliegen kann - oder so ähnlich.«
    Der Primas lächelte milde. »Das sind Märchen, mein Kind«, erklärte er. »Wundersame Schiffe, die durch die große Leere jenseits des Felsenhimmels fliegen und seltsame Wesen zu uns bringen. Geschichten, die zugegebenermaßen selbst in den alten Schriften unseres Ordens immer wieder auftauchen. Aber das ist Unfug. Ich habe zeitlebens versucht, sie...«
    »Ist das wahr?«, fragte Leandra verwundert. »Sogar in den Schriften des Cambrischen Ordens ist die Rede davon?«
    Hochmeister Jockum seufzte. »Ja. Verblüffend oft sogar. Es muss einmal eine Irrlehre gegeben haben, vor langer Zeit, die dergleichen zum Inhalt hatte. Ich habe ich nie viel davon gehalten. Wie soll denn das gehen? Mit einem Schiff durchs... Nichts reisen! Ha! Jedes Wesen oder Fahrzeug benötigt irgendetwas, worauf oder worin es reisen kann. Ein Karren braucht den festen Boden, ein Schiff das Wasser und selbst ein Drache hat etwas - die Luft! Aber im Nichts? Wie soll das gehen?«
    Leandra hob die Schultern. »Es hat ja noch nie jemand dieses Nichts gesehen, Hochmeister. Jedenfalls niemand von uns. Wer kann schon wissen, was es da gibt, worauf oder worin ein Schiff schwimmen kann?«
    Der Hochmeister schenkte ihr einen zweifelnden Blick. »Du hast mit Meister Fujima geredet, was?«
    Leandra strahlte ihn an. »Ja, stimmt. Ich muss ihn unbedingt wieder sehen. Er hat mich auf viele Gedanken gebracht...«
    Jockum hob die Hand. »Ist gut, mein Kind! Tu das, wann es dir beliebt, aber nicht jetzt! Und verschone mich - ich bin kein Anhänger dieser Theorien. Für den Augenblick haben wir Wichtigeres zu tun.«
    »Aber die Drakken...«
    Nun hob der Hochmeister abwehrend beide Hände. »Auch das werden wir später bereden!«
    »Aber Tatsache ist, dass diese Wesen hier sind«, sagte Leandra aufgeregt. Doch der Blick in Jockums Augen ließ sie innehalten. Er war der Primas ihres Ordens und sie hatte ihm zu gehorchen.
    »Ich habe eine wichtige Nachricht«, sagte Alina nach einer Weile. »Leider eine... ziemlich ungute Nachricht.« Alina erhob sich. »Ich habe ein paar Verbindungen geknüpft«, erklärte sie. »Es gibt etliche Leute in der Palastgarde, die mir ihre Ergebenheit signalisiert haben. Über sie habe ich von einem Gerücht erfahren, das derzeit in der Bruderschaft die Runde macht. Ich weiß nicht, ob die Information zuverlässig ist. Es heißt, dass die Drakken der Bruderschaft eine Frist gesetzt hätten. Eine Frist, innerhalb derer sie den Pakt ausgehändigt haben wollen. Sonst... greifen sie an.«
    Der Primas unterbrach seine Behandlung und starrte Alina an.
    Leandra runzelte die Stirn. »Eine Frist? Was soll das heißen?«
    Alina zuckte nur ratlos mit den Schultern.
    »Sagt mal, ihr Damen...?«
    Leandra und Alina wandten sich Hochmeister Jockum zu.
    Er holte Luft. »Ich habe in der letzten Woche verschiedentlich von dieser Sache gehört. Den Drakken. Angeblich Wesen aus einer fremden Welt, die uns überfallen und unterjochen wollen. Das ist doch wohl nur wieder irgendeine maßlos übertriebene Geschichte, oder?«
    Leandra sah Alina an, und langsam wurde ihr klar, dass es bisher nur wenige gab, die überhaupt wussten, wer die Drakken waren und was es mit ihnen auf sich hatte. Chast, der womöglich größte Fachmann für diese

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