Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt
aus der Bruderschaft. Und ich danke dir, dass du - oder wer auch immer deiner Freunde es war -dass ihr Chast erledigt habt.«
Leandras Miene spiegelte eine gewisse Befremdung. Dennoch streckte auch sie ihre Hand aus und sagte: »Nun, Chast war immerhin dein Meister. Du musst einer seiner wichtigsten...«
In dem Augenblick, da sich ihre Hände berührten, wurden beide wie von einem heftigen Schlag getroffen. Leandra stieß einen Schrei aus und kippte sofort nach hinten weg. Quendras heulte auf, schnellte hoch, fiel gleich darauf um und krümmte sich vor Schmerz am Boden.
Der Primas, Victor und Roya waren sofort aufgesprungen. Victor eilte zu Leandra und Roya zu Quendras, aber der Primas hob beide Hände und rief laut: »Halt! Berührt sie nicht! Wartet!«
Sie hielten inne, blickten fragend zu Hochmeister Jockum und dann voller Sorge zu Leandra und Quendras. Der Primas eilte zu Leandra und kniete sich über sie.
»Wartet!«, sagte er, hob beide Hände über sie und schloss die Augen. Er schien sich in Konzentration zu begeben und nach einigen Sekunden senkte er die Hände und berührte sie. Zuerst ihre Kleidung, dann ihre Hände und ihr Gesicht. Nichts geschah. Leandra rappelte sich stöhnend auf. Der Primas erhob sich und vollführte das Gleiche bei Quendras. Auch ihn, der sich mühsam wieder aufrichtete, konnte er berühren, ohne dass etwas geschah.
»Was war das?«, fragte Victor voller Unruhe.
Der Primas wandte sich Roya zu. »Es ist wieder gut. Aber sag, Mädchen: Wie hast du Quendras behandelt? Mit einer Magie?«
Sie nickte betroffen und sah Victor schuldbewusst an. »Es tut mir Leid. Du warst so lange weg und es ging ihm immer schlechter. Da bin ich zu Sardin gegangen und habe mir Rat geholt.« Victor sah sie streng an, dann seufzte er und streckte die Hände nach ihr aus. Dankbar floh sie in seine Arme. »Ich wusste mir nicht anders zu helfen. Ich hatte schreckliche Angst, dass er sterben würde.«
»Schon gut«, sagte Victor und drückte sie an sich. »Ich dachte es mir schon. Schließlich war ich ja selbst deswegen bei Sardin.«
Leandra saß wieder und hielt sich mit beiden Händen den Kopf. Quendras hatte sich auf die Knie erhoben und atmete langsam und tief ein und aus. Der Primas half ihm ganz auf die Füße und fragte: »Geht es wieder?«
Quendras nickte. »Ja, ist schon in Ordnung.«
Victor ließ Roya los, setzte sich neben Leandra und legte ihr den Arm um die Schulter. Keuchend lehnte sie sich an seine Seite. Dann kam Quendras auch zu ihr, wollte ihr zuerst schon tröstend die Hand auf die Schulter legen, zog sie dann aber zurück. »Es tut mir Leid, Leandra«, sagte er. »Ich habe nichts davon geahnt...«
Sie blickte zu ihm auf, musterte kurz seine erhobene Hand und nickte. »Es geht schon wieder.« Dann sah sie mit gequältem Gesichtsausdruck zu Hochmeister Jockum. »Was war das?«
Er zuckte die Achseln und schüttelte den Kopf. »Genau weiß ich das nicht. Victor erzählte mir kurz auf dem Flug, welche Art Magie Quendras abbekommen hatte.« Er schwieg kurz und dachte nach. »Nun, es passiert manchmal, dass sich gewisse Energien eine Weile halten. Dass sie sich erst später entladen. Irgend so etwas wird es gewesen sein. Vielleicht hat auch unsere junge Freundin hier... nun ja, diese Magie, oder was immer sie angewendet hat, nicht völlig sauber hinbekommen.«
Roya blickte schuldbewusst zu Boden. »Mach dir keine Gedanken, Kind«, sagte er freundlich. »Du hast ja nur das Beste gewollt. Und es ist vorüber. Ich habe sowohl Leandra als auch Quendras untersucht und konnte nichts feststellen.«
Sie sah dankbar zu ihm auf, aber eine kleine Träne war in ihrem linken Auge zu sehen. Der Primas deutete lächelnd auf Leandra und Quendras. »Wenn die beiden dir vergeben, dass sie diesen kleinen... Wumms abgekriegt haben - nun, dann dürfte die Sache erledigt sein.«
Leandra lächelte schon wieder. »Ist gut«, sagte sie. »Jetzt bin ich wenigstens wach.«
Roya sah Quendras schuldbewusst an, aber der hob beide Hände. »Ich habe keinen Grund, mich zu beklagen. Du hast mir das Leben gerettet. Das war nur eine kleine Erinnerung daran.« Er setzte sich ächzend und untersuchte dann demonstrativ das Frühstücksangebot. »Wach bin ich jetzt auch«, sagte er. »Und ich habe Hunger. Darf ich... ?«
Roya eilte gleich los, suchte nach einem weiteren Becher und goss ihm Tee ein.
»Wie kommt es, dass du so plötzlich die Seiten gewechselt hast?«, wollte Leandra von Quendras wissen.
»So plötzlich
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