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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ging es nicht anders.
    Leandra richtete sich auf. Was soll das alles bedeuten?, fragte sie ärgerlich.
    Sieh dich vor, Leandra!, warnte Ulfa. Es steht dir nicht zu, mich zu maßregeln! Mein wichtigster Daseinszweck besteht darin, diese Welt zu beschützen. Dein Leben ist diesem Zweck untergeordnet!
    Tatsächlich?, rief sie wütend aus. Ich muss also gehorchen, wenn die Welt mich braucht? Selbst über den Tod hinaus?
    Ich kenne deine Haltung, Leandra, erwiderte Ulfa, schon wieder etwas milder gestimmt. Das ist der Grund, warum du so wichtig bist. Du willst keine Heldin, keine Legende sein, zu der dich Hochmeister J ockum einmal erheben wollte. Du tust dies alles nur, weil du Ungerechtigkeit hasst und weil du den Menschen, die du liebst, helfen willst. Du strebst nicht nach Macht und auch nicht nach Rache. Das sind zwei entscheidende Voraussetzungen für die Aufgabe, die du zu erfüllen hast.
    Leandra war noch lange nicht besänftigt. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Wie sich das schon wieder anhört: die Aufgäbe, die du zu erfüllen hast!, äffte sie nach. Ich habe keine Lust, Aufgaben zu erfüllen! Nicht deine und auch nicht die von Sardin!
    Diesmal war es so etwas wie ein Lächeln, das von Ulfa kam. Das, sagte er, ist die dritte wichtige Voraussetzung. Unbeugsamkeit.
    Leandra stöhnte. Verstehst du nicht, was ich meine, Ulfa?, fragte sie und breitete hilfesuchend die Arme aus. Ich habe keine Lust, mich für die Zwecke anderer einspannen zu lassen! Ich will keine Heldin sein und ich will keine Aufgaben erfüllen. Ich will nur mein Leben leben. Sie machte eine kurze Pause. Und auch sterben, wenn es sein muss. Es ist schließlich mein Tod. Er gehört mir!
    Victor, der schweigend dasaß und zuhörte, nickte unmerklich. Das war Leandra, wie sie leibte und lebte. Ihr eigener Herr, unbeugsam, aufrichtig und leidenschaftlich. Er war gespannt, wie sich diese Unterhaltung entwickeln würde.
    Du wirst es dir gefallen lassen müssen, dich manchmal höheren Aufgaben unterzuordnen, erwiderte Ulfa kühl. Es gibt Dinge, die wichtiger sind als dein Wille und dein Recht.
    So? Und was sind das für Aufgaben? Muss ich jetzt da hinein gehen und Sardin seinen Pakt entreißen? Ihn wieder einmal vernichten? Und nachher die Drakken verjagen? Das ist lächerlich! Das kann ich gar nicht!
    Ulfas Stimme klang abermals versöhnlich und milde. Es gibt keine Aufgaben in dem Sinn, wie du es dir vorstellst, Leandra. Nichts, was ich oder sonst jemand dir auftragen würde oder wollte. Du trägst alles in dir selbst. Es sind deine freien Entscheidungen. Tu, was du willst. Das Bemerkenswerte daran ist, dass es richtig sein wird, wie du dich entscheidest.
    Leandra verzog das Gesicht. Auch diese Aussage missfiel ihr.
    Verstehst du nicht?, fragte Ulfa. Genau das ist der Grund, warum du so wichtig bist! Du bist ein Mensch, der das im Herzen trägt, was diese Welt braucht. Du bist aufrichtig, beugst dich keiner Unterdrückung, hilfst denen, die Hilfe verdient haben. Du handelst nicht aus Machtgelüsten oder anderen niederen Beweggründen. Wenn du es nicht bist, die für die wichtigen Dinge dieser Welt einsteht, dann ist es niemand. Keine Welt hat das Überleben verdient, wenn es in ihr nicht mindestens eine Person gibt, welche diese Tugenden in sich vereint und sie verteidigt.
    Ach, Mist!, sagte Leandra und winkte wütend ab. Victor schluckte betroffen ob ihrer groben Reaktion. Willst du mich zu einer Göttin machen?, fuhr sie fort. Zu einer Unfehlbaren? Zur einer Ansammlung aller guten Eigenschaften, die ein Mensch haben kann? Ich habe mir vor Angst in die Hosen gemacht. Ich habe Freunde im Stich gelassen. Ich habe rumgevögelt und mich voll laufen lassen, als Hellami in diesen Grotten hockte und verzweifelt auf mich wartete. Leute sind durch meine Schuld umgekommen. Ich bin eitel und gebe allen möglichen Verlockungen nach. Ich bin nicht die, die du für deine Aufgaben brauchst!«
    »Warte, Leandra!«, sagte Victor und hob die Hand. Er kroch ein Stück nach vorn und legte ihr die Hand auf die Schulter. Unwillig ließ sie es geschehen.
    »Das ist es nicht«, sagte er ruhig. »Ich glaube, ich habe verstanden, was Ulfa meint. Du bist eine der Personen, die zufällig da waren, als es begann. In unserer Welt mag es tausende geben, die ebenso gut und wichtig sein könnten wie du. Hab ich nicht Recht, Ulfa?« Er blickte zu dem kleinen Drachen, der ihm ein Gefühl der Zustimmung zusandte, und wandte sich wieder Leandra zu. »Du bist nicht die Einzige,

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