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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ewig mit uns teilen
müssen«, flüsterte sie Laura verschwörerisch von der Seite zu
und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Laura schenkte ihr ein
melancholisches Lächeln. »Ich weiß«, antwortete sie leise. »Das
ist die Rolle seiner Träume: euch Schwestern des Windes zu beschützen, und zwar alle.«
    »Du wirst bald auch zu uns gehören, Laura«, meinte Azrani verschwörerisch, »ich versprech’s dir.« Ullrik bekam von dem, was
sich seitlich und hinter ihm abspielte, so gut wie nichts mit. Er
beobachtete mit geschärften Blicken den kleinen Mann, der sich
breitbeinig und mit vor der Brust verschränkten Armen auf der
anderen Seite der kleinen Dorfwiese von Malangoor aufgebaut
hatte. Er trug eine schlichte braune Robe, die fast bis zum Boden
reichte und mit einer einfachen Kordel zusammengeschnürt war,
so wie sie Ullrik selbst lange Zeit getragen hatte. Hinter Rasnor
stand das kleine Drakkenflugschiff, mit dem er gekommen war;
es sah aus wie ein fettes Insekt, dessen Hinterleib aus zwei dicken Röhren und drei Finnen bestand. Es stand bedrohlich nahe
an dem Abgrund, der sich hinter ihm auftat, und ruhte auf einem
Gestell mit dünnen Metallbeinen, die den Eindruck des Insektenhaften nur noch verstärkten. Die seitliche Tür stand offen; irgendetwas lag dort in dem Laderaum am Boden, das mit einer Plane
zugedeckt war.
    »So steht er schon da, seit er gekommen ist«, meinte Marko
zähneknirschend. Ihm war anzusehen, dass es ihn in allen Gliedern juckte, sein Messer zu ziehen, auf Rasnor loszustürmen, ihn
niederzuschlagen und ihm so lange die Haut in kleinen Streifen
abzuziehen, bis er damit herausrückte, wo Roya war und wie er
sie wiederbekommen konnte.
    Sie standen vierzig Schritt von Rasnor entfernt zwischen den
Resten von zwei Malangoorer Häusern. Es waren kleine, verwinkelte Bauten, die sich in das felsige Terrain schmiegten, in welchem das Dorf weit oben an der Rückseite eines Stützpfeilers versteckt lag. Die Häuser waren verlassen und teilweise stark beschädigt – niemand lebte mehr hier, seit Rasnor damals Malangoor mit seinen Drakken, Dämonen und dem Malachista überfallen hatte. Die Lage des Dorfes war nicht Länger geheim, und eigentlich war es ein Unding für sie, hier zu sein, so lange die Gefahr durch Rasnor nicht vollständig aus der Welt geschafft war.
Dass sie jetzt den Drachenhorst – das kleine Höhlensystem in der
Felswand jenseits des Windhauses – wieder bewohnten, war
nichts als eine Notmaßnahme. Aber zurzeit gab es keinen anderen, halbwegs sicheren Ort für sie.
    »Hat er gesagt, was er will?«, flüsterte Alina. Marko schüttelte
den Kopf. »Nur, dass er dich sprechen will. Er hätte dir ein Geschäft vorzuschlagen.«
    »Was soll uns hindern, ihn jetzt einfach zu töten?«, meinte Cicas leise.
»Seine Geiseln!«, gab Alina zurück. »Er hat Roya und Munuel in
seiner Gewalt, und er wird sicher Vorsorge getroffen haben, dass
sie getötet werden, falls ihm etwas zustößt.«
»Roya? Munuel?«, fragte Cleas stirnrunzelnd. »Ich dachte, sie
wären frei…«
Alina fuhr zu ihm herum. »Frei?«, zischte sie. »Wie kommst du
denn darauf?«
Cleas wandte sich um, schien nach jemandem zu suchen, dann
hob er den Arm und deutete auf Hellami und Cathryn, die eben
zusammen mit Bruder Zerbus von der Hängebrücke herabkamen.
»Cathryn hat es mir gesagt. Vorhin erst, als sie und Hellami mich
geholt haben.«
»Was?« Alina starrte ungläubig in Richtung der drei Ankömmlinge. Marko war noch schneller als sie – er eilte los und fing sie
auf halbem Weg ab. Als Alina bei ihnen ankam, kniete er bereits
vor Cathryn und hatte sie an den Schultern gefasst. »Stimmt das,
Cathryn – Munuel und Roya sind frei?« Sofort suchte Cathryn
wieder Schutz bei Hellami. »Ich… ich weiß nicht, wo sie sind«,
bekannte sie kleinlaut. »Aber sie sind fort. Ganz weit fort, nicht
mehr bei Rasnor.«
»Wirklich? Bist du sicher?«
Cathryn nickte. »Ich hab’s gemerkt, weil ich Roya fühlen konnte. Das war vorhin erst. Aber sie hat Angst.
Schreckliche Angst. Vor den Drakken.«
Alina blickte Hilfe suchend zu Marko und Hellami, doch die beiden zuckten nur mit den Schultern. Sie wandte sich wieder an
Cathryn. »Roya hat Angst vor den Drakken? Und ist dabei ganz
weit fort? Nicht mehr auf dem großen Raumschiff?«
Cathryn schüttelte den Kopf. »Ich glaube, sie sind Rasnor entkommen. Deswegen war er so wütend.«
Alina runzelte die Stirn, blickte kurz über die Schulter in Richtung der Dorfwiese,

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