Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt
kann nicht der beschriebene Ort sein! Unmöglich!«
»Was willst du da denn finden?«, fragte der Navigator.
»Ein Schiffswrack. Jahrtausendealt. Aber dieser Ort hier liegt
um hunderte Lichtjahre abseits aller Raumrouten. Und es war ein
Linienschiff, das damals havarierte.« Er schnaufte und stemmte
die Fäuste in die Seiten. »Völliger Unsinn, dass man seine Position inmitten heißer kosmischer Gase bestimmen könnte. Dort wäre es gar nicht zu entdecken gewesen!«
»Und das andere?«
»Das waren die Koordinaten eines Sonnensystems. Dort sollte
sich ein Doppelstern mit einem Dutzend Planeten befinden. Aber
da ist nichts, nichts als leerer Raum!« Er klappte wiederum seinen
Transponder auf und tippte neue Koordinaten auf der Tastatur
des Navigations-Tischs ein. Es folgte ein wütender Hieb auf die
Eingabe-Taste, wieder flimmerte das Bild, ein neuer Raumsektor
baute sich auf. »Hier ist es das Gleiche!«, ereiferte sich Giacomo.
»In unserem Buch ist die Rede von einem Sperrgebiet, in dem
der Pusmoh angeblich auf einem planetarischen Mond Relikte einer alten Kultur gefunden haben soll, die er zu verbergen sucht.
Aber was ist da? Ein dicht besiedeltes Gebiet, mitten im UrsaQuad-Haufen. Das dort ist Kekka-Laer, die Hauptwelt der Ajhan.
Das angebliche Sperrgebiet liegt keine vier Lichtjahre davon entfernt! Völliger Unsinn! Genau so verhält es sich mit allen anderen
Koordinaten! Manche deuten auf Raumgebiete, in denen durchaus
etwas sein könnte, aber bei genauerem Hinsehen und einigen
Recherchen stellt man schnell fest, dass die ganzen Daten Humbug sind! Nichts ergibt einen Sinn!«
»Und was bedeutet das?«, fragte Ain:Ain’Qua mit ernster Miene.
»Was wohl?«, maulte Giacomo in selten gehörtem, patzigem
Tonfall und warf die Arme in die Luft. »Unsere Daten sind zu
nichts nütze! Die Sternkarten sind entweder falsch, oder sie wurden manipuliert… wahrscheinlich arbeitet der verdammte Pusmoh
schon seit damals daran, die Koordinaten zu verschleiern.«
»Heißt das, wir können wirklich nichts machen?«, rief Leandra.
»All die Arbeit und die Gefahren für… nichts?«
»Langsam«, versuchte Ain:Ain’Qua sie zu beschwichtigen. »Wir
haben immer noch Diamond. Dort in den Sperrgebieten…«
»Ach, die sind doch von den Drakken gewacht!«, rief Giacomo
ärgerlich. »Und die sind wahrscheinlich bis an die Zähne bewaffnet und passen gut auf. Und es bleibt noch die Frage, ob wir ausgerechnet dort etwas finden können. Wir brauchen etwas Wesentliches! Etwas Gewaltiges! Und davon einen ganzen Sack voll. Etwas, womit wir den Pusmoh bloßstellen und zwingen können,
Farbe zu bekennen! Aber jetzt? Wo sich all das hier als nutzlos
erweist?« Selten hatte jemand Bruder Giacomo, den bisher meist
unauffälligen Diener und Helfer Ain:Ain’Quas, so aufgeregt gesehen.
»Was sind das für Daten? Wo stammen die her?«, wollte der
Navigator wissen.
Giacomo starrte ihn eine Weile missmutig an, dann schüttelte er
den Kopf. »Aus einem Buch, einem sehr alten Buch. Tut mir Leid,
mehr kann ich nicht sagen. Die Sache ist… vertraulich. Streng
geheim, sozusagen.« Giacomos Aussage hinterließ nicht gerade
eine Stimmung voll Zuversicht auf der Brücke der Tigermoth.
»Und die Ordensritter?«, meldete sich Roscoe. »Sie könnten
doch noch immer die aktuellen Neuigkeiten überall verbreiten.
Das würde doch sicher…«
»Besonders für die Ordensritter ist es wichtig!«, fuhr ihm Giacomo scharf in die Rede. »Sie müssten geradezu eine Flut von
Nachrichten überbringen! Nachrichten, die für Wirbel sorgen!
Schließlich revoltieren sie, und wir sind es ihnen schuldig, Neuigkeiten zu liefern, die ihrem Aufstand einen Hintergrund und einen
Sinn geben! Ich hatte gehofft, wir kämen dem Geheimnis dieser
Welt auf die Spur, die damals vernichtet wurde, und mit ihr dem
verschwundenen Linienschiff, auf dem sich so viele hochrangige
Diplomaten befanden. Und noch mehr Spuren. Damit könnten wir
nachweisen, dass der Pusmoh über Leichen geht, um das Geheimnis seiner Identität zu wahren. Meldungen wie diese hätten
sicher einiges an Wirbel gebracht und unsere Möglichkeiten verstärkt, Druck auf den Pusmoh auszuüben.«
Schweigen kehrte in der Brücke ein.
Eine ganze Weile sagte niemand etwas, man sah sich nur betroffen an. Niemand schien damit gerechnet zu haben, dass jetzt
noch etwas schief gehen konnte – vor allem nicht etwas in dieser
Art.
»Es genügt jetzt«, erklärte Ain:Ain’Qua, trat neben Giacomo in
die Mitte der
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