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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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können, nur gab es dort, da die Drakken
einen neuen Stützpunkt einrichteten, keine sichere Landemöglichkeit. Roscoe musste, um seine neue Identität als Simon Griswold aufrecht zu erhalten, den normalen Weg mit der Melly Monroe benutzen. Dann hatte er auch eine Chance, Mai:Tau’Jui von
Gladius fortzubringen.
    Ain:Ain’Qua kehrte direkt zur Tigermoth zurück, die sich noch
immer zusammen mit der Little Fish im Schatten des winzigen,
rasend schnell dahineilenden Planeten Oberon versteckte. Wenige
Stunden nach seinem Start war er wieder zurück. Die Stunde
brach bald an, da man sich auf der Brücke treffen wollte, um
neue Ideen zu besprechen – aber ihm war bisher noch nichts eingefallen, er hatte noch nicht einmal genauer nachgedacht. Ein
Kloß bildete sich in seinem Magen. Die Gelegenheit, jetzt eine
galaxisweite Revolte gegen den Pusmoh vom Zaun zu brechen,
war über die Maßen günstig, aber sie war ebenso flüchtig. Oberst
Sack und seine beiden anderen Geschwaderführer würden nicht
ewig auf Ergebnisse warten können. Man musste jetzt schnell
etwas erreichen, sonst war die unwiederbringliche Gelegenheit
vertan, die Heiligen Ordensritter in den Aufstand mit einzuspannen. Angestrengt überlegte Ain:Ain’Qua, als er, von der Andockschleuse kommend, die Gänge der Tigermoth in Richtung Brücke
durchquerte. Vielleicht war ja Giacomo oder einem anderen etwas
Kluges eingefallen.
    An einer Ecke stand Mbawe. Es schien fast, als hätte der Käpt’n
der Little Fish ihn hier abgepasst.
»Mbawe!«, begrüßte Ain:Ain’Qua ihn kühl und marschierte direkt weiter. »Hat das Treffen schon begonnen?«
»So weit ich weiß, noch nicht«, erwiderte Mbawe. Ain:Ain’Qua
legte einen forschen Schritt vor; Mbawe musste sich sputen, um
mitzuhalten. Aus einem Seitengang stieß plötzlich Leandra zu
ihnen, und Ain:Ain’Qua spürte, wie das Mädchen seine angespannte Stimmung sofort besänftigte. Er verlangsamte seinen
Schritt, Leandra hakte sich links bei ihm unter, während Mbawe
nun aufholte und sich rechts von ihm hielt.
»Kann ich dir eine Frage stellen, Jungchen?« Ain:Ain’Qua maß
Mbawe mit einem Seitenblick. »Sicher. Worum geht es?«
»Dieses Buch, das Giacomo erwähnt hat. Was ist das für eins?«
Ain:Ain’Qua zögerte; er sah kurz zu Leandra und beschloss
dann doch, Mbawe ein wenig mehr zu erzählen. Die Gefahr, dass
der Käpt’n der Little Fish für die Gegenseite spionierte, war doch
sehr gering. Vielleicht hatte Mbawe ja sogar eine gute Idee. »Es
handelt sich um ein Buch, das vor dreieinhalb Jahrtausenden geschrieben wurde, als der Pusmoh gerade sein Sternenreich gegründet hatte. Zwangsgegründet, muss man hinzufügen. Die
Menschen und wir Ajhan hatten keine Wahl. Wir wurden durch die
Drakken gezwungen.«
Mbawe lächelte matt. »Ja, die Geschichte kennt jeder. Aber dieses Buch – was ist das für eins?« Ain:Ain’Qua zögerte, dann sagte
er schließlich: »Es heißt >Das MDS-Syndrom<. M-D-S für Mauer
des Schweigens. Das bezieht sich auf das Geheimnis um die wahre Identität des Pusmoh.«
»Verstehe«, sagte Mbawe. »Und weiter?« Er sah Ain:Ain’Qua
auffordernd mit hoch gezogenen Augenbrauen an. Er versuchte
gar nicht erst zu verbergen, wie neugierig er war.
Ain:Ain’Qua musterte Mbawe erneut. Dieses Wissen weiterzugeben war heikel, konnte ihre Pläne in Gefahr bringen, allerdings
schien ihm Mbawe bestenfalls ein Freigeist zu sein, ein unabhängiger Frachterkapitän mit ein paar Geheimnissen, der sein Geld
mit halb legalen Geschäften im Dienst der Kirche und der GalFed
verdiente. Wollte er Verrat üben, müsste er sich selbst reichlich
exponieren. Das konnte ihn leicht seinen Liebling, die Little Fish,
kosten. Ain:Ain’Qua verneinte das innerlich – das würde Mbawe
niemals tun.
»Der Verfasser des Buches heißt Tassilo Hauser«, erklärte er.
»Er war Wissenschaftler. Nach einer planetarischen Katastrophe
gelangte er zufällig an ungewöhnliche Messwerte und begann
nachzuforschen. Die Werte wiesen auf den Einsatz schwerer
Drakkenwaffen hin, während der Pusmoh behauptete, die Relikte
einer alten Kultur auf dieser Welt hätten zu der Katastrophe geführt. Ein ganzer Planet wurde vernichtet.«
Mbawe nickte nachdenklich. »Ja. Ich meine, davon schon einmal
gehört zu haben.«
»Wirklich?«, fragte Leandra von der anderen Seite her. Sie
schien begierig, sich in die Unterhaltung mit einzubringen. »Das
ist verbotenes Wissen! Wo hast du davon gehört?«
Mbawe schüttelte den Kopf.

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