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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Kopf ein wenig zur Seite, so als
wollte er eine Witterung aufnehmen. Er schien bald erspürt zu
haben, was er suchte, winkte seinen beiden triefnassen Gehilfen
und wandte sich nach links. Vandris und Cicon setzten sich zögernd in Bewegung, während Chast hinkend auf die Ruinen Malangoors zusteuerte. Zwei Drakken mit Waffen im Anschlag begleiteten ihn unaufgefordert.
Dann ließ Chast sich ächzend die Treppenstufen zu einem gemauerten Hohlweg hinab, stieß die zerlumpte Gestalt eines Dunkelwesens beiseite und drang immer tiefer in die Ruinen vor. Es
war nicht zu übersehen, dass Cicon und Vandris zunehmend unruhiger wurden. Endlich schien Chast gefunden zu haben, wonach
er suchte. Als Cicon und Vandris ihn erreichten, starrten sie verwirrt ins Innere einer Hausruine, wo zwischen Trümmern und
zerbrochenen Möbeln eine seltsam schwarzrote Kreatur am Boden
kauerte und sich wie ein verletztes Tier wand.
Das Wesen wirkte, als bestünde es aus rohem Fleisch und wäre
die Ausgeburt eines schrecklichen Versehens der Natur. Es war
nichts als ein ovales Etwas mit sich verjüngenden Enden; an einem davon klaffte ein geiferndes, hungriges Maul mit beängstigenden Reißzähnen, etwa so groß, dass man eine Faust hätte
hineinstecken können. Ansonsten besaß die Kreatur nichts – keine Arme, Beine, keinen Kopf, Augen, Ohren oder etwas anderes,
was man bei einem Wesen dieser Welt antreffen würde; nur einen
blutigen, hässlichen Leib und dieses zähnestarrende Maul, das
bisweilen ziellos in irgendeine Richtung schnappte. Ein gequältes
Knurren, das halb ein Wimmern war, entrang sich der unsäglichen Kehle.
»Ist… ist das der Dämon?«, keuchte Vandris entsetzt, der neben
Chast getreten war.
»Ganz recht. Ist er nicht niedlich? Ich habe ihn auf diese Größe
reduziert, aber er musste am Leben bleiben, damit mit ihm nicht
auch all seine Ausgeburten ins Stygium zurückfielen.«
Vandris brachte ein unsicheres Lächeln zustande. »Das ist…
sehr klug von Euch gewesen, Hoher Meister. Ich hatte mich schon
gefragt…«
»Wir brauchen ihn jetzt, wir müssen ihn mitnehmen. Los, geh
ihn streicheln.«
Vandris stieß ein Ächzen aus. »St-streicheln?« Er suchte Cicons
Blick, so als könnte sein Freund ihn aus dieser Verwirrung retten.
Chasts Miene verzog sich zu einem gefährlichen Ausdruck eindringlicher Warnung. »Soll ich es dir vielleicht aufschreiben?«,
zischte er Vandris an und deutete auf die widerwärtige Kreatur,
die sich am Boden in einer Pfütze schwarzroten Schleims wand.
Mit klackendem Kiefer schnappte sie immer wieder blind in die
Luft und stieß dabei ein geplagtes Heulen aus.
»Aber… M-meister…«, jammerte Vandris voller Elend, »ich…
ich…«
»Wirst du wohl gehen!«, brüllte Chast ihn an und trat mit geballten Fäusten einen drohenden Schritt auf ihn zu. Vandris wich
entsetzt zurück. Seine Miene war voller Jammer, immer wieder
sah er Hilfe suchend zu Cicon, der jedoch selbst aussah, als
machte er sich am liebsten unsichtbar. Vandris fürchtete sich vor
dem Dämon, aber vor seinem Meister schien er noch größere
Angst zu haben. Mit abwehrend erhobenen Händen tappte er
rückwärts über die Holzplanken des früheren Zimmers, das einmal eine Küche gewesen sein mochte.
»Streicheln!«, brüllte Chast ihn mit einer verzerrten Grimasse
höchster Wut an, und Vandris verlor die Nerven.
In einer Geste völliger Unterwerfung und Hoffnungslosigkeit
sank er auf die Knie und hob flehend die gefalteten Hände in
Richtung seines Meisters – aber da war es schon zu spät.
Vandris war der unaussprechlichen Kreatur zu nahe gekommen.
Mit einem seiner unerfindlichen Sinne musste der Dämon ihn
wahrgenommen haben. Cicon schrie vor Entsetzen auf, als die
Bestie ihren Leib mit einer wütenden Kraftanstrengung auf Vandris zu wand und nach ihm schnappte. Seine grauenvolle, mit Zähnen bewehrte Extremität biss zu, Vandris heulte auf, und dann
nahm ein Schauspiel seinen Lauf, das sogar den böse lächelnden
Chast erschauern und einen Schritt zurückweichen ließ. Nach dem
ersten Biss, mit dem das Monstrum Vandris’ rechte Wade erwischt hatte, schien der Dämon seine Kräfte schon verdoppelt zu
haben. Augenblicklich veränderte sich sein Körper, stummelartige
Extremitäten und sich windende Tentakel wuchsen aus ihm heraus, während sein grauenvolles Maul sich auf geradezu monströse Art vergrößerte. Als er mit einem Biss seiner inzwischen dreifach so starken Kiefer Vandris’ rechte Schulter abtrennte und

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