Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
gewöhnlich nicht sehen
oder fühlen konnte? Sie bekam große Lust, mit Ain:Ain’Qua darüber zu philosophieren – und auch mit Giacomo. Der Gedanke,
dass sie und ihre beiden Freunde zwei verschiedenen Welten entstammten, einer Welt der unerklärlichen magischen Phänomene
und einer der realen, erklärbaren Physik, behagte ihr nicht. In
ihrem gemeinsamen Alltag war nämlich beides möglich, und es
kam ihr vor, als wäre die Trennung dieser beiden Welten nur etwas Herbeigeführtes, etwas Gemachtes, das gar nicht sinnvoll
war. Ja, beschloss sie, bei nächster Gelegenheit würde sie das
tun. Dann konzentrierte sie sich wieder aufs Fliegen. Sandy
kümmerte sich um die Navigation im All und nannte Leandra der
Reihe nach die Schwerefelder einzelner Sterne, die sie ansteuern
musste, um sich um die Innere Zone herum zu bewegen. Und
nun, da ihre Wahrnehmung im SuperC-Raum immer besser wurde und sie sich darin zu bewegen und zu orientieren begann wie
ein Fisch im Wasser, sah sie noch mehr.
    Immer häufiger konnte sie Leviathane wahrnehmen, es waren
entweder Babys oder sehr junge Exemplare. Nicht dass Leandra
sie in allen Einzelheiten hätte sehen können, doch inzwischen
hatte sie gelernt, Leviathane anhand ihrer Aura zu unterscheiden.
Nach einer Weile kam es ihr so vor, als wäre der SuperC-Raum
geradezu bevölkert von ihnen. Kaum eine Viertelstunde verging,
ohne dass sie wieder zwei oder drei von ihnen bemerkte; sie bewegten sich in alle Richtungen, so als durchforschten sie systematisch das All. Langsam gewann Leandra den Eindruck, als besäße das, was die Leviathane da taten, einen übergeordneten
Sinn und Zweck, als trügen sie eine Botschaft durchs All und versuchten, jeden nur denkbaren Ort zu erreichen. Vielleicht gelang
es ihr eines Tages noch, dahinter zu kommen.
    Wieder empfing Leandra eine neue Richtungsangabe von Sandy,
und sie stellte fest, dass sich ihr Kurs immer weiter nach rechts
auf der galaktischen Ebene neigte, während das Getümmel der
Sterne dichter und dichter wurde. Zum Glück gab es hier, im SuperC-Raum nichts, womit sie zusammenstoßen konnte, nur die
Wellen, Trichter, Täler und Hügel der Gravitation waren es, mit
denen sie sich arrangieren musste. Doch je weiter sie voranstieß,
desto deutlicher spürte sie, dass ihr Ritt auf den Wellen der Gravitation nicht völlig grenzen- und sorglos war. Auch Sandy warnte
sie. Manche Quellen der Schwerkraft waren so unerhört stark,
dass sie es vermeiden musste, ihnen zu nahe zu kommen, andernfalls wäre sie aus ihrem Kurs geschleudert worden.
    Das sind Schwarze Löcher, informierte sie Sandy, die Leichname
explodierter Sterne. Quellen von so unvorstellbarer Anziehungskraft, dass ihnen nichts entrinnen kann. Du musst aufpassen,
nicht von ihnen eingefangen zu werden, sonst könnten wir in ein
natürliches Wurmloch geraten und am anderen Ende des Universums aus seinem Gegenstück herausgeschleudert werden. Wirklich, Sandy?, fragte Leandra befangen. Ja, die Gefahr besteht.
Leider kann ich nicht einmal voraussagen, ob die Faiona oder wir
das überleben würden. Wir befinden uns in einem materielosen
Raum, und wie sich die negative Masse der SuperC-Teilchen bei
derart hoher Gravitation verhält, ist mir nicht bekannt. Bei dieser
Erkenntnis seufzte Leandra angespannt. Dann bleiben wir wohl
besser fort von diesen Schwarzen Löchern…
    Leandra verharrte.
Sekunden vergingen, sie war wie erstarrt, Sandy begann biometrische Daten bei Leandra zu messen, die ihr Besorgnis erregend erschienen. Leandra. Fühlst du dich nicht wohl? Du atmest
sehr flach. Dein Puls ist sprunghaft angestiegen.
Leandra antwortete nicht, es schien, als horche sie tief in sich
hinein. Sandy informierte Ain:Ain’Qua und Giacomo. »Ist es gefährlich, Sandy?«, fragte Ain:Ain’Qua besorgt, der aufgestanden
war, neben Leandras Pilotensitz trat und sich über sie beugte.
»Könnte sie bewusstlos werden?«
»Nein, Sir. Wir verlieren an Geschwindigkeit, was in diesem
Raumgebiet eher gut ist. Wir könnten zu nah an eine gefährliche
Gravitationsquelle geraten… einen Augenblick, Sir – ihre Werte
normalisieren sich wieder.«
Mit sorgenvoller Miene beobachtete Ain:Ain’Qua Leandra, deren
Brustkorb sich nun wieder stärker senkte und hob.
»Bitte begeben Sie und Mister Giacomo sich in die Kompensationssitze, Sir«, wurde Sandys Stimme wieder hörbar, »der Rücksprung in den Normalraum steht kurz bevor.«
»Wir springen zurück?«
»Ja, Sir. Der Käpt’n wünscht es so.

Weitere Kostenlose Bücher