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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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langen
Schlaf wieder zu erneuern war. Was Hochmeister Jockum anging,
war er am Ende seiner Kräfte, als er die achtzig Runensteine aufgeladen hatte. Er legte sich schlafen, um neue Energie zu schöpfen.
    Victor hatte unterdessen einen detaillierten Plan ausgearbeitet.
Mithilfe der Beschreibungen von Drachen, die sich in den letzten
Wochen in Caor Maneit aufgehalten hatten, war es ihm gelungen,
eine recht brauchbare Karte des Höhlensystems zu erstellen. Sein
Plan sah vor, drei Gruppen in die Höhlen hinabzuschicken, je von
einem der drei Magier angeführt, während dessen Begleiter mit
Jockums magischen Bomben bewaffnet waren. Hochmeister Jockum würde mit Alina und Azrani gehen, Ullrik mit Laura und
Zerbus mit Marina und Victor. Übrig blieb nur noch Hilda mit dem
kleinen Marie. Sie würde, zusammen mit einigen Jungdrachen, in
einem Versteck zurückbleiben und die Toten bewachen, bis der
Sieg über die Malachista errungen war.
Als der Morgen graute, brachen sie auf.
    Das Drachenheer war enorm angewachsen, zählte es stolz inzwischen über fünfhundert Köpfe.
Tirao, der schon zweimal gegen einen Malachista gekämpft hatte, war sicher, dass sie jeden der Mörderdrachen in Stücke reißen
konnten, wenn er nur gezwungen war, das Höhlenlabyrinth zu
verlassen und hinaus zu ihnen in den Himmel über Bor Akramoria
zu kommen. Sogar ein paar winzige Baumdrachen waren zu dem
Heer der Drachen gestoßen, und das erwies sich als ein großes
Glück, denn drei der nur katzengroßen Tiere erklärten sich bereit,
mit den Menschen in die Höhlen hinabzusteigen und von dort aus
die Verbindung zu den oben wartenden Drachen aufrechtzuerhalten. So würden sie die anderen rechtzeitig warnen können, wenn
es den Menschen gelang, einen der Malachista aus den Höhlen zu
treiben.
Jeder der acht, die hinab nach Caor Maneit steigen wollten, hätte gern mit einem der Drachen getauscht, die im Freien den Malachista auflauern wollten. In die tiefen, großen Höhlen der alten
Drachenstadt hinabzusteigen, die wie die Beeren einer Weintraube aneinander hingen und sich bis in eine Tiefe von vier Meilen
erstreckten, war ein Schrecken der besonderen Art. Victor und
Alina hatten diese Höhlen bereits einmal erforscht und waren dort
sogar einem der Riesendrachen begegnet. Der einzige Vorteil für
Menschen bestand darin, dass sie klein waren und sich an Orten
verbergen konnten, die von den Malachista nicht zu erreichen
waren.
Als das erste Grau des Tages anbrach, ließen sich die acht Menschen von ihren Drachenfreunden auf den Felsen von Bor Akramoria bringen. Dort angekommen, eilten sie in Richtung des
rückwärtig gelegenen Teils der alten Festung und erreichten bald
das große Bauwerk am nordwestlichen Ende von Bor Akramoria.
Schweigend erhob es sich in den noch grauen Morgen über der
Oberen Ishmar. Unwillkürlich blieben sie stehen, um den geheimnisvollen, riesigen Turm zu betrachten, der sich dahinter in einigen Meilen Entfernung aus dem Morgennebel über dem Fluss erhob.
»Heute Morgen ist er zu sehen!«, flüsterte Victor und deutete
auf das gewaltige Bauwerk.
Der Turm sah aus wie eine schlanke Säule, oben spitz zulaufend, bestimmt fünf Meilen entfernt; im grauen Licht des Morgens
schimmerte er, als bestünde er aus Kristall. Er reckte sich dem
lang gestreckten Sonnenfenster entgegen, das sich entlang des
Laufs der Oberen Ishmar spannte. An seiner Basis maß er vielleicht einhundertfünfzig Schritt im Durchmesser und musste eine
gute Meile Höhe besitzen. Seine Spitze schien wie aus einem Kristall, sie funkelte und strahlte im ersten Licht der Sonne, das von
dort oben zögernd in die Höhlenwelt hereinfiel.
Ullrik war mit offenem Mund stehen geblieben. »Das ist der
Turm?« Staunend betrachtete er ihn, wie er sich, kaum wahrnehmbar, aus dem Weißgrau des Nebels zum Felsenhimmel erhob. »Ja, ich glaube, er stammt ebenfalls von den Baumeistern.«
Azrani und Marina nickten. »Steht in seinem Vordergrund ein
Monument? Ein Monument aus sechs Säulen, die oben aufeinander zu gebogen sind?«
»Ja, ich glaube schon«, antwortete Victor. »Es war noch niemand von uns da, wir hatten bisher keine Gelegenheit.
Aber wenn man von dort oben die Ishmar hinaufblickt«, und
damit deutete er auf den mächtigen vorderen Bau von Bor Akramoria, »kann man im Vordergrund des Turms etwas erkennen.
Das könnte solch ein Monument sein.«
Sie standen noch eine Weile schweigend da, dann drängte Victor darauf weiterzugehen. »Los, kommt. Der Weg ist

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