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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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haben.
Natürlich, erwiderte Jalian mit höflicher Stimme. Ihr entscheidet
das. Wir sollen euch ja nur helfen.
Die Baumdrachen erhoben sich elegant und bewiesen sogleich
die magische Begabung, die man ihnen nachsagte: Ohne einen
Flügelschlag schwebten sie ruhig durch die Luft und folgten ihnen
mit schlangengleichen Bewegungen. Bald standen die acht Menschen in der Mitte der Halle, dem gewaltigen, gemauerten
Schacht gegenüber, der in die schwarzen Tiefen von Caor Maneit
hinabführte. »Eins noch«, meinte Victor flüsternd, als sie in den
Schacht sahen. »Vergesst nicht, dass diese Malachista doch eine
Magie in sich tragen: Man bekommt eine solche Angst vor ihnen,
dass einem fast das Herz stehen bleibt. Sie geht noch weit über
das normale Maß hinaus. Cathryn war offenbar immun dagegen,
aber ich selbst – ich hab mir fast in die Hosen gemacht. Es war
grauenvoll.«
Alina nickte bestätigend. »Ja, das ist wahr. Mir ging es genauso.
Wenn ihr könnt, dann versucht, diese Angst zu ignorieren. Wenn
wir uns immer an schwer zugänglichen Stellen bewegen, können
sie uns nichts tun. Außer dieser Angstmagie haben sie nichts,
einmal abgesehen von ihrem riesigen Gebiss. Aber das ist so gewaltig, dass es niemals in eine enge Stelle hineinpassen würde.«
Allein Zerbus und Jockum hatten die Angst noch nicht am eigenen
Leib verspürt; sie warfen sich betroffene Blicke zu. Dann nickte
der Hochmeister entschlossen. »So oder so – wir müssen es
schaffen.«
»So sehe ich das auch«, antwortete Victor.
»Zerbus, Marina und ich gehen voraus.«
Hochmeister Jockum nickte Zerbus und Ullrik zu.
»Habt ihr euch die Schlüssel der Magien gut eingeprägt, mit denen ihr die Durchgänge der Höhlenteile versiegeln müsst, die wir
bereits gesäubert haben? Sonst ist alle Arbeit und Gefahr vergebens!«
Zerbus und Ullrik nickten pflichtschuldig. »Außerdem habe ich
mir noch etwas überlegt«, sagte Jockum. »Etwas, womit wir die
sauberen Teile der Höhlen markieren können: die DrachenfeuerKugeln. Man kann sie mit einer kleinen Erdmagie anstoßen, dann
entzünden sie sich. Die Kräfte sind hier überall im Überfluss vorhanden. Ich schlage vor, dass wir alle Höhlenteile erleuchten, aus
denen wir die Malachista verjagt haben. Dann gibt es keine Verwirrungen.«
Zerbus lächelte schief. »Das klingt ja beinahe so, als könnten
wir gar nicht scheitern.«
Ullrik klopfte dem kleinen, rundlichen Mann auf die Schultern.
»Völlig richtig, Zerbus. Bloß nicht zaudern – dann schaffen wir’s.«
Er nickte Victor zu. »Los jetzt, ihr seid die ersten. Viel Glück!«
»Ja, euch auch«, sagte Victor und winkte. »Wir sehen uns später wieder – hier oben, wenn wir gewonnen haben!«
*
    Es gab etwas, das Victor vergessen hatte zu erwähnen. Es war
der endlos lange Weg in die Tiefe, während dem sie nach Möglichkeit keinem der Malachista auffallen sollten. Sie waren Stunden und Stunden unterwegs, und es wurde zermürbend.
    Zwar beherrschten alle drei Magier die Kunst des Lokalen Lichts,
einer Magie, mit der man ein helles Licht erzeugen konnte, das
aus einer größeren Entfernung als ein paar Schritt von außen
nicht wahrgenommen werden konnte – aber diese Magie hatte
einen unangenehmen Nebeneffekt. Er bestand darin, dass man
selbst, der man in dem hellen Lichtkreis stand, alles andere als
das Gefühl hatte, man könne von außen nicht gesehen werden.
Immer wieder rauschten auf ihrem Weg nach unten die riesigen
Leiber der Malachista an ihnen vorbei, manchmal kaum weiter als
zehn Ellen entfernt, und das panische Gefühl, das sie überschwemmte, paarte sich mit der Überzeugung, wegen des hellen
Lichts im nächsten Moment unweigerlich entdeckt zu werden.
    Doch sie kamen immer wieder davon. Sobald sich durch das
gewaltige Rauschen in der Luft einer der Mörderdrachen ankündigte, erstarrten sie und blieben wie festgenagelt an dem Ort stehen, an dem sie sich gerade befanden, mit Mühe die Beherrschung während und verzweifelt darum kämpfend, nicht panikartig davonzurennen. Ihr Plan bestand darin, bis ganz nach unten in
die Halle des Urdrachen zu gelangen, von dort die Malachista
nach oben zu treiben und die Höhlen unterhalb von sich zu erleuchten und zu versiegeln. Vorausgesetzt natürlich, es gelang
ihnen tatsächlich, die Malachista mit ihren Magien so heftig anzugreifen, dass sie flohen. Tief im Herzen hegte inzwischen jeder
von ihnen Zweifel, dass dies gelingen würde, nachdem ihnen
mehrere der Bestien begegnet

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