Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt
Ich wäre
bereit zu wetten, dass es dort Leviathane gibt.«
Leandra lächelte ebenfalls. »Das würde bedeuten, dass der
Pusmoh das Geheimnis der Leviathane wahrscheinlich schon länger kennt, als den Menschen und den Ajhan die bloße Existenz
der Leviathane überhaupt bekannt ist. Kann man das so sagen?
Schließlich liegt in diesem System die Heimatwelt des Pusmoh.«
Ain:Ain’Qua und Giacomo nickten. »Die Menschen haben die Leviathane über tausend Jahre nach der Besiedelung von AureliaDio überhaupt erst entdeckt. Und es dauerte noch einmal viele
hunderte Jahre, bis sie dahinter kamen, dass sich ihre Außenskelette als Raumschiffshüllen eignen. Da könnte man durchaus annehmen, dass der Pusmoh diese Dinge schon länger weiß.«
»Ja. Dass der Pusmoh mithilfe der Hüller einen groß angelegten
Betrug an den Menschen und den Ajhan verübt, wissen wir ja.
Und dass er diese riesigen Wesen abschlachten lässt, obwohl das
überhaupt nicht nötig wäre.«
»Dergleichen ist schon immer ein Mittel für ihn gewesen, die
Machtverhältnisse aufrechtzuerhalten«, fügte Giacomo an. »Die
künstliche Verknappung eines der wichtigsten Dinge aus der Ökonomie des Sternenreiches.«
Leandra deutete ins All hinaus. »Haben wir durch die Existenz
dieses Planeten nun nicht auch einen Beweis für den planvollen
Betrug durch den Pusmoh? Genügt uns das nicht? Könnten wir
damit nicht die Ordensritter losschicken und überall bekannt machen, aufweiche Weise der Pusmoh uns hintergeht? Selbst wenn
wir den Leviathanfriedhof beim Halon gar nicht entdeckt hätten –
die Leviathane scheinen längst nicht so selten zu sein, wie alle
annehmen. Allein die Tatsache, dass ich immer wieder junge Leviathane im SuperC-Raum gesehen habe, deutet daraufhin, dass
es vermutlich eine Menge Planeten wie Halon und diesen dort
draußen gibt.«
Ain:Ain’Qua nickte, während er Giacomo ansah. »Ja. Ich denke,
das wäre schon ein wichtiger Beweis. Was meinst du, Giacomo?«
»Ein richtiger Beweis wäre es dann, wenn wir ihn überall herumzeigen könnten. Dieser Planet hier liegt allerdings in der Inneren Zone, im Pusmoh-Sperrgebiet. Wir können ihn nicht vorzeigen, solange der Pusmoh hier niemanden hereinlässt. Und das
wird er sicher nicht uns zum Gefallen tun.«
»Ich habe die Innere Zone inzwischen zu einem Teil kartografiert«, meldete sich Sandy. »Die Daten sind noch sehr lückenhaft
und ungenau, aber sie besitzen in sich ein Gleichgewicht, das
vermutlich nicht ohne weiteres konstruiert werden könnte.«
»Du meinst, deine Sternkarten könnten als Beweis dienen, Sandy? Mitsamt deinen Messdaten dieses Systems?«
»Mithilfe einer Prüfung wäre es möglich, ihre Authentizität zu
bestätigen.«
Giacomo schüttelte den Kopf. »Ich verstehe, was du meinst,
Sandy. Aber das ist mir zu theoretisch.
Wie sollen wir hier eine Prüfkommission herschicken, wenn der
Pusmoh es nicht zulässt? Die Leute wollen einen schlagkräftigen,
leicht verständlichen und klaren Beweis hören. Das ist es, was wir
brauchen!«
»Was gibt es hier sonst noch in diesem System?«, fragte
Ain:Ain’Qua, erhob sich und trat vor das Panoramafenster. Die
beiden Sonnen waren weiter nach unten gewandert, und Sandy
hatte die Abdunklung der Scheibe so weit zurücknehmen können,
dass nun wieder ein größerer Teil der Sterne hereinschien. »Irgendetwas muss es hier doch noch geben!«
Leandra stand ebenfalls auf und gesellte sich zu ihm. »Bestimmt
ist bei diesem Riesenplaneten einiges zu entdecken. Der Pusmoh
wird dort Raumstationen haben, so wie die Hüller beim Halon.«
Ain:Ain’Qua kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Wir haben nur
das Problem, dass wir unsichtbar bleiben müssen. Wenn wir die
Faiona dorthin steuern, wird man uns bemerken. Ich weiß nicht,
ob es uns für alle Zeiten gelingt, jedem Verfolger zu entkommen.
Und vor allem: Es bringt uns nicht weiter, wenn wir auf der Flucht
sind.«
»Käpt’n«, meldete sich Sandy. »Ich habe hier einen Messwert.
Allerdings ist es nur etwas sehr Vages.« Leandra und Ain:Ain’Qua
drehten sich um. »So? Und was ist es?«
»Eine Wellenspur, Sir. Es ist nur eine einzelne, und sie ist auch
schon vergleichsweise alt. Etwa drei Wochen. Aber sie zielt noch
tiefer in die Innere Zone hinein.«
»Hast du eine Ahnung, wohin sie führen könnte?«
»Leider nein, Käpt’n. Ich müsste näher zu ihr gelangen, um sie
genauer messen zu können. Immerhin deutet sie daraufhin, dass
es dort etwas geben muss. Ein Ziel, um es einfach
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