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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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einen vorwurfsvollen Blick für den Begriff ein Stück Software zu, aber den sah der Ajhan nicht. »Sandy
schickte uns in Richtung des Frachtdecks los«, erzählte er weiter,
»sagte uns unterwegs ständig, wie viel Zeit noch war, setzte,
noch während wir durch die Tunnel rannten, selbsttätig den Robolifter in Gang und schweißte die Türluke wieder in den Hopper
ein. Sie bereitete einen Schock-Ladevorgang vor, um Energie in
die Zellen des Hoppers zu kriegen, sorgte für Adapterkabel, breitete einen Startcountdown vor, der mit dem Aufschlag der Rail
synchronisiert sein musste und zugleich für Leandra verstehbar
war. Leandra musste ja den Hopper fliegen. Sandy bekam uns in
weniger als zehn Minuten von Bord der Moose. Zuletzt hatte sie
sogar noch Zeit für ein wenig Philosophie.«
»Philosophie? Wirklich? Was sagte sie denn?«
Roscoe seufzte und winkte ab. »Warte, bis du sie kennen lernst.
Falls sie wirklich noch lebt. Dann kannst du dir selbst ein Urteil
bilden, ob sie nur ein Stück Software ist – oder doch etwas
mehr.« Ain:Ain’Qua schwieg wieder eine Weile. »Ich hoffe, wir
finden sie wirklich, ob sie nun eine Seele hat oder nicht. Aber was
tun wir, wenn sie nicht mehr da ist?«
Roscoe wollte davon nichts wissen. »Vasquez sagte, an Bord der
Moose würde noch etwas ticken. Das bedeutet, dass es ein Strahlungsmuster gibt, ein koordiniertes, funktionierendes System. Das
kann nicht nur irgendeine leckgeschlagene Energiezelle sein!« Vor
lauter Aufregung warf er die Arme in die Luft. »So eine Bordintelligenz nimmt das ganze Schiff in Besitz, verstehst du? Die hockt
nicht nur in einem Datenspeicher, sie befindet sich ständig
überall, in allen Zellen des neuronalen Netzwerks…«
Ain:Ain’Qua wandte den Kopf. »Was ist?«
Roscoe starrte ihn kurz nachdenklich an, dann schüttelte er den
Kopf. »Nichts, nichts. Schon gut. Mir kam nur so ein Gedanke. Ich
muss mit Leandra darüber reden.«
Ain:Ain’Qua blickte wieder ins All hinaus, wo die Faiona zwischen riesigen Felsbrocken hindurchschoss. Für Sekunden prasselte ein Steinchen-Hagel auf die Panorama-Scheibe, dann waren
sie wieder im freien Raum.
»Wie kriegen wir sie an Bord, wenn wir sie finden?«, fragte er.
Roscoe bemühte sich gerade, eine aktuelle Neuberechnung auf
seinen Holoscreen zu bekommen. »Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn die Brücke nicht zerstört wurde und wir einen
Weg hineinfinden, können wir ihre Daten auf Holocubes übertragen. Ich finde bestimmt noch ein paar. Es gibt auch andere Datenträger, oder wir machen es mit einem Kabel. Falls wir eins
finden, das lang genug ist.« Er grinste. »Sandy wird uns helfen.
Sie findet eine Möglichkeit, verlass dich drauf.« Ain:Ain’Qua lächelte. »Du scheinst dich darauf zu freuen, dass sie hier auf der
Faiona Einzug hält.
Hoffen wir, dass es klappt.«
Für eine Weile schwiegen sie. Ain:Ain’Qua konzentrierte sich auf
den Kurs, während die notwendigen Korrekturen, die Roscoe ermittelte, immer geringer wurden. Bald hatten sie eine wahrscheinliche Position für die Moose ermittelt, die ziemlich genau
zutreffen musste. Ein Kontakt zur Tigermoth war längst nicht
mehr möglich; sie mussten Funkstille halten, um nicht von den
Ordensrittern entdeckt zu werden. Allein die Wellenspur ihrer
Triebwerke würde immer verräterischer werden; es wurde höchste Zeit, dass sie die Moose erreichten und sie abschalten konnten.
Endlich war es soweit. Etwas oberhalb der Ekliptik des Asteroidenrings trieb ein dunkles, graues Etwas im All, unförmig, eine
Meile groß. Roscoe hielt den Atem an, als er aus dem Panoramafenster hinaussah.
»Ich messe etwas«, flüsterte Ain:Ain’Qua mit einem Blick auf
seine Instrumente.
Roscoe folgte seinem Blick. Einer der Holoscreens zeigte eine
pulsierende Strahlungsmatrix an, der man ansah, dass sie mehr
war als nur die Restenergie irgendeines zerstörten Aggregats.
»Was macht sie da?« Roscoes Flüstern war eine unwillkürliche
Regung, ebenso wie Ain:Ain’Quas zuvor. Hier konnte sie niemand
hören, auch wenn sie noch so laut schrieen. Aber die Ordensritter, die sie jagten, waren in der Nähe, und da flüsterte man einfach.
»Was meinst du denn?«, fragte Ain:Ain’Qua. Ob das ein Lebenszeichen von Sandy war, schien längst keine Frage mehr zu sein.
Roscoe tippte auf eine Taste, und ein seltsames Geräusch wurde
hörbar. »Es ist kein Notsignal«, meinte er mit gerunzelter Stirn
und deutete auf den Holoscreen. »Viel zu schwach, und ohne

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