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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Materials, dann machten
sich mehrere Helfer daran, die Inhalte und die zeitliche Abfolge
der Ereignisse und Erkenntnisse niederzuschreiben, um einen
Überblick zu erhalten. Später sollten die einzelnen Berichte und
Überlieferungen mit Hilfe der Aussagen von Zeugen möglichst
genau erfasst und aufgeschrieben werden.
    Nach allem, was man bisher herausgefunden hatte, begann die
wahre Geschichte der Höhlenwelt vor etwa fünfeinhalbtausend
Jahren, mit jenem schrecklichen Krieg an der Oberfläche des Planeten. Damals hatten die gewaltigen Höhlen noch nicht existiert,
und die Menschen hatten die Oberfläche eines womöglich blühenden Planeten bewohnt, und gewiss in tausendfach höherer Zahl
als heute. Nach Schätzungen der Cambrier lebten derzeit etwa
eine Million Menschen in der Höhlenwelt. Was sich jedoch vor diesem Krieg vor fünfeinhalbtausend Jahren auf der Oberfläche der
Höhlenwelt abgespielt hatte, lag völlig im Dunkeln, darüber wusste man nichts.
    Es gab eine gewisse Hoffnung, über diese geheimnisvolle Ära
der Menschheit mehr zu erfahren, nämlich indem man sich noch
einmal in Sardins Turm im Lande Noor wagte, um dort ins Zentrum der Stadt der Alten vorzudringen. Dort hatte Victor einst eine
mysteriöse Truhe entdeckt, die einige uralte Relikte enthielt –
zwei davon hatte er mitgenommen, und sie hatten ihnen zu unvermuteten Erkenntnissen verholfen. Eines davon war ein kleines,
handgeschriebenes Büchlein in einer uralten Sprache namens
Anglaan gewesen, sowie ein geheimnisvolles, gefaltetes Blatt mit
Texten und einigen sehr naturgetreu wirkenden Bildern einer Welt
ohne Stützpfeiler, Sonnenfenster und Felsenhimmel. In dieser
Truhe hatten sich noch mehr Gegenstände befunden, und vielleicht konnten sie Hinweise über noch frühere Zeiten an der Oberfläche der Welt liefern. Doch ein neuerlicher Besuch in Sardins
Turm im Lande Noor kam im Augenblick, wie Victor meinte, noch
nicht wieder infrage.
Jener Krieg vor fünfeinhalbtausend Jahren jedoch war eine gesicherte Erkenntnis. Rasnor hatte sie aus den Wissensquellen der
Drakken gewonnen und an Leandra weitergegeben; wahrscheinlich die einzige positive Tat dieses schändlichen Verräters, welche
in die neue Geschichtsschreibung der Höhlenwelt, die vorläufig als
Victors Buch bezeichnet wurde, eingehen würde.
    In diesem Krieg an der Oberfläche, so hatte Leandra berichtet,
waren einst Bomben eingesetzt worden, deren Wirkungsweise
keinem von ihnen klar war. Sie hatten so genannte Kernbrände
entfacht – Feuer, die niemals verlöschen konnten. Sie fraßen alles
auf, selbst Dinge, die nicht brannten, und andere, wie Wasser, die
Feuer gewöhnlich zu löschen vermochten. Langsam arbeiteten
sich diese Kernbrände voran und verleibten sich alles ein, während die Menschen voller Entsetzen zusehen mussten, wie sich
die Welt um sie herum in eine Gluthölle verwandelte. Man nannte
diese Brandherde zu jener Zeit Feuerseen – da sie so aussahen
wie riesige Seen voll weiß glühendem Magma. Schließlich gelang
es, ein Gegenmittel zu finden, um die Brände doch noch zum Verlöschen zu bringen. Man warf Antibomben in tausende von meilengroßen Feuerseen, die überall auf der Welt brannten, und das
Wunder geschah – sie verloschen tatsächlich. Dann aber ereignete sich die eigentliche Katastrophe. Niemand hatte vermutet, dass
die Feuerseen von der Ausdehnung her anders sein könnten als
gewöhnliche Seen. Doch genau das war der Fall – sie waren sehr
viel tiefer als breit oder lang. Die Antibomben taten ihre Wirkung,
sehr durchgreifend und schnell sogar – mit fatalen Folgen. Durch
den rapiden Temperaturabfall, der sich in den zahllosen über die
Weltoberfläche verteilten Feuerseen ereignete, kam es zu massiven Verspannungen und Verwerfungen in der Erdkruste. Jeder
der Feuerseen hatte meilenweit in die Tiefe gereicht, und nun
kam es dort zu immensen Rissen. Gewaltige Hohlräume taten
sich auf, während es an der Oberfläche zu nie gekannten Katastrophen kam. Gigantische Erdbeben, Vulkanausbrüche, Flutwellen
und Verwerfungen vernichteten einen Großteil allen Lebens an
der Oberfläche und gaben der Welt ein völlig neues Gesicht. Während tief unter der Erdkruste ein System riesiger Höhlen entstand, erstarrten die Reste der Feuerseen zu meilengroßen Flecken eingeschmolzenen, kristallinen Gesteins – den Sonnenfenstern der späteren Höhlenwelt. Heute kann man nur vermuten,
was damals alles geschah, sicher ist jedoch, dass fast die gesamte

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