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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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und die Mädchen zurückgelassen hatten. Es musste späte Nacht sein, Sternenlicht fiel durch das Sonnenfenster in die Welt.
    Jockum und Ötzli saßen am Feuer. Ihre Gesichter waren von der Hitze gerötet, und sie schlürften aus einer flachen Schale, die sie sich abwechselnd reichten.
    »Wie kommen wir hierher?«, ächzte Munuel.
    Ötzli wies mit dem Daumen über die Schulter zu Hellami, die in der Nähe saß. »Die Mädchen haben uns mit dem Wagen geholt.«
    »Wirklich? Und der Dämon? Ist er fort?«
    »Deine kleine Freundin hat ihn zur Hölle gejagt«, antwortete Ötzli und wies mit dem Kopf auf Leandra.
    »Leandra?«, ächzte Munuel.
    Ötzli und Jockum sahen sich betroffen an und murmelten etwas. Jockum kam langsam auf allen vieren herbeigekrochen und ließ sich vor Munuel zu Boden sinken. Er sah erschöpft aus. Mühsam brachte er seine Worte hervor. »Munuel, ich muss dir etwas sagen. Der Kampf hat ein weiteres Opfer gefordert.«
    Munuel, der noch immer benommen war, richtete sich auf und sah sich hastig um. Aber nein, Leandra war hier, sie schien gesund zu sein.
    »Bamtori«, sagte Jockum traurig. »Als er den Dämon töten wollte, wurde er von einem Stachel des Monstrums in die Brust getroffen. Er ist tot.«
    Munuel stöhnte schmerzhaft auf.
    Ja, so würde es weitergehen, er hatte es erwartet. Dieser verfluchte Kampf würde weitere Opfer fordern. Erst Lakorta, dann das Mädchen und jetzt Bamtori. Er fragte sich verbissen, was passieren würde, wenn er einfach in den Palast marschierte und dieser Limlora den Hals umdrehte.
    »Aber er hat den Dämon doch erwischt?«, fragte Munuel.
    »Nein«, sagte Ötzli aus dem Hintergrund. »Er hat ihn zwar getroffen, aber tot war er nicht. Leandra hat ihn getötet.«
    Munuel sah zu seiner Schülerin auf. »Du hast den Dämon getötet? Aber womit denn ...? Woher solltest du so hohe Magie wirken können?«
    »Mit dem Schwert«, sagte Leandra leise und blickte zu Boden.
    »Mit der Jambala?« Erblickte sich ungläubig um. Seine beiden Freunde bestätigten es ihm durch ein Kopfnicken.
    Munuel breitete matt die Arme aus. »Aber wie soll das möglich sein! Das hättest du nicht überlebt! Die Jambala lässt sich von niemandem anfassen! Sie hätte dich auf der Stelle getötet.«
    Ötzli hob die Schultern. »Sieht so aus, als besäße das Mädchen... ein außerordentliches Talent. Ich habe es gesehen. Sie schwang die Jambala, als hätte sie es von Kindesbeinen an geübt.«
    Munuel blickte seine Schülerin fassungslos an. Sie hatte sich beim Feuer niedergelassen, saß nahe bei Hellami, die der Unterhaltung schweigend, aber aufmerksam zugehört hatte. Roya war nirgends zu sehen, wahrscheinlich schlief sie.
    »Du meinst, die Jambala hat dich akzeptiert?«, fragte er.
    Sie hob die Achseln. »Akzeptiert? Was meinst du damit?«
    Jockum ergriff das Wort. »Die Jambala ist ein magisches Schwert. Eines der drei Stygischen Artefakte. Die Stygischen Artefakte stammen nicht aus dieser Welt. Die Jambala ist eine ganz besondere Waffe.«
    Leandra nickte langsam. »Ja, das habe ich gespürt. Sie lebt.«
    Ötzli stöhnte auf. Leandra wusste nicht, ob er erstaunt oder verärgert war. »Langsam wirst du mir unheimlich, Mädchen. Du sagst, sie lebt? Und du hast das gespürt?«
    Leandra nickte mit ernstem Blick. »Ja. Ich stand ganz nahe bei Bamtori, als er die Waffe zog. Ich glaube, sie hat sich dabei bewegt.«
    Ötzli schüttelte den Kopf. Leandra spürte, dass es nicht allein Verwunderung war. Es war auch ein wenig Verärgerung dabei. Ötzli mochte sie nicht. Vielleicht neidete er ihr ihren Erfolg, oder er hielt sie für zu jung.
    »Und du meinst wirklich, sie lebt«, fragte Jockum ungläubig.
    »Aber ja! Wisst ihr das denn nicht?«
    Jockum schüttelte den Kopf. »Nein, niemand kann sie berühren. Nur wenn sie in der Scheide steckt. Ich habe dieses Schwert nie angerührt. Bamtori war der einzige, der die Jambala aus der Scheide ziehen durfte. Sie hatte ihn einst akzeptiert.«
    Leandra starrte Jockum an. Nun verstand sie, was es für eine Art Energie war, die in dem Schwert steckte. Dann aber sagte sie, einer plötzlichen Eingebung folgend: »Sie hatte ihn akzeptiert? Nun, das glaube ich eigentlich nicht.«
    Ötzli grunzte ärgerlich und drehte Leandra den Rücken zu. Hellami warf ihr einen warnenden Seitenblick zu, denn sie schien zu spüren, dass ihre Freundin dabei war, sich mit Ötzli anzulegen. Und damit würde sie gewiss eine Grenze überschreiten. Ötzli war ein Altmeister, der ebenso gut Primas

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