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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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könnte der denn für einen Grund gehabt haben, das Wirtshaus niederzubrennen?«, fragte Munuel.
    Der Bauernbursche hob die Achseln. »Eigentlich keinen. Er war ja schön verrückt gewesen. Die Wirtin hat ihn im Winter immer im Haus helfen lassen. Dafür hatte er 'ne Kammer neben dem Stall. Und er kriegte einmal am Tag 'n warmes Essen. Wenn er gesungen und musiziert hat, dann gab's auch mal 'n paar Kupferstücke von den Leuten.«
    »Und jetzt ist er in Tulanbaar, im Gefängnis?«
    »Jau. Der wird wohl baumeln, bevor die Woche um is, haha.«
    Leandra war entsetzt. »Hast du denn gar kein Mitleid? Er ist doch bestimmt unschuldig!«
    Der Kerl zuckte wieder die Schultern. »Was geht's mich an? Ich hab jetzt Arbeit. Bis das Gasthaus wieder steht, isses noch 'n Weilchen hin. Der Rest ist mir wurscht.«
    Damit stampfte der Bursche davon. Leandra war verärgert. Sie stemmte die Fäuste in die Hüften und blickte ihm kopfschüttelnd hinterher.
    »Nehmt es nicht so ernst, junge Dame«, sagte der Vater. »Die heutige Jugend kennt eben keine Werte mehr.« Er hob die Handflächen entschuldigend nach oben. »Was will man da schon machen?« Damit wandte auch er sich wieder seiner Arbeit zu.
    Bald darauf saßen sie auf den Pferden und ritten weiter Richtung Usmar.
    Die Straße führte zwischen einer Menge Stützpfeiler hindurch stetig talwärts. Je tiefer sie kamen, desto wärmer wurde es, und als sie am Nachmittag flaches Land erreichten, war es richtig heiß geworden. Leandra legte ihre gesamte Lederrüstung ab und gestattete sich, nur mit ihrem Kettenhemd bekleidet weiterzureiten.
    »Was hat es eigentlich mit diesem Mogellwald auf sich?«, fragte sie dann.
    Munuel blickte sie an. »Wie kommst du denn jetzt auf den Mogellwald?«
    Sie zuckte die Schultern. »Ich will einfach mehr wissen. Vielleicht haben die Dinge einen noch größeren Zusammenhang. Schließlich reiten wir ja dort hin, oder?«
    Munuel sah wieder geradeaus. Die Pferde trotteten ohne Eile den Weg hinaus in die freie Ebene. »Nun ja, er liegt weit im Nordwesten, unterhalb des Zentral-Ramakorums, südlich und östlich des riesigen Sees. Dort liegen auch die Ishmar-Wasserfälle.«
    »Die Ishmar-Wasserfälle? Entspringt die Ishmar dem Mogellsee?«
    Munuel winkte ab. »Noch viel weiter nördlich, tief im Ramakorum. Sie stürzt über die Ishmar-Fälle in den Mogellsee hinein und fließt auf der anderen Seite wieder heraus - bis zu uns herunter, nach Akrania. Die Ishmar-Fälle sollen gewaltig sein, habe ich mal gehört.« Er machte eine Pause. »Aber wer weiß das schon genau? Das liegt jenseits des Mogellwaldes. Aus dieser Gegend dringen alle hundert Jahre einmal ein paar Gerüchte bis zu uns.«
    »Und was ist mit diesem Wald? Ich habe noch nie von ihm gehört. Nach allem, was ihr erzählt habt, klang es fast, als wäre er verflucht...«
    »Ja, Leandra. Es ist ein Menschen vergessenes Land. Die Stadt Tharul ist so ziemlich das letzte besiedelte Fleckchen, bevor diese Wildnis beginnt. Dahinter liegt wohl das größte geschlossene Waldgebiet des ganzen Kontinents. Das Gebiet ist zusammen mit dem See wohl ein Fünftel so groß wie ganz Akrania. Dorthin verirrt sich so leicht niemand. Keine Seele lebt nördlich von Tharul, außer vielleicht ein paar einsamen Fallenstellern und Jägern, aber sie gehen wohl auch nicht mehr als ein paar Meilen an den Wald heran. Es gibt allerlei dunkle Geschichten, die man sich über den Mogellwald erzählt.«
    »Das klingt nicht gerade sehr beruhigend«, meinte Leandra.
    »Ist es auch nicht«, gab Munuel offen zu. »Vor langer Zeit soll das Gebiet sehr besiedelt gewesen sein. Eine waldreiche Gegend, in deren Schutz viele Städte und Dörfer lagen, sagt man. Aber das alles würde darauf hindeuten, dass vor soundso viel Jahrhunderten dort noch alles in Ordnung gewesen wäre. Aber das glaube ich nicht.«
    »Ja, deine Theorie über den Mogellwald habe ich gehört.«
    »Wenn man so will, bestätigen die Legenden meine Theorie. Man müsste nur den Zeitpunkt, von dem sie sprechen, um etwa tausend Jahre zurückverlegen und dann noch das Dunkle Zeitalter mit einbeziehen und den Kampf gegen die Bruderschaft von Yoor. Nachdem das Dunkle Zeitalter über den Wald gekommen war, ist er immer so geblieben. Voller stygischer Kräfte.«
    »Aber wie wollen dann wir diesen Wald durchqueren?«
    Munuel schwieg eine Weile. »Ich habe da einen Trick im Sinn, meine Liebe. Aber lass uns abwarten, bis wir dort sind. Dann werden wir feststellen, ob er funktioniert.«
    »Du

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