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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Geschäfte in Lakkamor zu erledigen. Aber man kann nicht sagen, dass es für ihn wirklich ein Glück war. Seine Frau, seine beiden Kinder und all die Gäste kamen um, und sein gesamter Besitz ist zerstört. Und die Reisenden auf der Straße nach Savalgor können hier keine Rast mehr machen. Ach, was für ein Unglück.«
    »Weiß man, wer sonst noch alles umkam?«
    Der Mann wies auf die verkohlten Trümmer, die überall zu sehen waren. »Seht Euch hier um! Da ist kein Stein auf dem anderen geblieben. Wir haben ein paar Leichen geborgen, aber niemand kann mehr sagen, um wen es sich dabei gehandelt hat.«
    »Und die Pferde? Sind denn keine Pferde eingefangen worden? Vielleicht kann man anhand der Sättel und dem Gepäck...«
    Der Mann schüttelte energisch den Kopf und zeigte auf einen verkohlten Bretterhaufen in der Nähe. »Der Stall ist auch abgebrannt. Sieben Pferdeleichen und keine Spuren im Boden, dass Tiere entkommen wären. Ich fürchte, dass man hier nicht mehr viel herausfinden kann. Seid Ihr von der Gilde? Untersucht Ihr den Fall?«
    »Ah, ja«, sagte Munuel. »Man hat uns mit der Aufklärung der Umstände betraut. Sagt, Meister - wir haben gehört, ein Mann hätte überlebt.«
    Der Mann winkte ab. »Dieser seltsame Bursche, was? Ja, man glaubt, er hätte das Feuer gelegt. Es weiß zwar keiner, warum, aber man hat ihn festgenommen und nach Tulanbaar in die Festung gebracht. Morgen oder übermorgen wird ihm der Prozess gemacht. Ich denke, er ist verrückt. Erzählt dauernd wirres Zeug von dunklen Horden und einem Zug von Schattenwesen. Ha, damit wird er nicht durchkommen.«
    Leandra mischte sich ein. »Was könnte er für einen Beweggrund gehabt haben, einen Gasthof niederzubrennen?«
    »Wer weiß das schon? Eifersucht? Geldgier? Rache? Die Leute haben die seltsamsten Gründe.«
    »Ja, aber irgendwas wird man ihm doch vorwerfen müssen!«, meinte Leandra. »Man kann ihn doch nicht einfach verurteilen, weil er zufällig das Feuer überlebt hat.«
    »Ihr wisst doch, wie das ist, junge Dame. Man braucht irgendwen, den man an den Galgen hängen kann. Danach baut man den Gasthof wieder auf, und in zehn Jahren ist das alles nur noch eine alte Geschichte, die niemand mehr hören will.«
    Leandra schwang sich aus dem Sattel und trat zu dem Mann hin. Er war ein stämmiger Kerl um die fünfzig mit flacher Stirn und tiefen Tränensäcken unter den Augen.
    »Verzeiht mir, Meister«, begann sie, »dass ich Euch von der Arbeit abhalte, aber wir müssen Genaueres über den Fall in Erfahrung bringen. Wir sind, äh, auf der Suche nach einem abtrünnigen Magier, der dies alles verursacht haben könnte. Ihr müsst uns alles erzählen, was ihr wisst.«
    Der Mann hob seine breiten Schultern. »Ich hab Euch schon alles erzählt, junge Dame. Was wollt Ihr denn noch wissen?«
    Munuel hatte sich ebenfalls aus dem Sattel geschwungen und trat nun neben Leandra. Er wusste nicht, warum sie plötzlich so neugierig geworden war, aber es gab auch keinen Grund, sie in ihrem Vorhaben zu unterbrechen.
    »Etwas über diesen Kerl. Wer ist er? Woher stammt er?«
    Der Mann zuckte die Schultern. Dann sah er sich um, fand die Person, die er suchte, und rief mit lauter Stimme nach einem jungen Mann, der mit zwei anderen damit beschäftigt war, verkohlte Balken auseinander zu stemmen und in die Schlucht zu werfen.
    »Joh, was is denn?«, meldete sich der Angesprochene und stapfte herbei. Man sah gleich, dass er seines Vaters Sohn war. Die Stirn genauso flach, die Schultern noch breiter und im Gang so graziös wie ein Mulloohbulle.
    »Du kennst doch diesen Victor, oder? Den Kerl, den man verhaftet hat.«
    »Den Victor? Joh. Warum?«
    »Nun, hier sind zwei Herrschaften von der Magiergilde, die den Fall untersuchen. Erzähl ihnen was über den Kerl.«
    »Über den Victor? Na, was soll man da schon sagen? 'n komischer Kauz. Kam vor 'n paar Jahrn hier in die Gegend. Is so was wie 'n Künstler, glaub ich. Schreibt Gedichte, macht Musik, malt Bilder... und geht den Leuten auf die Nerven.«
    »So?«
    Der Bauernbursche grinste. Ihm fehlten beide Schneidezähne. »Der erzählt dauernd so wirres Zeug. Über Fillosofie oder wie der das nennt. Will den Leuten weismachen, dass alles nur Einbildung is. Das ganze Leben, haha.«
    »Und was hat er im Wirtshaus gemacht?«
    »Och, er hat manchmal Lieder gesungen. Konnte er ganz gut. Und hat sein Tand verkauft - Bilder und sein Schreibkrams. Es gab tatsächlich manchmal 'n paar Verrückte, die ham's ihm abgekauft.«
    »Was

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