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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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einzigen Gäste, daher hatten sie das ganze Gasthaus und die Aufmerksamkeit der Wirtsfamilie für sich. Es gab frisch gebackenes Brot, Wild, Kompott und einen ganzen Laib des berühmten, grässlich stinkenden, aber höchst delikaten Tharuler Käses. Früh am nächsten Morgen setzten sie ihre Reise fort. Leandra schwitzte, obwohl sie fast nichts trug, und malte sich aus, wie es wäre, in Savalgor baden zu gehen. Sie diskutierte mit Munuel den ganzen Tag über Magie, und irgendwann fiel ihr ein, dass Remoch sie am Vorabend gar nicht geprüft hatte.
    Am Nachmittag deutete Munuel nach vorn, wo sich der weißgraue Himmel lichtete und die Strahlen eines Sonnenfensters eine weite Ebene mit Licht überfluteten. Dort fiel das Land deutlich ab, und weite Wälder waren zu erkennen. »Schau, Leandra«, sagte er. »Wir haben das Hochland endlich hinter uns! Dort beginnt die Tiefebene von Savalgor.«
    Die Mulloohs stapften unbeirrt weiter, und im Laufe des Nachmittags gelangten sie in die Tiefebene hinab. Im Flachland um Savalgor herrschte milderes Wetter, und eine ständige leichte Brise wehte von der See her. Die drückende Hitze ließ etwas nach, und unter dem Felsenhimmel zogen dicke, wattige Wolkenberge gemächlich dahin. Leandra konnte sich nun endlich etwas Züchtigeres anziehen, und sie streckte Zach herausfordernd die Zunge heraus. Zach grinste nur.
    Als sie am Abend des sechsten Reisetages die Tore von Savalgor erreichten, war die Erleichterung groß.
    Am Stadttor erklärte Munuel, sie seien eine Gruppe von Pilgern, die die heilige Basilika der Hauptstadt besuchen wollten. Sie konnten das Tor ungehindert passieren und ritten in die Stadt hinein.
    Bald erreichten sie die Stallungen von Meister Gallor, wo Zacharias die Mulloohs unterstellen wollte. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er der erhabenen Gesellschaft der Magier reichlich überdrüssig war und darauf brannte, seine Silbermünzen in einer einschlägigen Kaschemme unter die Leute oder besser, unter die Damen zu bringen. Er verabschiedete sich freundlich und war gleich darauf verschwunden. Die Magier wandten sich dem Stadtzentrum zu.

5 ♦ Savalgor
    S avalgor galt als eine der erstaunlichsten Städte des Kontinents von Akrania. Zweimal war Leandra schon hier gewesen, aber wieder wirkte diese Stadt so beeindruckend auf sie wie beim ersten Mal.
    Es hieß, Savalgor wäre zwischen drei Felsen erbaut. An dieser Stelle der Küste liegen zu beiden Seiten eines schlanken Felspfeilers zwei gewaltige Felsmonolithen. Fast sieben Meilen ragt der Pfeiler in die Höhe, wo er mit dem südlichsten Ausläufer des Großen Akranischen Sonnenfensters zusammenstößt. Infolge dessen liegt die Stadt immer im hellen Sonnenlicht.
    Der Pfeiler ragt weit ins Meer hinein, und draußen im Meer steht ein weiterer Pfeiler, der mit dem Savalgorer durch eine natürliche Felsenbrücke in großer Höhe verbunden ist. Die schmälste Seite des Savalgorer Pfeilers, die nach unten hin flach zuläuft, endet auf einer Insel mitten im Fluss Savau. An dieser Stelle liegt, hineingehauen in den Felsen des Pfeilers, die große Festung von Savalgor - Sitz des Hierokratischen Rates und Palast des Shabibs. Die übrige Stadt schmiegt sich unter der Festung in den Schutz der Monolithen, die rechts und links des Felspfeilers fast eine Meile in die Höhe ragen. Sie halten nach Osten und Westen hin mit ihren steilen Felswänden jeden Eindringling fern. Nach Süden, zum Meer hinaus, liegt der befestigte Hafen; im Norden der Stadt, wo die Savau in den Felsenkessel von Savalgor eintritt, verläuft zwischen den Enden der beiden Monolithen eine gewaltige Stadtmauer.
    Im Schutz dieser natürlichen Bollwerke war Savalgor so gut wie uneinnehmbar. Der Hafen war groß genug, um fast die gesamte Kriegsflotte Akranias aufzunehmen, sodass von dieser Seite her kaum eine Gefahr zu befürchten war. Die Monolithen begrenzten nach Osten und Westen hin die Stadt mit einer unüberwindlichen natürlichen Wehrmauer, und nach Norden hatten die Savalgorer ihre eigene Festungsanlage errichtet. Die Stadt Savalgor war seit ihrer Ernennung zur Hauptstadt von Akrania, und das war über tausend Jahre her, noch nie eingenommen worden. Und Kriege hatte es seither genug gegeben.
    Das Stadtbild indes war eigentümlich. Savalgor beherbergte über vierzigtausend Menschen - und diese Zahl war schon seit Jahrhunderten gleich. Mehr Leute passten einfach nicht herein. Leandra lief staunend durch die Straßen und Gassen und blickte an den hohen Häusern

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