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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Möglicherweise Männer, die wir aus der Gilde kennen, die mit Sicherheit unterwandert wurde. Ich fürchte, es sind hunderte.«
    »Aber wo sind sie jetzt? Die meisten in Hegmafor? Oder alle von ihnen in Unifar?«
    »Es war der Plan dieser Bruderschaft, uns mit Hegmafor ins Nichts zu locken!«, rief Munuel aus. »Stellt euch das nur vor! Die Herrscherfamilie ist ermordet worden! Alle Kräfte der Gilde konzentrieren sich auf Hegmafor - die Hauptstadt ist schutzlos zurückgelassen. Und sogar wir sind kaltgestellt. Womöglich wusste die Bruderschaft von dem Umstand, dass die Canimbra hier ist. Und nun sitzen wir hier fest und können nichts tun!«
    »Aber ... warum sendest du Jockum keine Botschaft, dass er nach Norden marschieren soll?«, fragte Leandra.
    Munuel stöhnte. »Das geht nicht, Kind«, rief er mit verzweifelter Stimme. »Ein jeder, der auch nur seinen kleinen Finger ans Trivocum legt, könnte eine Botschaft, die ich mit so viel Kraft absenden muss, dass sie in Savalgor ankommt, genau mithören. Also auch unsere Feinde. Sie könnten sich in aller Seelenruhe eine Falle ausdenken. Wir würden Jockum ins Verderben schicken. Er würde scheitern, lange bevor er auch nur die Gegend von Unifar erreicht hat!«
    »Das verstehe ich nicht. Dann müssten unsere Feinde schließlich längst wissen, dass er jetzt nach Hegmafor zieht! Schließlich hast du ihm ja schon eine Botschaft zum Aufbruch gesandt!«
    Munuel schüttelte den Kopf. »Nein. Für den Aufbruch war nur ein einziges Signal ausgemacht, nicht mehr als ein Symbol - das wir schon damals in Hegmafor verwendet haben. Einen Widerruf - nun, den gibt es leider nicht! Keiner hat an so etwas gedacht!« Munuel schüttelte niedergeschlagen den Kopf. »Letztlich hätte es nicht viel Sinn zu glauben, dass mehrere Dutzend Leute - vielleicht sind es ja sogar hunderte, die Jockum auftreiben konnte - in weniger als vier Wochen diesen riesigen gefährlichen Wald durchqueren könnten.«
    »Dann sollten wir mit den Drachen zurückfliegen«, warf Victor ein. »Richtung Savalgor. Um die ganze Sache abzublasen!«
    Munuel atmete ein, als hätte er seit drei Minuten keine Luft mehr geholt.
    »Ich fürchte, uns bleibt nichts anderes übrig. Aber ... da ist noch das Problem mit der ermordeten Shabibs-Familie. Wir wissen nicht, wie die Verhältnisse dort sind. Ach, es ist ein furchtbares Unglück. Ich weiß einfach nicht, was wir tun sollen.«
    »Und wenn wir doch einen Angriff wagen?«
    Munuel blickte auf. »Wir? Zu sechst? Mach keine Witze, Leandra!«
    »Wir haben die Drei Stygischen Artefakte!«
    »Drei? Nein, zwei haben wir. Und du weißt, wie ich dazu stehe.«
    »Aber Meakeiok sagte, dass vom Tempel von Yoor etwas sehr Gefährliches ausgeht! Dass die Drachen nach Süden fliehen und sich eine furchtbare Macht dort erhebt!«
    Munuel winkte ab. »Ja, ich weiß. Ich muss nachdenken. Bitte lasst mich eine Weile allein.«
    Die Gefährten wandten sich ab, ein jeder in eine andere Richtung. Jeder schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen.
    Leandra und Victor blieben beisammen. Sie setzten sich in eine abgeschiedene Ecke, und Leandra schmiegte sich an seine Seite. Er stieß einen wohligen Seufzer aus und legte den Arm über ihre Schulter.
    Für etliche Minuten saßen sie schweigend da. Hennor beschäftigte sich wieder mit der Canimbra, führte einzelne, leichte Schläge aus und studierte das Trivocum. Leandra und Victor beobachteten ihn.
    Dann sagte Victor: »Ich hätte jetzt mehr Angst aufzugeben, als ein Wagnis einzugehen. Wenn das zutrifft, was Meakeiok dir sagte, dann kommen wir ohnehin nicht mehr um einen Kampf herum. Es sei denn, ganz Akrania und die Westreiche ergeben sich kampflos der Bruderschaft. Hältst du das für möglich?«
    Leandra schüttelte den Kopf. »Nein, sicher nicht. Nicht ein ganzes Volk. Es würde viel Leid geben. Und viele, die sterben müssten.«
    Victor kniff die Lippen zusammen und schwieg.
    Hennor schlug leise und in sehr langsamem Tempo auf die Canimbra, und Leandra beobachtete das Trivocum.
    Nein, es ergab sich keine Veränderung. Sobald die Ränder einer abklingenden Sphäre der Stabilität auf eine neue trafen, kamen die Verwerfungen auf. Sie waren nur sehr klein, weil Hennor vorsichtig zu Werke ging, aber sie waren unübersehbar.
    »Er müsste fester schlagen«, murmelte Victor.
    »Was?«
    »Ja, ein wenig fester und mehr in der Mitte. Eine Trommel hat einen Ton. In ihr wird die Luft in Bewegung versetzt und bringt das zweite Fell zum Schwingen. Wenn man

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