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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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schlimmste Anspannung löste, denn er fragte unbedarft, was Hegmafor sei - doch nicht etwa diese alte Abtei im Rebenland?
    Vor Munuels Augen entstand das Bild der ausgedehnten Klosteranlage am Fuße der Vorberge des Ramakorums.
    Hegmafor im Rebenland, das war der Ort, an dem er, Jockum und Ötzli, und dazu noch rund drei Dutzend andere Magier und eine Streitmacht von über dreizehntausend Soldaten, vor mehr als dreißig Jahren gegen die Macht eines furchtbaren Dämons gekämpft hatten.
    Bruder Zerbus schien ebenfalls nichts über Hegmafor zu wissen, und selbst Remoch blickte Munuel an, als wüsste er viel zu wenig über diese Zeit und die furchtbare Abtei, die so schicksalhaft für die Magiergilde und das Cambrische Ordenshaus gewesen war.
    Ötzli nickte Jockum zu. »Ich glaube, bevor uns Munuel weiterhin mit seinen unfassbaren Mutmaßungen überschüttet, sollten wir erst einmal unseren Brüdern hier«, - und damit nickte er in Richtung von Bamtori, Remoch und Zerbus - »mitteilen, was damals geschah.«
    Jockum nickte bedächtig. Dann begann er zu erzählen.
    »Wie Bamtori schon sagte, ist Hegmafor jene große Abtei im Rebenland. Sie liegt im östlichen Teil von Nieder-Jochum, an den Hängen des südlichen Ramakorums.« Er machte eine Pause, schien Kraft und Worte zu sammeln. Dann blickte er auf und fuhr mit fester Stimme fort. »Dort im Rebenland gedieh wegen seiner vorzüglichen Südlage einstmals der beste Wein des ganzen akranischen Kontinents. Im Rebenland herrscht meist sonniges Wetter, und es besitzt einen guten, lehmigen und feuchten Boden. Aber von Mittelweg bis hin nach Todenburg gibt es im Umkreis von Hegmafor keine einzige größere Stadt, abgesehen von Soligor im Lande Kambrum. Soligor liegt nur sechzig Meilen südlich von Hegmafor, doch es gehört zu einem anderen Land und orientiert sich mit seinen Handelsverbindungen nach Süden zum Meer hin, wo Tronberg und Usmar liegen. Es unterhielt auch Kontakte zum fernen Wasserstein an der Westküste von Nieder-Jochum. Mit dem Rebenland jedoch gab es damals kaum Verbindung, zumal Todenburg und Wasserstein das Hoheitsrecht über die Ausfuhr der Rebenländer Weine beanspruchten. So kam es, dass die Entwicklung im Rebenland für viele Monate niemandem auffiel, zumal es im Winter begann und kein Weinhandel im Gange war. Das Rebenland war damals eine dicht besiedelte Gegend, in der zahllose Winzerfamilien lebten. Sie waren jedoch weit über das Land verstreut, lebten auf ungezählten kleinen Gütern und Höfen. Nur die große Abtei von Hegmafor lag wie eine Art Bollwerk mitten in dem abgelegenen Landstrich.
    Nur zu Zeiten der Weinernte hörte man etwas von dort.«
    Jockum blickte in die Runde. Alle lauschten gebannt seinen Worten, selbst Remoch und Ötlzi, die diese Geschichte bestens kannten.
    Der Hochmeister sah zu Boden. »Im Sommer«, fuhr er fort, »drangen erste Gerüchte bis nach Usmar, Wasserstein und Tronburg. Die Gilde in Savalgor wurde unterrichtet und wir sandten Leute aus, um die beunruhigenden Nachrichten zu überprüfen. Manche kehrten nicht zurück, andere berichteten davon, der ganze Landstrich wäre von einer unübersehbaren Düsternis überzogen und dass es eine Anzahl von höchst besorgniserregenden Vorkommnissen gab. Die Abtei war offenbar seit Monaten von der Außenwelt abgeriegelt.
    In der Umgebung waren dutzendweise Personen verschwunden. Reisende waren nie an ihren Zielen angelangt, Frauen wurden entführt, und Mütter weinten um Kinder, die tagsüber beim Spielen verschwanden und nie wieder auftauchten. Zunächst dachte niemand daran, nach den Gründen für all diese Unglücksfälle in der Abtei von Hegmafor zu suchen. Dann aber wurde immer deutlicher, dass dort etwas nicht stimmte.
    Niemandem, der an die Tore der befestigten Klosteranlage klopfte, wurde geantwortet, und schließlich machte man eine alarmierende Entdeckung. Die gesamte Klosteranlage verstrahlte eine Aura böser Magie, die in finsteren Nächten sogar in Form eines dumpfen, wenn auch sehr schwachen violetten Lichtscheins auszumachen war, der von dem riesigen Gebäudekomplex ausging. Die ersten Magier, die dorthin entsandt wurden, berichteten von einer überwältigenden Aura, die dort ihren Ursprung haben musste. Sie war nicht über weitere Strecken hin wahrzunehmen; befand sich jedoch ein Magier in Sichtweite der Abtei, dann wurde er von der Macht der Ausstrahlung beinahe überwältigt.
    Als nächstes versuchten unsere Magier, über das Trivocum Verbindung mit anderen Magiern

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