Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor
schneidend, als er Jockum antwortete. »Vergiss den Yhalmudt! Er ist fort! Und ich will ihn niemals wiederhaben! Ich glaube, du verstehst, was ich meine, Jockum! Du verstehst es sehr gut!«
Der Hochmeister, der eben noch sehr aufgebracht schien, atmete lange und mühevoll aus. Dann schien er tatsächlich Munuels Absage zu verstehen, die er trotz all seinen offensichtlichen Bedenken akzeptieren musste.
Noch lange starrte er ihn an. Er suchte in Munuels Zügen zu lesen, dass seine Weigerung vielleicht doch nicht so endgültig war. Aber er fand nichts als Ablehnung darin.
»Der Yhalmudt? Was ist das?«, fragte Remoch.
Munuel blickte zu Ötzli, der in diesem Raum derjenige zu sein schien, der eine solche Frage zu beantworten hatte. Er wunderte sich nicht, in Ötzlis Gesicht nichts als kalte Wut zu sehen. »Es ist besser, mein lieber Bruder«, sagte er mit schneidender Stimme zu Remoch, »wir vergessen dieses Thema und streichen es ein für allemal aus unserem Gedächtnis.«
Remoch blickte den Altmeister an. Offenbar braute sich hier ein heikles Thema zusammen. Er verzichtete darauf, weiter nachzuhaken.
Munuel bemühte sich, seine verkrampften Muskeln zu entspannen. Das Ganze war beileibe noch nicht aus der Welt - nein, es würde mit Sicherheit noch ein sehr unangenehmes Nachspiel geben.
Die Magierin Caori ergriff das Wort. »Zurückziehen können wir uns jetzt wohl kaum mehr«, erklärte sie und stand mühsam auf. »Wir tragen Verantwortung, und dabei können wir es nicht belassen. Wenn sich jemand im Palast unerlaubter Mittel bedient, um dort an die Macht zu kommen, dann dürfen wir das nicht dulden. Unser Kodex verpflichtet uns zum Handeln.«
»Hat jemand von euch ein Gerücht gehört?«, fragte Hochmeister Fujima. »Ich meine, ein Gerücht über irgendeinen fremden Magier? Oder von seltsamen Gestalten, die sich in Savalgor aufhalten?«
»Das ist es ja!«, stieß Jockum hervor, breitete die Arme aus und begann im Raum umherzuwandern. »Wir glauben noch immer, über alles in Sachen Magie unterrichtet zu sein. Das Einflussgebiet der Gilde und des Ordens ist groß. Wir haben Nachforschungen angestellt, so weit unsere Verbindungen reichen. Nichts. Niemand weiß etwas über unbekannte oder ominöse Personen. Wir können beinahe mit Sicherheit sagen, dass der Palast nicht in Kontakt mit bedeutenden Magiern steht.«
»Was ist mit Hegmafor?«, fragte Munuel.
Alle Gesichter fuhren herum.
Munuel verspürte einen starken Druck auf dem Brustkorb. Hegmafor - das war das Reizwort der Gilde schlechthin. Selbst nach all diesen Jahren waren die grausigen Erinnerungen an diese Zeit nicht ausgelöscht.
Nun stand er inmitten seiner Brüder und hatte den Stein losgetreten. Und dazu mit allem Grund, auch wenn seine Brüder nichts davon ahnten. Jockum hatte sich erhoben. »Hegmafor?«, fragte er und seine Stimme zitterte. »Um der Kräfte willen - was ist mit Hegmafor? Willst du etwa sagen ...«
Munuel blickte auf, er wagte kaum, Jockum in die Augen zu sehen. Er fühlte sich verantwortlich für alles, was mit Hegmafor zusammenhing, stärker noch, als Jockum es ahnen konnte. Er blickte zu Remoch und Caori, die schon zu vermuten schienen, was er jetzt offenbaren würde.
»Ich habe Informationen erlangt, die mich zu dem Schluss drängen ...«, er unterbrach sich und blickte hilfesuchend in die Runde. Aber er fand in den Blicken seiner Gefährten nur Unschlüssigkeit, Überraschung oder sogar blanke Furcht. »... dass die Sache mit Hegmafor noch nicht ausgestanden ist«, beendete er seinen Satz.
Ötzli trat mit erhobenen Händen auf ihn zu. »Das ist nicht dein Ernst! Hegmafor? Nach dieser langen Zeit? Das kann nicht sein!«
Munuel blickte zu ihm auf. »Ich habe nur einen Verdacht. Aber ich weiß keinen anderen Ort, an dem sich all diese schrecklichen Dinge zusammenziehen könnten. Wir haben die Katakomben unter dem Kloster nie ganz erforscht. Genauer gesagt, wir haben den größten Teil davon nur zugeschüttet und dann vergessen.«
Ötzli ließ sich auf eine Bank fallen. »Das musst du uns erklären«, sagte er.
Munuel nickte. »Es hängt mit einem Mitglied des Herrscherhauses zusammen. Ich fürchte, hinter all dem steckt Limlora.«
Nun fuhren mehrere Anwesende in die Höhe. Es waren Jockum, Ötzli und Meister Fujima. Remoch, Caori und der dunkelhäutige Bamtori blickten Munuel mit wissenden Blicken an. »Limlora?«, stieß Meister Fujima hervor.
Munuel nickte. »Ja. Limlora und Hegmafor.«
Bamtori war es, der die
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