Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
sodass niemals mehr als zwei von uns hinauskönnen.«
    Leandra trat zu den Hemdchen und befühlte sie mit den Fingern. »Das ist lächerlich!«, sagte sie wütend.
    »Genau. Wenn du in so einem Ding runtergehst, glotzen dich die Kerle dermaßen lüstern an, dass du dich glücklich schätzt, wenn du wieder hier oben bist.«
    Die beiden Schwestern kauerten noch immer an der Wand, aber nun stand auch Alina auf und trat zu ihnen. Es schien sich so etwas wie ein Funke des Widerstandes entzünden zu wollen.
    »Wir werden von hier verschwinden!«, sagte Leandra entschlossen. »Ich lasse mich nicht an irgendeinen widerlichen Finsterling verschachern!«
    »Ich bin dabei!«, sagte Hellami.
    »Aber wie?«, fragte Azrani. »Ich denke seit drei Wochen darüber nach, wie ich hier rauskommen könnte. Aber die Methode, wie sie uns hier festsetzen, ist...« -sie lachte bitter auf und hob die Arme - »... perfekt!«
    Leandra blickte in die Runde. »Hat jemand eine Idee?«
    Niemand meldete sich.
    Bruder Zerbus war von Munuels Bericht sichtlich fasziniert. »Und wie ist es euch gelungen«, fragte er, »den Dämonen letztlich zu besiegen?«
    Jockum und Ötzli blickten gleichzeitig zu Munuel. »Wir waren jung ... und stark ... und wir hatten mächtige Waffen.«
    Ötzli sah mit vorwurfsvollen Blicken zu Munuel. »Waffen von der Art, wie später Munuel...«
    Munuel winkte heftig ab. »Ja ... ich weiß. Du meinst den Yhalmudt.«
    »Den Yhalmudt?«, fragte Zerbus. »Das habt ihr schon einmal erwähnt. Was hat es damit auf sich?«
    »Der Yhalmudt ist eine mächtige magische Waffe. Eines der Stygischen Artefakte.«
    Obwohl Bruder Zerbus nicht zu wissen schien, was Stygische Artefakte waren, ließ er es dabei bewenden. Dieser Yhalmudt schien ein weiteres Reizwort in ihrer Runde darzustellen.
    Jockum wandte sich Munuel wieder zu. »Erkläre uns, wie du darauf kommst, dass Limlora etwas mit Hegmafor zu tun hat! Wie bist du überhaupt auf sie gestoßen?«
    Munuel schluckte. »Das möchte ich im Moment lieber nicht sagen. Ich bin auf Hinweise gestoßen, dass Limlora in irgendwelche dunklen Machenschaften verwickelt ist.«
    »Ist das alles?«, rief Ötzli aus. »Das kann doch nicht wahr sein! Limlora genießt einen tadellosen Ruf!«
    »Langsam, Otzli!« Jockum hob beschwichtigend die Arme. »Ich glaube nicht, dass das alles sein kann! Munuel wird noch mehr zu sagen haben.«
    Der Meister aus Angadoor nickte. »Ja, ich habe noch mehr. Nämlich ... nun, eine zuverlässige Beobachtung, dass Limlora einen Mord beging.«
    Augenblicklich erhob sich protestierendes Gemurmel unter den Anwesenden. Niemand schien sich vorstellen zu können, dass die liebliche Limlora in ein Verbrechen verwickelt sein sollte.
    Meister Fujima erhob sich. »Also ... ich kenne Limlora. Nicht gut, aber ich habe schon verschiedentlich mit ihr geredet. Sie ist... nun, wie soll ich sagen, eine sehr ruhige und zurückhaltende Frau! Ausgesprochen sympathisch sogar und sehr gepflegt! Unvorstellbar, sie könnte einen Mord begehen!«
    Jockum hob die Stimme. »Als Primas des Cambrischen Ordens, dem du angehörst, Munuel, befehle ich dir, uns mitzuteilen, woher du diese Information hast!«
    Munuel schluckte. Damit hätte er rechnen müssen. Aber wie könnte er Leandra verraten? Jockum würde ihr Vergehen nicht dulden - er durfte es gar nicht. Er senkte das Haupt. »Meister Jockum, ich bitte Euch in aller Form um die Zurücknahme dieses Befehls«, sagte er förmlich. »Ich müsste jemanden verraten, der mir sehr am Herzen liegt!«
    »Ich will hier nicht über das Wohl oder Wehe irgendeiner dritten Person richten!«, herrschte Jockum ihn an. »Ich will wissen, ob diese Information verlässlich ist! Also heraus mit der Sprache!«
    Munuel fühlte einen heißen Stich im Herzen. Jockum war verpflichtet, jegliche Vergehen gegen den Kodex zu ahnden. Und es war nun einmal eine Tatsache, dass sich kein Novize auf von der Gilde verbotenen Grund begeben durfte. Es gab in Akrania mehrere Orte, die einem solchen Verbot unterlagen, und welche das waren, lernten alle Magierschüler schon in den ersten Wochen ihrer Novizenschaft. Da gab es kein Wenn oder Aber. Munuel wusste nicht, als wie schwerwiegend Jockum ein solches Vergehen einstufen würde. Aber es konnte sogar damit enden, dass Leandra aus der Gilde verstoßen würde. Das würde ihr das Herz brechen. Das hatte sie nicht verdient. Immerhin konnte Munuel sicher sein, dass aus diesem Raum nichts hinausdringen würde. Würde bekannt werden, was Leandra im

Weitere Kostenlose Bücher