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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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finsteren Kerl verschachert werden wollte, musste sie irgendwas versuchen.
    Sie schlich wieder hoch und war froh, das lächerliche Huren-Hemdchen loswerden zu können. Sie musste idiotisch darin ausgesehen haben. Als sie sich hinlegen wollte, hörte sie leises Weinen von Alina. Das Mädchen hatte sich am Abend sehr zusammengenommen und ihre Verzweiflung niedergekämpft. Jetzt, da sie allein auf ihrem Strohsack lag, wirkte sie furchtbar einsam und verloren. Leandra legte sich zu ihr und nahm sie tröstend in die Arme. Dankbar drängte sich Alina an sie.
    Aber sie konnte noch für lange Zeit nicht schlafen.
    Sie musste an Cathryn denken, ihre Eltern und all ihre Freunde und Nachbarn, die jetzt daheim friedlich in ihren Betten schlummerten. Munuel war zwar nicht weit entfernt, aber trotzdem unerreichbar. Niemand von ihnen konnte auch nur ahnen, in welch verhängnisvolle Situation sie hineingeraten war.
    Sie überlegte lange Zeit, wie ihr Magie aus diesem Schlamassel heraushelfen konnte. Das Einzige, was sie vielleicht hätte bewerkstelligen können, wäre, ein Feuer zu entfachen. Aber sie hatte noch keine Idee, wie sie es nutzbringend einsetzen konnte. Die Intonationen, um Botschaften durchs Trivocum zu senden, waren erfahrenen Magiern vorbehalten. Ein erster Gedanke, was sie vielleicht tun könnte, um hier auszubrechen, war ihr gekommen, aber sie musste noch länger darüber nachdenken.
    Dass Hellami von dieser Bruderschaft erzählt hatte, beunruhigte sie. Leandra hätte wetten mögen, dass es mit der Bruderschaft zu tun hatte, die Limlora erwähnt hatte. Aber was hatte es mit dieser Bruderschaft auf sich?
    Eine Gruppe von Magiern, die verbotenerweise ihre Fähigkeiten in den Dienst der Politik gestellt hatten? Oder eine finstere Sekte von Meuchelmördern, die in Savalgor ihr Unwesen trieb? Und was hatte das alles mit ihnen zu tun? Warum wurden junge Frauen verschleppt, um dann an diese finsteren Männer ausgeliefert zu werden?
    Leandra schnaufte, die Ungewissheit über ihr Schicksal schnürte ihr die Brust zusammen. Immerhin tat ihr Alinas Wärme wohl. Das Mädchen war eingeschlafen, nachdem es aufgehört hatte zu weinen. Leandra war sehr froh darüber. Ihre grimmige Entschlossenheit, hier auszubrechen, wuchs. Jedes Mittel war dazu recht. Der Gedanke, die zarte Alina sollte in die Hände eines finsteren Magiers, Meuchelmörders oder sonstigen Gewaltverbrechers geraten, verursachte ihr Übelkeit. An sich selbst mochte sie gar nicht denken.
    Mit Hellami jedoch ließ sich gewiss etwas anfangen, und auch Azrani schien bereit, ein Wagnis einzugehen.
    Marina war schlecht einzuschätzen. Jasmin und Roya, die beiden Schwestern, würden sie wohl mitschleifen müssen, wenn sie sich nicht noch einen Ruck gaben. Leandra hatte sie bisher kaum genauer betrachten können.
    Auf Alina schließlich glaubte sie genügend einwirken zu können, um sie auf die Beine zu bringen, wenngleich das Mädchen auch sehr mitgenommen und verzweifelt wirkte. Am wichtigsten war, dass sie schnell handelten - noch bevor eine von ihnen abgeholt wurde. Sie wälzte ihren Plan im Kopf hin und her und schlief schließlich darüber ein.

8 ♦ Dunkle Vorzeichen
    D er nächste Tag begann so grausig, dass Leandra dachte, sie würde ihn nie in ihrem Leben vergessen können.
    Sie schliefen alle noch, als plötzlich die Tür mit einem lauten Krach aufflog und vier Männer hereinkamen. Alle Mädchen fuhren erschrocken in die Höhe, die beiden Schwestern begannen sofort zu weinen.
    Azrani schrie mit Heldenmut die Eindringlinge an, sie sollten wieder in die dreckigen Löcher zurück, aus denen sie hervorgekrochen waren. Als Quittung erhielt sie eine Ohrfeige, die sie durch das halbe Zimmer warf.
    Schluchzend blieb sie liegen.
    Es waren die beiden Männer, die sie aus den Quellen entführt hatten, sowie ein weiterer, groß und stark und böse aussehend - zweifellos Guldor. Als Leandra den letzten erblickte, setzte ihr Herzschlag für einen Augenblick aus.
    Er war groß und hager und trug eine lange dunkle Robe. Über seinen Kopf hatte er eine Kapuze gezogen.
    »Los, steht auf, ihr Schlampen!«, brüllte Guldor.
    Da niemand seiner Aufforderung folgte, traten die beiden Männer vor und zerrten sie eine nach der anderen in die Höhe. Wenig später standen sie an der Wand aufgereiht.
    »Welche willst du?«, fragte Guldor den dunklen Mann.
    »Ich bin nicht sicher«, raunte der. »Welches sind die beiden, die ihr gestern geholt habt?«
    Einer der Männer deutete auf Leandra

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