Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
wie primitiv, da sie einem Lebewesen einen bleibenden Schaden zufügen konnte. Munuel rechnete aber nicht damit, dass zu diesem Wagenzug auch nur ein einziges Wesen zählte, dem es etwas ausmachte, zwei Pferde zu geistigen Krüppeln zu machen.
    Vorsichtig erforschte er das Trivocum, fand es aber in relativer Ruhe. Er verzichtete auf eine hohe Stufe und setzte ein sehr präzises Aurikel dritter Iteration einer Erdmagie, welche die Eigenschaft besaß, Stabilität herbeizuführen und blockierte Wege durch den Fluss von Energien in ihren altgewohnten Bahnen wieder freizuräumen. Es dauerte einige Minuten. Währenddessen konnte er beobachten, wie die Augen der Tiere zum Leben erwachten und ihre Körper sich langsam wieder in der Art von Pferden zu bewegen begannen. Auch diese Iteration rief keine Reaktion in seiner Umgebung hervor.
    Er stieg vorsichtig auf den Kutschbock, nahm die Zügel und stieß einen leisen Schnalzer aus. Der Wagen ruckte an. Er konnte es kaum glauben, dass er nicht angegriffen wurde. Aber alles blieb ruhig.
    Unter höchster Anspannung lenkte er den Wagen zwischen den anderen heraus und hatte dabei das Glück, einen Weg zu finden, ohne dabei von einem anderen Wagen blockiert zu werden. Nach einigen Minuten hatte er es geschafft. Vor ihm lag ein freier Weg, der aus dem Tal hinausführte. Er ließ die Pferde laufen und drehte sich auf dem Kutschbock herum. Die Mädchen lagen da, Leandra rührte sich mühsam, die anderen beiden blieben bewegungslos. Er beobachtete messerscharf das Waldstück, aber nichts tat sich dort. Zehn Minuten später hatte er es geschafft. Der Wagen polterte weiter oben auf den Weg. Bushka stand ganz in der Nähe. Er löste ihre Schutzhülle ein wenig und ermunterte sie, dem Wagen zu folgen. Danach trieb er alle drei Pferde ein wenig an.
    Für weitere zehn Minuten hielt er sie in leichtem Trab, dann hatte er das Gefühl, ein beruhigendes Stück zwischen sich und den rätselhaften Wagenzug gebracht zu haben. Er fand abseits des Weges eine Wiese, die in kräftigem Sonnenlicht lag, und lenkte den Wagen dorthin. An einem Waldrand mit ein paar Felsen hielt er an.
    Heftig ausatmend stieß er seine Anspannung davon.
    Mit hängenden Schultern saß er eine Minute auf dem Kutschbock und musterte die Umgebung. Hier war die Welt geradezu himmlisch in Ordnung - im Gegensatz zu dem verfluchten Tal dort unten.
    Munuel raffte sich auf. Er war müde, aber er hatte noch einiges zu tun. Er kletterte nach hinten und sah nach seinen Patienten. Leandra schien zu schlafen, die anderen beiden befanden sich in einem Dämmerzustand irgendwo zwischen Schlaf und Besinnungslosigkeit. Er kniete sich zwischen sie und versuchte sich auf lange nicht mehr praktizierte Magien zu besinnen. Als Erstes brauchte er Wärme. Er packte jede von ihnen noch einmal in alle Decken und Mäntel ein, die zu finden waren. Leandra ächzte und wollte sich aufrappeln, aber er gestattete es nicht. Er beruhigte sie auf magischem Wege und versetzte sie in Müdigkeit. Das waren Heilzauber der elementarsten Art, und er stellte befriedigt fest, dass sie alle vorzüglich ihre Wirkung taten. Dann hüllte er jede Einzelne von ihnen in eine kleine Aura der Wärme, regte ihren Kreislauf an und ließ sie dann, wie sie waren.
    Zuletzt holte er das tote Mädchen vom Wagen. Er brachte sie ein Stück fort und legte sie vorsichtig auf den Waldboden. Er hüllte sie in Decken und ließ ihr Gesicht frei. Den Blutfaden in ihrem Mundwinkel wischte er weg, so gut er konnte. Er hatte keine Ahnung, in welcher Beziehung sie zu Leandra oder den anderen gestanden hatte, und er wollte ihr Schicksal von den drei Überlebenden vorerst fernhalten.
    Ächzend ließ er sich in der Nähe des Wagens nieder. Die Masse der Magien, die er heute gewirkt hatte, verschaffte ihm ein Gefühl, sein Gehirn wäre auf die Hälfte seiner ursprünglichen Größe zusammengeschrumpft -und trieb nun in dem großen, dunkel Hohlraum seines Kopfes ziellos umher. Trotzdem war er noch nicht ganz fertig. Ein kurzer Kontakt zum Trivocum sagte ihm, dass in unmittelbarer Nähe keine Gefahr drohte. Eine weitere Magie informierte ihn darüber, dass es den drei Mädchen einigermaßen zufrieden stellend ging. Er beschloss, sich ebenfalls ein wenig Ruhe zu gönnen. Nach kurzer Zeit döste er leicht ein. Ein kleiner Teil seines Bewusstseins blieb jedoch in Kontakt mit dem Trivocum.
    Es war später Nachmittag, als er wieder erwachte.
    Er blickte zum Sonnenfenster hinauf, das seinen blendenden Glanz

Weitere Kostenlose Bücher