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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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einen
schmatzenden Kuss auf die Wange. Lambert ächzte. »Danke«,
sagte sie. »Durch dich konnte ich aus dem Gefängnis fliehen!«
Er nickte grinsend und biss ein Stück Brot ab. »Bedank dich
aber lieber bei Alina. Sie bat mich, dir gefällig zu sein.« Er stieß
ein Lachen aus. »Dass du durch diese Röhre abhauen würdest,
ahnte ich nicht. Der Wachkommandant hat mir ganz schön die
Hammelbeine langgezogen!« Sie gab ihm noch einen dankbaren
Kuss. »Vorsicht!«, warnte Jacko sie lautstark. »Der Bursche ist
ein Frauenheld, schlimmer noch als unser Freund Victor. Er hat
allen Ernstes gestanden, dass er sich in unsere Shaba vergafft
hat, obwohl er sie nur ein- oder zweimal gesehen hat!«
Großes Gelächter erhob sich am Tisch. Lambert quittierte es mit
einem vergnügten Grinsen. »Kann mir das jemand verdenken?«,
rief er in die Runde.
Fröhlich zustimmende Rufe waren die Antwort.
Leandra registrierte erleichtert, dass Alina nach wie vor hohes
Ansehen genoss. Sie blickte sich um.
»Wo ist sie?«, fragte sie und musterte die Reihen der Leute.
»Ist sie nicht hier bei euch?«
Jacko hörte auf zu kauen, richtete sich auf und sah sie ernst an.
»Leider nicht, Leandra. Sie ist ihm Palast. Zusammen mit Meister
Fujima. Das Letzte, was wir in Erfahrung bringen konnten, ist,
dass sie sich mit einem Teil der Palastgarde in den oberen Stockwerken verschanzt hat.«
Leandra fühlte einen Knoten im Magen. »Sie ist noch im Palast?
Bei den Kräften – ihr darf nichts geschehen! Ohne sie ist alles
verloren!«
»Ihre Männer stehen zu ihr«, entgegnete Jacko.
»Dessen sind wir sicher. Wir bekommen noch immer Nachrichten aus dem Palast, wenn auch nur über Umwege. Doch sie hat
mindestens hundertfünfzig Mann bei sich.«
»Aber… was tut ihr dann hier? Warum versucht ihr nicht, sie zu
befreien?«
Jacko verstand ihre Sorge. »Wir haben alles versucht, aber…
nun, es ist der Palast, Leandra! Wie sollen wir ihn angreifen? Weitere hundertfünfzig Mann der Garde unterstehen immer noch dem
Rat und…«
»Hundertfünfzig Mann nur?«, fragte Leandra. »Aber… so viele
bringt ihr doch leicht auf die Beine!
Und wenn Alina ebenfalls hundertfünfzig hat, warum versucht
sie dann nicht durchzubrechen?«
Jacko schüttelte den Kopf. »Es sind mächtige Magier im Palast,
auf Seiten des Rates. Natürlich Magier der Bruderschaft. Aber
außer Meister Fujima ist, soweit wir wissen, kein weiterer Magier
bei Alina. Er ist zwar eine kleine Armee für sich, aber er kann
nicht überall zugleich sein.«
»Magier im Palast?«, fragte Victor. »Laut Gesetz ist das gar
nicht erlaubt.«
Jacko stieß ein spöttisches Lachen aus. »Im letzten Jahr hat
sich viel geändert – und ganz besonders in den letzten beiden
Wochen. Seit Tagen ist hier in Savalgor die Hölle los. Überall gibt
es Kämpfe und Scharmützel. Zuerst wussten wir nicht, wer dahintersteckt. Nun aber haben wir gehört, dass die Bruderschaft ein
neues Oberhaupt haben soll.«
Leandra stieß ein Ächzen aus. »Ein neues Oberhaupt? Schon
wieder?«
Jacko nickte ernst. »Woher sollen sonst plötzlich all diese Magier kommen? Auch im Rat hat die Bruderschaft inzwischen das
Übergewicht. Wir wissen, dass Primas Fellmar tot ist. Es hieß, er
wäre an einer Herzschwäche gestorben. Aber viele im Palast
glauben, dass er von den Schergen der Bruderschaft ermordet
wurde. Damit haben sie im Rat momentan das Übergewicht, und
das genügt, um Alina weiterhin den Zugang zum Thron zu verwehren.«
»Und um uns zum Tode zu verurteilen«, fügte Hellami hinzu.
Leandra stieß einen Fluch aus. »Verdammt!«, rief sie. »Dieses
Pack macht vor nichts Halt!«
Jacko nickte. »Ja, eine Schande. Aber das ist nicht das
Schlimmste. Sogar die Bevölkerung ist gespalten. Das ist auch
der Grund für die Unruhen in der Stadt. Die einfachen Leute wollen unbedingt eine neue Shaba. Sie hoffen, dass die Zeiten für sie
wieder besser werden. Die Bürgerlichen und die Reichen hingegen
setzen auf den Rat. Und das tun auch Teile der Landbevölkerung.
Sie sehen nicht, was hier in Savalgor vor sich geht. Die Bruderschaft tritt draußen im Land noch immer als Duuma auf und
macht die Leute glauben, der Rat wäre ein Garant für Ruhe und
Ordnung.« Er nickte bitter. »Wir haben sie unterschätzt, diese
Bruderschaft – sehr sogar. Sie drehen schon seit langer Zeit an
den Schrauben der Macht.«
»Es wird Zeit, dass wir diese Pest davonjagen!«, rief jemand.
Aber es folgte nur Schweigen auf diesen Ausruf. Der hilflose

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