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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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nicht.
    Außerdem darf er sich im Ordenshaus nicht von Victor erwischen lassen – die beiden kennen sich.
    Martiel wurde einst von Chast gefoltert. Zwar war es nicht weiter schlimm, aber Chast jagte ihm wohl einen gehörigen Schrecken ein. Victor war an dieser Sache schuld.« Rasnor schüttelte energisch den Kopf.
    »Einen anderen haben wir dort leider nicht, Hoher Meister.«
    Wieder blieb Rasnor stehen, diesmal unmittelbar vor Marius. Er grinste ihn diebisch an. »Doch, haben wir. Dich!«
    Marius erstarrte. »M-mich?«
    »Ganz recht. Dich. Du bist doch ohnehin ganz versessen auf diese Weiber! Glaubst du, ich habe das nicht gemerkt?« Er vollführte eine ausholende Geste. »Na bitte, da hast du, was du wolltest.
    Schöne Mädchen, die auf Drachen herumfliegen…«
    »Aber… Hoher Meister! Wie soll ich denn…?«
    Rasnor wischte seine Frage mit einer heftigen Handbewegung beiseite. »Benutze diesen Martiel, um ins Ordenshaus zu gelangen. Du kennst dich doch mit dieser Elementarmagie der Cambrier aus, nicht wahr? Soll er dich als alten Freund vorstellen… oder noch besser, als seinen Bruder!« Rasnor dachte kurz nach.
    »Ja, das ist gut! Als seinen Bruder, der gerade von seiner Zeit der Wanderschaft zurück ist. Das müssen die Adepten der Cambrier doch tun, nicht wahr?«
    Marius nickte betroffen. »Ja, Hoher Meister. Ein Jahr lang…«
    »Na, das passt doch prachtvoll! Der Cambrische Orden dürfte derzeit Hände ringend nach Nachwuchs suchen. Besonders, da Martiel sie verlassen wird.«
    »Er… wird sie verlassen?«
    »Genau. Er wird unser Verbindungsmann in Savalgor sein. Ich will ihn da weg haben, aus dem Ordenshaus. Das ist mir zu gefährlich.«
    »Aber… er wird nicht einverstanden sein, Hoher Meister. Er fühlt sich dort sicher.«
    Rasnor dachte eine Weile nach. Dann marschierte er zu seinem Schreibtisch, zog ein frisches Blatt Papier von einem kleinen Stapel und befeuchtete seinen Kohlegriffel mit der Zunge. Er schrieb etwas, stand dann auf und hielt Marius den Zettel hin. Als Marius ihn überflog, setzte sein Herzschlag für einen Moment aus. »Eintausend Folint, Hoher Meister?«
    »Ja. Geh zu Magister Armäus und lass dir das Geld geben. Dann suche Martiel auf, gib ihm die Hälfte und sag ihm, was er zu tun hat. Wenn er spurt, darf er das Geld behalten und kriegt die andere Hälfte noch dazu, sobald wir dahinter gekommen sind, wo dieses Malangoor liegt.«
    »Und… wenn er sich weigert?«
    Rasnor grinste. »In dem Fall darfst du dir etwas Hübsches für ihn ausdenken. Ich meine, eine Drohung. Dass wir ihn vierteilen werden oder so. Ich bin sicher, dir fällt etwas Nettes ein.« Marius’ Herz wummerte so laut, dass er schon fürchtete, Rasnor könne es hören. Eintausend Folint!
    Und das ganze Geld würde ihm gehören! Denn er hatte ganz etwas anderes im Sinn, als Martiel mit Geld zu ködern. Nein… Er hatte Rasnor angelogen: Nicht durch Zufall hatte er Martiel wiedergetroffen und auch nicht irgendwo, sondern in Mias Haus, in ihren Armen, nachdem er, Marius, sich auf die Suche nach ihr gemacht hatte. Sie waren jetzt sogar ein Liebespaar, diese beiden dreckigen Verräter! Marius trug sich seit dem Tag, da er dies entdeckt hatte, mit den übelsten Rachegedanken, und zwar an beiden. Ihm hatte nur noch eine hübsche Gelegenheit gefehlt, seine Rache in die Tat umzusetzen. Nun konnte er es mit dem Segen des Hohen Meisters tun, dabei eine Menge Geld kassieren und sich auch noch Lorbeeren verdienen, indem er herausfand, wo dieses Malangoor lag. Und er würde zwei der Schwestern kennen lernen!
    Aufgeregt verabschiedete er sich und versprach, sich auf der Stelle um diese Sache zu kümmern. Kurz darauf klappte die Tür hinter ihm zu. Als Marius gegangen war, wandte sich Rasnor eilig um und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. Dort lagen Bücher, neue Bücher, und er konnte es gar nicht erwarten weiterzulesen. Das Ausspionieren der Schwestern des Windes war nur die eine Hälfte dessen, was jetzt als höchste Dringlichkeit auf seinem Plan stand. Der andere Punkt war, dass er sich auf dem Gebiet der Rohen Magie weiter voranbringen wollte, möglichst noch bevor Ötzli zurückkehrte. Septos hatte ihm erneut vier Brüder aus Hegmafor geschickt und dazu eine höchst interessante Information. Demnach gab es in Hegmafor noch immer einen der Wächter der Tiefe. Rasnor hatte nicht gewusst, dass heute noch einer von ihnen lebte. Die Wächter waren es gewesen, die über lange, dunkle Jahrhunderte hinweg die finstersten

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