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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Geheimnisse der Bruderschaft bewahrt hatten – in Zeiten, da die Mitgliederzahl der Brüder auf nahezu Null gesunken war. Es hieß, sie wären vom Geist Sardins berührt.
    Der Wächter von Hegmafor, sollte er denn tatsächlich existieren, musste ein unglaublicher Hort alten Wissens und alter Geheimnisse sein. Die abgrundtiefen Keller, in denen die Brüder Chasts Leiche versteckt hatten, waren nicht erst frisch ausgehoben worden – nein, das hätte er gemerkt. Im Gegenteil, sie mussten Jahrhunderte alt sein, Jahrtausende vielleicht. Und ganz gewiss gab es dort unten noch andere Bereiche, uralte Keller und vergessene Verliese, in denen die wirklich alten Geheimnisse der Bruderschaft aufbewahrt wurden. Vielleicht fanden sich sogar Spuren zu jenem sagenhaften Gongh – dem Refugium der Dunklen Meister aus alter Zeit. Ein Schauer lief über seinen Nacken, als er daran dachte. Abrupt erhob er sich und klappte das alte Buch zu.
    Ja!, sagte er sich. Ich breche sofort auf! Ich muss den Wächter sehen!
    ***
    Victor war mit Marie auf dem Arm so schnell den Felspfad zum Windhaus hinaufgeeilt, dass ihm die Luft zum Reden fehlte, als er oben ankam. Er keuchte heftig und brachte kein Wort hervor.
    Marko wartete, bis auch Alina eintraf. »Hellami und Cathryn«, sagte er aufgeregt, »sind aus Savalgor gekommen, mit dem Stygischen Portal. Schnell, mir nach!«
    Er wandte sich um und lief auf den Treppenniedergang zu, der zwischen dem Haupt- und dem Nebengebäude an der rückwärtigen Felswand lag. Von Victor und Alina gefolgt, polterte er die hölzernen Stufen hinab.
    »Was… was ist denn los?«, ächzte Victor. »Frag sie selbst!«, rief Marko über die Schulter hinweg und hastete weiter. Der Weg führte über den hängenden Brettersteg unterhalb des großen Windhaus-Balkons, dann an zwei Lagerräumen vorbei, die wie Kästen von der Plattform herabhingen, bis zum >Weinkeller<.
    Dort stieß der Brettersteg auf einen letzten Raum an der Felswand, der den Zugang zum Drachenbau verbarg.
    Als Marko die Tür aufriss und hineineilte, konnte Victor fast nicht mehr. Er wartete auf Alina, schöpfte dabei so viel Atem, wie er nur konnte, und setzte sich wieder in Bewegung. Es ging quer durch den Raum, durch die bereits geöffnete Geheimtür in der Rückwand und schließlich durch einen kurzen, abschüssigen Gang in den Drachenbau hinab. Dort angekommen, kam ihnen Marko bereits wieder entgegen und führte sie geradeaus weiter. Sie erreichten einen Höhlenraum, der mit Bänken und Tischen ausgestattet war; hier wurde normalerweise gegessen.
    Als sie eintraten, wandten sich alle Blicke ihnen zu. Munuel und Quendras waren da, Roya, Izeban, Yo und nun auch Victor, Alina und Marko. In der Mitte saßen Hellami und Cathryn; sie hatten offenbar gerade etwas erzählt.
    »Alina!«, rief Hellami aus und erhob sich. Alina ging ihr entgegen und tauschte mit ihr den üblichen Begrüßungskuss. Kurzatmig fragte sie: »Stimmt das? Ihr habt Nachricht von Leandra?«
    Hellami schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich eine Nachricht, aber…« Sie wandte sich um und sah zu Cathryn.
    Schon im ersten Augenblick hatte Victor Hellami angesehen, dass sich irgendetwas an ihr verändert hatte. Oder besser: in ihr.
    Der ständig verzagte Blick, der in den letzten Monaten schon fast zu ihrem Erkennungszeichen geworden war, war gewichen. Als sie Cathryn ansah, glaubte er sogar, dass ihre Augen für einen Augenblick aufgeleuchtet hatten. Etwas verband die beiden, das sah er sofort. Dass es ein gutes Geheimnis war, konnte Victor leicht erkennen, als sich Hellami neben das Mädchen setzte und ihr beschützend den Arm um die Schultern legte. Cathryn blickte mit einem Lächeln zu ihr auf. Hinter den beiden, auf einem Tisch, lag ein Schwert.
    »Los, Trinchen«, sagte Hellami, »erzähl deiner Shaba, was passiert ist.« Sie hob den Blick zu Victor. »Und deinem Shabib!«
    Dass Hellami wieder ehrlichen Herzens lächeln konnte, erleichterte Victor sehr. Und es verriet zugleich, dass bezüglich Leandra keine schlechte Nachricht drohte. Er setzte sich auf eine Bank gegenüber Cathryn. Alina ließ sich neben ihm nieder und nahm ihm Marie ab. Erwartungsvoll blickten sie Cathryn an.
    »Ich… habe von Leandra geträumt«, erklärte die Kleine.
    Victor und Alina tauschten verwunderte Blicke. »Geträumt?«, fragte er vorsichtig. »Aber…«
    »Sie ist nicht tot.« Cathryns Miene drückte große Entschlossenheit aus. »Jemand hat sich um sie gekümmert. Ein Freund.«
    Er wusste nicht, was er

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