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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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kontrolliert, nicht wahr?«, fragte der Papst. »Ich kann es spüren.«
    Rowling schluckte. Er hatte vorgehabt, die Sache mit lässiger Eleganz durchzuziehen, ohne jemandem wehzutun, aber dieser Ajhan war ihm überlegen. Das war das Erste, was sich im Moment feststellen ließ.
    Ihm blieb nichts übrig, als zu handeln – wie ein kleiner Ganove.
    Völlig ohne Stil und Kultiviertheit – wie es einem Papst zukäme.
    Doch woher hätte er ahnen sollen, dass er solch einem Mann gegenüberstehen würde?
    Er nahm die Hände herunter, zog seinen kleinen Laserblaster aus der Tasche und richtete ihn auf den Pontifex Maximus. Eine Tat, wegen der allein er bereits den Tod verdient hätte. »Sie haben Recht, Exzellenz. Mein Freund Wes zielt auf Ihren… Bruder hier, und die Waffe Ihres Bruders ist entladen. Wir haben die Oberhand.«
    Der Papst seufzte. »Mein Fehler. Ich werde langsam alt. Was hast du vor, mein Sohn?«
    Nervös musterte Rowling den Ajhan. Er mochte um die vierzig Jahre alt sein und stand in der Blüte seiner Jugend, denn Ajhan wurden etwas älter als Menschen – durchschnittlich etwa einhundertzehn.
    Dass dieser Ajhan von sich behauptete, langsam alt zu werden, erschien ihm reichlich wiedersinnig.
    »Nichts, Exzellenz. Ich muss meine Leute befreien, sie erwarten es von mir. Und danach brauche ich diesen Skyglider.« Er wagte einen Schritt die Rampe hinauf, auf den Riesen zu. »Bitte legen Sie Ihr Schwert auf den Boden und treten Sie zurück. Ich werde Ihnen nichts tun – sofern Sie mich nicht dazu zwingen.«
    Der Papst gehorchte. Er legte sein Schwert seitlich auf den metallenen Boden und wich zurück. Seine Bewegungen waren geschmeidig und elegant; Rowling wusste, dass er höllisch würde aufpassen müssen. Dieser Mann konnte zu plötzlicher Aktion explodieren, schneller als er in der Lage wäre, den Abzug zu drücken. Aber das wollte er unter allen Umständen vermeiden. Wenn er den Papst höflich behandelte und ihn zuletzt unversehrt und mit einem freundlichen Wort auf den Lippen entließ, hatte er vielleicht eine Chance, in den nächsten Wochen, sofern er entkommen konnte, lediglich von 300 Ordensrittern gejagt zu werden.
    Verletzte er den Papst oder tötete ihn gar, würde er es mit allen 1000 zu tun bekommen, dazu noch mit der gesamten Heiligen Inquisition, dem Heiligen Konzil und einem Dutzend Schwerer Flottenverbände der Drakken.
    »Ich muss Sie bitten, Heiliger Vater, sich auf den Boden zu setzen«, sagte Rowling, während er langsam die Rampe heraufging.
    Er konzentrierte sich mit aller Macht. »Auf den Boden?«, brummte der Papst. »Ja, bitte. Ich bin mir Ihrer Kraft und Schnelligkeit bewusst. Bitte bringe Sie mich nicht in die Verlegenheit, schießen zu müssen. Ich weiß, dass meine einzige Chance darin besteht, so schnell ich kann den Abzug zu betätigen.« Der Papst versteifte sich. »Du würdest wirklich auf mich schießen, mein Sohn?«
    »Es ist das Letzte, was ich mir wünsche, Heiliger Vater, aber ich kann nicht anders. Ich bin ein gesuchter… äh… Gesetzloser, und…«
    »Ich weiß. Du bist Rascal Rowling, nicht wahr?« Er ließ sich im Schneidersitz auf dem kleinen Stück freien Bodens nieder, den die Verladebucht bot. Als er sich die letzten Zentimeter fallen ließ und mit dem Hintern aufkam, erbebte der Skyglider leicht.
    »Sie kennen meinen Namen?«, fragte Rowling überrascht. Vorsichtig trat er in das kleine Frachtdeck, jede einzelne Sekunde voll auf den Pontifex konzentriert. Bauer kam nun auch herauf, und der Papst nickte in seine Richtung. »Bruder Giacomo hier mag ein erbärmlicher Krieger sein – was den Kampf mit Schusswaffen und die Verstellung angeht. In Sachen Ermittlung hingegen leistet er Erstaunliches.« Er sah Rowling wieder an. »Ja, mein Sohn, wir haben dich gesucht. Und gefunden, wie du siehst.«
    Rowling lächelte schief. »Wes!«, rief er nach draußen, wo der Regen noch immer kräftig niederging. »Du kannst kommen – aber vorsichtig, hörst du?«
    Kurz darauf kam sein Freund langsam und mit erhobener Waffe die Rampe herauf. Interessiert beobachtete Rowling ihn aus den Augenwinkeln. Selbst Wes, ein Ausbund an Gelassenheit, war von dem riesigen Ajhan beeindruckt. Aber er kannte ihn ja bereits.
    »Kannst du die Tigermoth von hier aus rufen?«, fragte Rowling.
    »Krieg ich schon hin. Wohin fliegen wir? Zu den Halfmoons?«
    »Ja, zu den Halfmoons. Sieh aber erst mal nach den anderen und schick mir einen her.« Wes brummte etwas und verschwand.
    »Sie haben einen

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