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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Gespräch vertieft. Sie umrundeten ein Hausereck und fanden sich auf dem Platz der Cambrischen Basilika wieder. Vor ihnen ragte der gewaltige, uralte Bau mit seinem Turm der Stürme auf, dem höchsten, von Menschenhand erschaffenen Bauwerk in ganz Akrania. Jockum marschierte geradenwegs auf das große Hauptportal des gewaltigen Kirchenbaus zu.
    »Ihr wollt in die Basilika, Hochmeister?«, fragte Azrani von hinten.
    »Die Basilika?«, echote Munuel von rechts. »Ja, meine Freunde«, antwortete Jockum mit Bestimmtheit. »Folgt mir einfach!«
    Marina reichte Munuel helfend die Hand, als sie die flachen und weiten Portalstufen hinaufschritten. In dem großen, zweiflügligen Portaltor gab es ganz rechts eine kleine Einlasstür, die offen stand. Jockum marschierte zielstrebig auf sie zu und verschwand im Innern der Basilika. Marina, Munuel und Azrani folgten ihm nach kurzem Zögern. Kurz darauf standen sie in einem gewaltigen, hohen Saal, in dem riesenhafte Säulen in der Art von Stützpfeilern in die Höhe strebten. Eine riesige, runde Kuppel wölbte sich über der Haupthalle. Dort oben befanden sich Malereien und Fresken in großer Zahl – sie stellten legendäre Ereignisse in der Geschichte des Landes Akrania dar. Direkt unterhalb der Kuppel befand sich ein flaches Stufenpodest, auf dem in einer großen verzierten Schale aus Gusseisen das Ewige Feuer brannte. Es war ein magisches Feuer, welches die Kräfte des Diesseits und des Stygiums darstellen sollte, die sich auf ewig am Trivocum rieben.
    Jockum blieb vor dem Podest stehen und wies in die Weite der Basilika. »Wisst ihr, wie alt die Cambrische Basilika ist?«
    Die Mädchen schüttelten die Köpfe, Munuel schwieg. »Nein, diesmal sind es keine zweitausend Jahre, sondern nur vierhundert! Doch Savalgor ist viel, viel älter – annähernd dreitausend Jahre. Und beinahe ebenso alt ist der Cambrische Orden.« Er drehte sich zu ihnen um und verschränkte die Arme vor der Brust. »Da fragt man sich doch, was hier wohl die ganze Zeit über war, als die Basilika noch nicht existierte, oder? Ich meine, hier, an diesem Ort? In Savalgor war der Platz schon immer begrenzt, und ganz sicher hat man diese Stelle nicht zweieinhalb Jahrtausende frei gehalten, weil man vielleicht irgendwann einmal hier eine Basilika erbauen würde.«
    Die Mädchen sahen sich ratlos an, auch Munuel zuckte mit den Schultern.
    »Ich will es euch sagen. Der Orden war früher viel größer, und hier, an dieser Stelle, befand sich bis vor vierhundert Jahren unser Ordenshaus. Dort hingegen, wo wir heute residieren, war nur das Ordensarchiv.« Er legte eine kurze Pause ein und nickte ihnen zu. »Ich spreche allerdings vom Orden, wie euch vielleicht aufgefallen ist; vielleicht hätte ich besser Gilde sagen sollen. Damals nämlich waren in der Gilde der Magier die fünf großen Orden der Höhlenwelt vereint: die Cambrier, die Phygrier, die Usmarer, der Azurier-Orden und die Urgewaltigen. Doch dann kam es zur Spaltung, und vier der Orden gingen fort. Die Phygrier nach Tharul, die Usmarer zurück in ihre Heimatstadt nach Usmar und die beiden anderen nach Veldoor und Chjant. Savalgor wurde zum Hauptsitz der Cambrier. Obwohl der Cambrische Orden damals noch immer der größte von allen war, verfügte er längst nicht mehr über die frühere Zahl an Mitgliedern.«
    »Eine kleine Geschichtsstunde, Jockum?«, fragte Munuel.
    »Hör nur erst zu!«, erwiderte der Primas unbeirrt. »Der damalige Shabib wollte nach dieser Spaltung ein Zeichen setzen. Er bat damals die zahlenmäßig sehr geschrumpften Cambrier darum, in die Gebäude des Ordensarchivs umzuziehen, und wollte ihnen dafür eine großartige Basilika erbauen lassen. Genau hier.« Er hob die Hände und blickte in die Höhe. »So geschah es dann auch. Das alte Ordenshaus, das hier stand, wurde abgerissen und die Basilika erbaut. Als sie nach etwa dreißig Jahren Bauzeit fertig war, wurde nachträglich der wesentliche Teil des Ordensarchivs in den Turm der Stürme verlagert, wo er sich heute noch befindet.«
    »Ah!«, sagte Marina verstehend.
    »Jetzt wird mir klar, warum in den Kellern des heutigen Ordenshauses so viele uralte Dokumente lagern!«, meinte Azrani.
    »Ja, richtig«, nickte Jockum. »Die wirklich alten Dokumente sind bei uns, weil es das viel ältere Archiv ist. Die meisten der neueren sind mit dem Umzug des Archivs vor vierhundert Jahren in den Turm der Stürme gewandert.«
    »Worauf willst du hinaus?«, fragte Munuel ungeduldig. »Denkst du, wir

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