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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ebenso verblüfften Alina. Doch Leandra war bereits dabei, ihre Bluse aufzuknöpfen, und als Azrani und Marina ihrem Beispiel folgten, nickte Roya Hellami und Alina noch einmal aufmunternd zu. Dann löste sie selbst ihren Hosengürtel. Alina zögerte noch kurz, dann zuckte sie unschlüssig mit den Schultern und tat es ihr nach. Zuletzt gab auch Hellami ihren Widerstand auf und entledigte sich seufzend und ohne aufzublicken ihrer Kleider.
    Alle sechs standen sie nackt im Kreis. Und tatsächlich gab es an keiner von ihnen etwas, was nicht alle anderen ebenfalls besaßen.
    Hellami und Alina standen wie erstarrt.
    Mit großen, erstaunten Augen und geöffnetem Mund musterte Hellami ihre fünf Freundinnen, während Alina unwillkürlich zu Marina getreten war, der einzigen unter ihnen, die ebenso groß war wie sie.
    Verblüfft starrte sie auf Marinas Brüste, wo gelbe und rote Flammen züngelten, die aus dem Rachen eines kleinen, wütenden Drachengesichts oberhalb ihrer linken Brust stoben. Sie stieß ein leises Keuchen aus und wandte sich den anderen zu. Jede von ihnen trug eine unendlich kunstvolle, blasse Tätowierung auf dem Oberkörper. Bei Marina und Hellami bedeckte sie das linke Drittel des Oberkörpers, bei allen anderen das rechte. Es waren Bilder und Ornamente von Drachen, die vom Halsansatz über die Schultern, die Brüste und den Bauch hinab liefen zum Schoß liefen, wo sie in feinen und aufregenden Ausschmückungen zwischen den Beinen verschwanden.
    Royas Herz pochte heftig. Sie konnte sich noch gut erinnern – damals, an den Tag im Badezimmer der Shaba, wo sie zusammen mit Azrani, Marina und Leandra vor dem Spiegel gestanden und sich verzweifelt gewünscht hatte, auch so etwas wie ihre drei Freundinnen zu besitzen. Vor etwas mehr als vier Monaten hatte sich kein einziges Fleckchen dieser Drachenornamente auf ihrer Haut gezeigt. Bei Leandra hingegen hatten sich damals erste Ornamente entwickelt, während sie bei Azrani und Marina bereits voll ausgebildet waren. Nun hatte Roya es auch.
    Der Reihe nach sah sie alle anderen an. Auch Alina trug die Tätowierungen, und Hellami natürlich ebenfalls.
    »Was… was ist das?«, keuchte Hellami. »Ich dachte die ganze Zeit, ich wäre…«
    »… die Einzige?«, fragte Alina. Kopfschüttelnd blickte sie Hellami an und musterte sie von oben bis unten. »Bis… bis eben dachte ich das auch von mir.«
    Roya betrachtete mit Herzklopfen Alinas Körper. Sie war unbestreitbar die Schönste unter ihnen, und auch ihr Drachenbild war das Aufregendste. Es war unverkennbar ein Baumdrache.
    Das Bild war sparsamer als das der anderen, aber die Gestalt des kleinen Wesens umspielte ihre Körperformen auf so wundervolle Weise, dass Roya Lust bekam, Alina zu berühren. Wieder zu berühren.
    Roya spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Verstohlen blickte sie in die Runde – aber keine der anderen schien ihre Gemütsregung bemerkt zu haben. Sie atmete tief durch. Nein, keine von den anderen hatte im Augenblick Gedanken für etwas anderes als die erstaunlichen Drachenbilder. Ihre eigene und Alinas Tätowierung waren vergleichsweise blass. Nur sie beide besaßen noch ein winziges bisschen Flaum im Schoß, während die anderen vier bereits völlig nackt waren. Die deutlichsten Bilder waren bei Azrani und Marina zu sehen. Die Tätowierungen waren unendlich fein und zart, längst nicht von der derben Machart etwa jener Künstler aus der Savalgorer Hafengegend, die einem für eine Flasche Schnaps irgendwelche groben Bildchen unter die Haut stachen.
    Nein, dies waren Bilder von unendlicher Kunstfertigkeit und Pracht, und dabei doch so zurückhaltend und unaufdringlich. Woher sie aber stammten, hätte Roya noch immer nicht sagen können. Leandra betrachtete mit wehmütigem Lächeln Royas drei kleine Drachen und fuhr ihr dann sanft mit den Spitzen ihres Zeige- und Mittelfingers über die Rundung der rechten Brust, wie es Marko vor kaum einer Stunde getan hatte. Roya erschauerte.
    »Siehst du?«, sagte Leandra leise. »Nun hast du es also auch bekommen.«
    »Findest du es schön?« Sie wusste, dass Leandra selbst nicht wirklich einverstanden mit den Bildern auf ihrer Haut war.
    Leandra trat einen Schritt zurück, betrachtete sie und nickte.
    »Ja, es sieht sehr hübsch aus.« Dann wandte sie sich an die anderen. »Ziehen wir uns wieder an.«
    Bald darauf saßen sie im Schneidersitz im Kreis.
    Wie eine kleine, verschworene Gemeinschaft, dachte Roya. So seltsam diese Sache auch sein mochte, sie

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