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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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befreiter als je zuvor und hatte allen Ernstes schon wieder Sehnsucht nach ihm. Nie hätte sie gedacht, dass sie so hungrig nach dem Körper eines Mannes sein könnte, und sie sonnte sich geradezu in dem Gefühl, dass man ihr täglich mehrfach stundenlange Liebesakte mit ihm unterstellte. Weit davon entfernt war sie nicht.
    »Hallo ihr Süßen!«, begrüßte sie ihre fünf Freundinnen grinsend. »Na, habt ihr auch alle fleißig ge-ar-bei-tet?«
    Das war natürlich eine gewollte Anspielung auf das, was sie stattdessen getan hatte, und sie erhielt entsprechende Erwiderungen. Nach wie vor war sie das Küken unter den sechs, und das gewährte ihr Freiheiten. Natürlich waren die anderen alle schon so erwachsen und erfahren, dass sie jetzt ihr, der kleinen Nachzüglerin, großmütig Nachsicht einräumten. Grinsend setzte sie sich in den Sand.
    Es war ein kleiner, himmlisch romantischer Höhlenraum innerhalb ihres geheimen Stützpunktes in Malangoor, des Drachenbaus, wo sich die sechs aufhielten.
    Roya hatte die Höhlen schon vor Monaten entdeckt, gleich nachdem sie und Nerolaan beschlossen hatten, das Flüchtlingsdorf Malangoor auf diesem versteckten Hochplateau zu gründen.
    Die Existenz der Höhlen war auch der Grund dafür gewesen, das Windhaus so ausgesetzt und hoch droben über dem Dorf an der Felswand zu errichten. Es sollte den Höhleneingang versteckt halten und zugleich einen bequemen Zugang dazu bieten.
    Inmitten eines Labyrinths aus Höhlen, kleinen, unterirdischen Hallen und einer Vielzahl an Wasserläufen, die nun für die verschiedensten Dinge genutzt wurden, lag diese Halle. Sie war auf natürliche Weise warm, besaß ein paar Tropfsteine und einen wundervollen, kleinen See. Eine breite Sandbank gewährte ihnen Platz zum Sitzen, wo sie sich nun im Kreis versammelt hatten.
    Mehrere, in den Sand gesteckte Fackeln verbreiteten ein flackerndes, geheimnisvolles Licht.
    Roya hauchte Hellami, die rechts neben ihr saß, beim Hinsetzen einen Begrüßungskuss auf die Wange.
    Heute war es das erste Mal seit ihrer Rettung aus dem Mutterschiff der Drakken, dass sie sich alle sechs trafen: Alina, Leandra, Hellami, Azrani, Marina und Roya.
    »Endlich«, seufzte Alina. »Endlich sind wir alle wieder beisammen.«
    Fünf neugierige und erwartungsvolle Augenpaare starrten sie an. Ein Geheimnis umgab Alinas Wunsch, sie alle hier in Malangoor zu versammeln.
    Sie saß in einfacher Kleidung als eine von ihnen in ihrem Kreis, und dennoch war ihr anzusehen, dass sie die Shaba war. Sie hatte selbst in der kurzen Zeit als Herrscherin über Akrania deutlich an Ausstrahlungskraft gewonnen.
    Alina richtete sich auf. »Cathryn?«
    Aus dem schmalen Durchgang am unteren Ende der Sandbank kam Leandras kleine Schwester gehüpft.
    »Ja?«
    »Sind wir allein, Schatz?«
    Sie stand stramm und stieß ein »Ja, Shaba!« hervor. Dann hob sie einen winzigen Dolch und setzte ein listiges Grinsen auf. »Hier kommt niemand rein! Nur über meine Leiche!«
    Sie mussten alle auflachen. Seit Cathryn häufiger bei ihnen war, war sie der Liebling von allen geworden. Sie warf ihnen ein Grinsen zu und sprang wieder davon.
    »Gut«, sagte Alina. »Dann fangen wir an.« Sie blickte einmal forschend in die Runde. »Der wahre Grund ist … nun, Leandra hat um diese Zusammenkunft gebeten. Es geht nicht von mir aus.«
    Alle Gesichter wandten sich Leandra zu. Sie lächelte verlegen und holte sich bei Alina per Kopfnicken die Erlaubnis, das Wort zu übernehmen.
    Dann erhob sie sich. »Bitte steht alle auf«, sagte sie.
    Zögernd und sich fragende Blicke zuwerfend, standen die anderen fünf auf.
    »Ein kleines Gebet?«, grinste Roya.
    Leandra schüttelte den Kopf. »Nein, kein Gebet.
    Ich möchte euch um etwas bitten. Es wird euch seltsam vorkommen.«
    Alle sahen sie neugierig an, aber jede von ihnen nickte schließlich. »Nur zu«, meinte Alina.
    Leandra holte tief Luft. »Gut. Dann… zieht euch jetzt bitte alle aus.«
    Laute der Überraschung entrangen sich fünf Kehlen.
    Leandra musste ihre Freundinnen mit erhobenen Händen beruhigen. Während Roya eine plötzliche Ahnung überkam, verschränkte die aufgebrachte Hellami die Arme vor der Brust und verlangte eine Erklärung für diesen >Quatsch<. Auch Alina wirkte verstört.
    Roya berührte Hellami am Oberarm und nickte zugleich Alina zu. »Keine Sorge«, flüsterte sie.
    »Vertraut ihr. An euch ist nichts, was nicht alle anderen von uns auch hätten.«
    Hellami sah sie verärgert an und wechselte dann Blicke mit der

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